Johannes von Heinsberg – Bilder und Texte

Fotografie und Philosophie – Sehen und Erkennen

7. September 2021
von JvHS
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Blogphilosophie

Dieser Blog generiert seine Texte mit dem Ziel, den Blick zu schärfen für aktuelle Entwicklungen im wirtschaftlichen, politischen, kulturellen und historischen Umfeld sowie ihre Auswirkungen auf die Gesellschaft und auf die individuell bedingten Gestaltungen für ein gelingendes Leben. Basierend auf den Menschenrechten, den demokratischen Grundrechten und rechtsstaatlichen Verfassungen sowie den Erkenntnissen der Sozialwissenschaften und der Philosophie stehen Kommentare, Essays und Berichterstattungen dem Leser zur Verfügung. Bild- und Textsprache sind die Mittel der Darstellung. Sie stehen im Spannungsfeld von Vernunft und Emotionen. 
 
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24. Mai 2023
von JvHS
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Der Dom zu Speyer

Die Salier: Macht im Wandel – eine Ausstellung des Historischen Museums in Speyer im Jahr 2011 – war zugleich auch Anlass für einen ersten Kontakt meinerseits mit dem Speyer Dom.  In die Zeit der Herrschaft der Salier (1025 – 1125) als deutsche Könige und Kaiser von:

  • Konrad II.(römisch-deutscher König ab 1024, Kaiser 1027–1039)
  • Konrad II. der Jüngere von Kärnten(Herzog von Kärnten 1036–1039)
  • Bruno von Würzburg(Bischof von Würzburg 1034–1045)
  • Heinrich III.(römisch-deutscher Mitkönig ab 1028, König ab 1039, Kaiser 1046–1056)
  • Heinrich IV.(römisch-deutscher König ab 1056, Kaiser 1084–1106)
  • Konrad von Bayern(Herzog von Bayern 1054–1055)
  • Konrad(römisch-deutscher Mitkönig 1087–1098)
  • Heinrich V.(römisch-deutscher König ab 1098, Kaiser 1111–1125)

(Quelle:)

wurde auch der Dom zu Speyer gebaut. Begonnen unter Konrad II. wurde der erste Bauabschnitt im Jahr 1061 beendet und durch Heinrich IV. eingeweiht. Ab ca. 1081 ließ Heinrich IV. (Investiturstreit mit dem Papst und Gang nach Canossa) einen Teil des romanischen Baus wieder abreißen und durch den Bauabschnitt II ergänzen. Im Jahr 1106 (dem Todesjahr von Heinrich IV.) wurde der Dom fertiggestellt.

Speyer und der Dom 2011

Wenn der erste Kontakt mit dem Speyer Dom im Jahr 2011 noch in Schwarz-Weiß dokumentiert wurde, so erfolgte die zweite Dokumentation 2023 in Farbe.

Jeweils das Westportal zeigend!

Auch wenn im Jahr 2023 die Krypta als besonderer Teil des Doms nicht zugänglich war, bleibt der Eindruck des Doms im Inneren auf die Besucher noch heute überwältigend. Wie emotional beeindruckend musste diese Architektur erst auf die Menschen des 11. + 12. Jahrhunderts gewesen sein.

                

 

„Wir stehen in einer Weltwende, wie es die Übergangszeit von Altertum zu Mittelalter, von Mittelalter zu Neuzeit war. Wie lange sie währen wird, welche Völker in den Schmelztiegel geworfen werden müssen, das können wir heute noch nicht wissen.“

Paul Ernst (1866 – 1933)

Das Volk im Mittelalter hat immer, wenn es irgendwo große Geistesmacht sah, dergleichen einem Teufelsbündnis zugeschrieben ...

Heinrich Heine (1797 – 1856)

 

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22. Mai 2023
von JvHS
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Der Herrenhof in Mußbach – Neustadt an der Weinstraße

Auf den Weg zum Herrenhof mit seinem Renaissance-Torbogen

Herrenhöfe waren Wohnsitze von Gutsbesitzer, die mit besonderen Rechten von ihren Landesherren ausgestattet waren. Dazu gehörten u.a. das Mühlenrecht, das Baurecht, das Jagdrecht, das Recht auf den Zehnten als Abgabe der Bauern, das Weiderecht und das Fischereirecht. Zusätzlich galt oft, dass das Eigentumsrecht an der Kirche damit verbunden war, den Pfarrer zu stellen.

All diese Privilegien galten auch für den Herrenhof in Mußbach, Ortsteil von Neustadt an der Weinstraße.

