Théophile Gautier (1811 – 1872), französischer Erzähler, Lyriker und Kritiker
Étretat – Côte d’Albâtre (Alabasterküste)
Ich wollt das Lied des Herzens nicht verschweigen.
Ich wollt es jubelnd zu den Menschen schmettern,
die bleich am Baume der Erkenntnis klettern,
das Glück vermutend in den kahlen Zweigen.
Ich wollt sie rufen zu den breiten Küsten,
an die des Meeres Wellen silbern schlagen.
Ich wollt sie lehren leichte Schultern tragen
und freien Sinn in übermüt’gen Brüsten.
Ich stoß ins Horn. Noch einmal. – Doch ich staune:
die Menschen lachen, die ich wecken wollte,
als ob ein Mißton in die Lüfte rollte. –
Es muß ein Sandkorn sein in der Posaune.
Erich Kurt Mühsam – Schriftsteller (Die Gedichte, 1914) / (1934 ermordet im KZ Oranienburg von den Schergen der Nazis!)
15. Mai 2025
von JvHS Kommentare deaktiviert für Aufklärung notwendiger denn je, um Freiheit und Demokratie zu bewahren! Der Mensch zwischen Meinung und Tatsachen!
Symbol der Freiheit und Selbstbestimmung der Menschen!
Die Zunahme der Verhärtung im Diskurs unterschiedlicher Ansichten, Einschätzungen und Auseinandersetzungen nimmt einen rasanten Verlauf! Es zeigt sich auch im Rahmen der politisch-gesellschaftlichen Diskussionsverläufe, dass vorurteilshafte Gesinnung sich ausbreitet und von Mittmenschen eingefordert wird, sowie zu den Mitteln der Selbst- und Fremdtäuschung gegriffen wird, die durch rechtsextremistische Parteien á la AfD mit der Tendenz zu gewaltbereiter Umsetzung und Durchsetzung eigener Agenden genutzt werden.
Debatten, Streitgespräche und Diskurse werden ersetzt durch machtgestützte Diskriminierungen mit der Tendenz zur beruflichen, wissenschaftlichen, gesellschaftlichen und geopolitischer Vernichtung. Moralisch-ethische Maßstäbe werden durch Erpressung und korruptionsaffine Verbrüderung verdrängt. Mafiöse Vereinbarungen ersetzen völkerrechtsbasierte Verträge zwischen Staaten – deren Staatsführungen Amtsmissbrauch im Rahmen ihrer Machtpositionen begehen, begleitet durch Nutzung von „ persönlichen Bereicherungsgelegenheiten“!
Respekt, Zuverlässigkeit, Anstand und Verantwortung für die Mitmenschen gehen auf allen Ebenen – der familiären, der zwischenmenschlichen, der kollegialen, der politischen, der sportlichen, der gesellschaftlichen, der ökonomischen und der zwischenstaatlichen Ebene – immer mehr verloren!
Gesinnungen, Meinungen und Umdeutungen sind weder Fakten, noch Tatsachen. Aufgrund der Meinungsfreiheit darf jeder Dummheiten äußern, auch, dass die Erde eine Scheibe sei. Eine Meinung, die nicht durch Fakten und Tatsachen bestätigt werden kann und als Argument in der Debatte versagen wird, sie dennoch aufgrund von Macht und Gewalt durchzusetzen, ist eine vergebliche, wenn auch gesamtgesellschaftlich schädigende Mühe. Denn dieser Vorgang – auch Verschwörungstheorie genannt – wird niemals die Meinung zur Tatsache wandeln können! Wenn Machtverhältnisse jedoch „Wissen“ dominiert, sowie Narrative und Lügen die Realität ersetzen, entsteht eine Pseudowahrheit, die Freiheit und Demokratie bedrohen. Die Abhängigkeit der „Wahrheit“ von den Machtverhältnissen zu erkennen und die dahinterstehenden Personen mit ihren Machtbefugnissen und Machtmissbrauch zu entlarven, dazu gehört Erkenntnisfähigkeit, um Wahrheit und Wahrhaftigkeit beurteilen zu können. Das aber ist jene Fähigkeit, die notwendig ist, um zum Erhalt von echter Freiheit zu gelangen; die jedoch ohne die Freiheit des Mitmenschen mitzudenken, nicht real werden kann.
Immanuel Kant hat diese notwendige Fähigkeit „Aufklärung“ genannt.
„Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbst verschuldeten Unmündigkeit. Unmündigkeit ist das Unvermögen, sich seines Verstandes ohne Leitung eines anderen zu bedienen. Selbstverschuldet ist diese Unmündigkeit, wenn die Ursache derselben nicht am Mangel des Verstandes, sondern der Entschließung und des Muthes liegt, sich seiner ohne Leitung eines andern zu bedienen. Sapere aude! Habe Muth dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!“ … (Kant)
14. Mai 2025
von JvHS Kommentare deaktiviert für Quo vadis Deutschland? Eine Gesellschaft zwischen noch mehr Neoliberalismus oder Stärkung des Sozialstaats!