Das Herrenhaus, 1773/74 im Barockstil erbaut. Im großen Hof – der durch eine teilweise bestehende 5m hohe Mauer als Ringmauer umgeben ist, die das Gut zum Wehrhof machte – liegt dem Herrenhaus gegenüber an der Rückseite der Johanneskirche der Getreidekasten mit dem Storchenturm aus der Renaissance Zeit (1530 und 1589 erbaut). Ergänzt wird das Ensemble aus Kutscherhaus, Kelterhaus und Remise (vor 1500 gebaut), Ställe und Werkstatt sowie einem Arbeiterwohnhaus aus dem Jahr 1815.

Getreidekasten mit Storchenturm

Der Johanniter-Orden war seit 1290 Grundherr in Mußbach, der den Herrenhof mit seinen Liegenschaften  über 500 Jahre bewirtschaftete. Auch wenn der Herrenhof im Bauernkrieg (1524-25) von Zerstörung verschont blieb, was wohl der hohen Wehrmauer und der Gesamtanlage als Wehrhof zu verdanken war, blieb der Herrenhof im Dreißigjährigen Krieg vor Verwüstung nicht verschont. Und nur wenige Jahrzehnte nach 1648 und dem Frieden von Münster überrannten Ludwig der XIV. und seine Soldaten die Pfalz und brannten alle Ortschaften links der Rheins nieder. 

Wehrmauer (5m hoch) des Herrenhofs in Mußbach

Ab 1689 übernahm der Malteser-Orden den Herrenhof und seine Ländereien in Eigenregie und erhielt den Herrenhof durch ergänzende Bebauungen im Barockstil. Im Zuge der Französischen Revolution musste der Malteser-Orden den Herrenhof und seine Ländereien an das Französische Heer übergeben. 1806 säkularisierte Napoleon den Herrenhof. Napoleon versteigerte aus Geldnot den Herrenhof im März 1811 wieder. Der Kaufmann Jakob Kraetzer und sein Sohn ersteigerten den Herrenhof und 130 Hektar Acker, Wiesen und Weinberge.

Arbeiterwohnheim des Herrenhofs (1815 erbaut)

Das Gut und seine Ländereien verwalteten die Nachkommen der Familie Kraetzer bis 1899. Der Schwager des letzten Kraetzer-Erben, Otto Sartorius, übernahm den Herrenhof 1899. Der Herrenhof blieb bis 1970 im Besitz der Familie Sartorius und galt als größter Winzerhof in der Pfalz. 1970 verkaufte die Familie Sartorius den Herrenhof uns seine Ländereien an das Land Rheinland-Pfalz.

Seit 1983 pachtet die Fördergemeinschaft von Mußbacher Bürger und Vereinen die leerstehenden Teile des Gebäudeensembles mit dem Ziel, ein Kulturzentrum für die Öffentlichkeit zu betreiben. Kunstausstellungen, Konzerte, Theater, Kleinkunstveranstaltungen in einer großen Ausstellungshalle erfolgen im Kelterhaus. Im Getreidekasten befindet sich ein Weinbaumuseum. In den Stallungen befindet sich das Haus der Vereine, das von Musikvereinen und Trachtengruppen genutzt wird.  Das Herrenhaus wie auch das Arbeiterhaus blieben in der Nutzung als Wohngebäude der Staatlichen Lehr- und Forschungsanstalt für Landwirtschaft, Wein- und Gartenbau (SLFA).   

Herrenhaus (Neues Schaffnerhaus – Barock 1774/75 erbaut) des Herrenhofs mit Brunnen (25m tief)

Der Herrenhof, ein kulturelles und historisches Kleinod von Mußbach, ist nicht nur im Zentrum des Ortes gelegen, sondern ist Mittelpunkt des Vereinslebens und Ort für Ausstellungen und Konzerte. 

Mußbach, Winzerort an der Weinstraße.

Leben und Engagement für den Ort und für den Herrenhof.

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18. Mai 2023
von JvHS
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Die Pfalz – zwischen Worms und Speyer, Weinstraße und Landau

Landau – Stadtleben zwischen Historie und Moderne

Vor zwölf Jahren war die Pfalz schon einmal Berichtsgegenstand in diesem Blog. Speyer mit der Ausstellung zu den Salier war damals ebenso ein Ziel wie Landau mit den Kunstobjekten in der Innenstadt. 

Das war eine ganz andere Atmosphäre als heute.  Siehe hier: 

Die Pfalz

Einer der schönsten Bauzäune – wie ich meine – habe ich damals festgehalten. 

Eine Reise nach Landau am gestrigen Tag war dagegen ein riesige Enttäuschung. Der Verkehr war grauenhaft, die ganze Innenstadt war mit aktuellen Baustellen blockiert und ambulant eingeführte Einbahnstraßen führten zu ständigen Umleitungen. Selbst das Navi hatte Mühe, durchzublicken.

 

       

Im Vergleich dazu die Impressionen aus dem Jahr 2023: 

Der Rathausplatz mit dem Reiterstandbild des bayerischen Prinzregenten Luitpold von 1892 steht noch immer am gleichen Platz. Jedoch ist der Platz, 1689 nach einem Stadtbrand von der damaligen französischen Besatzungsmacht als Paradeplatz neu angelegt worden, heute deutlich langweiliger als im Jahr 2011. 

Wer die Schikanen der Verkehrsführung überwunden hat, findet beim Blick über die „Ärgergrenze“ hinweg interessante Einblicke in das menschelnde Leben der Stadtbewohner, die insgesamt einen sympathischen Eindruck hinterlassen. 

 

Gleich gegenüber auf der anderen Seite dieses kleinen Nachbarschaftsplausches findet sich eine kleine Trattoria, in der ein Familien geführtes Restaurant den echten italienischen Pizzagenuss möglich macht und sehr empfehlenswerte Steinofen-Pizzen kredenzt.

Dass historische Ereignisse und sprachgeschichtliche Informationen als Wandgemälde auf einem kirchlichen Gebäude einen kleinen Bildungsauftrag erfüllen, ist ebenso erfreulich wie lehrreich. Wer aufmerksam seine Wahrnehmung fokussieren kann, erfährt in Bild und Wort, warum eine bestimmte Kutschenart (mit herunter gelassenem Verdeck) „Landauer“ genannt wird. 

Wein, Weib und Gesang sind Wortteile eines bekannte Satzteiles…

Den ersten beiden Begriffen wurde ein „Denkmal“ gesetzt, der das damit verbundene pralle Leben illustriert.

 

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17. Mai 2023
von JvHS
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Ungleichzeitigkeit  – Erkenntnisdifferenzen – Selbst- und Fremdtäuschung führen zur Unterdrückung

Wer meint, dass Sombreros und Kakteen durch die Luft segeln, der glaubt auch den Lügen der Autokraten und Diktatoren

Ungleichzeitigkeit  – Erkenntnisdifferenzen – Selbst- und Fremdtäuschung führen zur Unterdrückung und bilden die Struktur der Macht der Autokraten und Diktatoren. Wozu das eine Gesellschaft bringt, das zeigt sich nicht zuletzt in der Türkei.

Dass Figuren wie Erdogan, Trump, Orban und Konsorten unsägliches Verhalten ungestraft über Jahre beibehalten können, liegt nicht nur an der eigenen Skrupellosigkeit, Empathielosigkeit und Verantwortungslosigkeit oder an den o.g. Strukturen, sondern auch an den Profiteuren, Mitläufern und Eleven der Machtinhabern. 

Eine Kolumne direkt aus der Türkei und in der FAZ veröffentlicht, lässt tief blicken in ein weiteres gespaltenes Land. 

Ergänzung vom 18.05.2023

Kolumne aus der TAZ

 

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12. Mai 2023
von JvHS
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Schwarz-Weiß Fotografie Willi Palm

Quelle: Ausstellung „Schwarzwald 1901“: Berichterstatter – Foto: JWB

„Der gelernte Fotograf nutzt die Schwarz-Weiß-Fotos als Abstraktionsmittel und druckt diese auf Barytpapier aus, was die Darstellung der gesamten Bandbreite der grauen, schwarzen und weißen Töne ermöglicht. So arbeitet Willi Palm mit brillantem Weiß, welches aus den Grau- und Schwarztönen herausleuchtet, das Geheimnisvolle der Landschaft heraus.“ 

Hier zitiere ich mich selber aus meiner Berichterstattung zur Ausstellung „Schwarzwald 1901“ von Willi Palm im Frühjahr 2017 im Bergfried der Stadt Wassenberg. 

Palms Schwarz-Weißfotografien sind in bester Tradition eines Ansel Adam erstellt. Schwarz und Weiß als Endpunkte des Zonensystems, sind sie die Eckpfeiler für die fein abgestuften Grauwerte in Willi Palms Schwarz-Weiß-Fotos

Ein Verweilen auf seiner Homepage ist empfehlenswert.

Ausstellung „Schwarzwald 1901“

 

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