Ist Deutschland wieder auf dem Weg, dass am sozialen Frieden gezündelt wird? Wie ist die eigentliche Botschaft, die Merz bei seiner Regierungserklärung „verkünden“ wird? Dass im Vorfeld die Merzsche`-Ideologie auf dem CDU-Wirtschaftstag gestern schon durchblinkte, lässt allem Anschein nach schon die Alarmglocken für den Abbau des Sozialstaates schrillen!
Die Profiteure des Neoliberalismus und ihre Verbände agieren parallel nach altem Muster – um die Beteiligung durch den Beitragsanteil ihrer Klientel (Selbstständige- Unternehmer und Freiberufler) an den Kosten des Sozialstaates zu verhindern – und so wird in der Rentenfrage Jung gegen Alt aufgehetzt. Und auch die immer wieder strategisch zur Ablenkung von der berechtigten Forderung an die Vermögenden – mit ihren vom konservativen Staat geschützten „Eigentumsbegriff“ – einen gerechten Beitrag zur Staatsfinanzierung durch Vermögenssteuern zu leisten, wird das Augenmerk auf die Beamten gelenkt, die Vorteile in der Altersversorgung gegenüber den gesetzlichen Rentenversicherten hätten, was so nicht weitergehen dürfe.
Dass jedoch gleichzeitig die gesellschaftliche Gruppe der Unternehmer und Freiberufler nicht ihre Privilegien verlieren sollen und nicht in die gemeinsame Sozialversicherungen (Rentenkasse, Krankenkasse, Arbeitslosenversicherung etc.) zahlen müssen, dafür werden der Lobbyismus und die Netzwerke der konservativen Politiker kräftig in Bewegung gesetzt.
So wird der beliebte Nebenschauplatz – Beamtenpensionen gegen gesetzliche Renten – immer wieder eröffnet, wenn die Profiteure Gefahr laufen, solidarisch in die Altersversorgung einzahlen zu müssen.
Nicht die Absenkung der Altersrenten (Pensionen) bei den Beamten ist die Lösung, um „mehr Gerechtigkeit“ herbei zu führen, sowie die Probleme (der demografischen Veränderungen) im System der solidarischen Rentenkasse lösen zu können, sondern eine Altersrente zu ermöglichen, von der die Menschen leben können! Das kann nur durch den Einbezug der bisher Vermögenden in die Verpflichtung zur Zahlung in die Rentenkasse sowie durch eine Vermögenssteuer und Reform der Erbschaftssteuern gesichert werden! Die Einnahmeseite bei der Staatsfinanzierung muss gestärkt werden, da sowie so schon steuergestützten Zuschüsse notwendig sind, um den Sozialstaat zu erhalten. So ist nicht die „Hetze“ Jung gegen Alt und Beamter gegen gesetzlich Versicherte ein sozialverträglicher Weg, sondern die notwendige Erkenntnis, dass zukünftig generierte Produktivität durch „KI“ in der Verwaltung, der Rechtsprechung, der Forschung, der Gesundheitsversorgung und Robotik in der Produktion das Merkmal für die Besteuerung der Zukunft sein muss, wie es bisher durch die menschliche Arbeitskraft gesetzt war und die durch die Folgen des technologischen Fortschritts wegfallen und rationalisiert wird! Der Mehrwert des technologischen Fortschritts ist Eigentum des Staates und nicht der Vermögenden und dient zur Absicherung des Sozialstaates! Denn Trumpsche´ Verhältnisse wie beim Umbau der US-Demokratie zu einem Oligarchen-Dealerladen mit korruptionsaffinen Aktionismus brauchen wir hier nicht.
Weil zu wenig auf den Satz im Grundgesetz, dass „Eigentum verpflichtet“, abgehoben wird, ist der Gesinnungs-Lobbyismus zur Vermeidung und zum Abbau des solidarischen Prinzips in den Sozialversicherungen (Rentenversicherung, Krankenversicherung etc.) das leidige Übel und die Ursache der zu geringen Finanzen für Rente, Gesundheit und Grundversorgung der Menschen zur Teilhabe an einem menschenwürdigen Leben! Es steht allerdings zu befürchten, dass die konservativen Anhänger der „Herrenzimmer-Gesinnung“ und CDU-Politiker á la Philipp Amthor und Carsten Linnemann die Blockierer der Rettung des Sozialstaates sein werden!
Zudem sind die Experimente der Umschichtung von Steuergeldern in die Privatisierungsmodelle der kapitalmarktfinanzierten Renten zu unterlassen! Statt der weiteren Umverteilung von unten nach oben, sind die kapitalgestützten Milliarden für die Privatisierungen der Renten in die gesetzliche Rentenkasse zu einzuzahlen.
Design ist das Arbeitsfeld einer Kunstfertigkeit, in der Form der Funktion folgt. Monochrom als Stilmittel ist Ausdruck einer Ästhetik, in der Licht und Farbe der Reduktion als Gestaltungskraft folgt! – JWB