Nach dem Einkauf im Supermarkt ist wie vor dem sonntäglichen Kirchenbesuch – der Mann von Welt wählt alternativ den Thekenplatz in der Bar oder Kneipe!
Ein Mann wie du und andere betritt die wohlgefüllte Bar und nimmt Platz an der Theke. In dieser Umgebung findet Jedermann mühelos Gesprächspartner. Nach dem Wetter folgt automatisch auch der Austausch der Witze mit den Worten „Ich kenne einen tollen AfD-Witz.“ „Moment mal, ich bin AfD-Fan„, kommt prompt der Einwand vom Bar-Nachbar. „Ok, verstehe„, antwortet der Witze-Erzähler, „dann erzähle ich ihn ganz, ganz langsam!“
Dienstleistungsqualität zwischen Hühnerbrühe und Hundefutter
Vor dem geistigen Vergnügen stand heute die Einkaufspflicht auf der To-do-Liste. Schließlich steht das Wochenende vor der Tür und freundliche Gäste werden erwartet. Als Kind mit der Sozialisation aus der Mitte des letzten Jahrhunderts wird auch dieser Einkauf geplant und genauestens erledigt.
Allerdings wird der Kunde bei den Discountern und Vollsortimentern des Öfteren mit neuen Regalstandorten von gewünschter Ware überrascht, welche die gewohnten Abläufe und Automatismen echt durcheinander wirbeln. So auch heute! Dreimal die Gänge durchlaufen und mit den Augen gescannt, wo denn das Glas „GUT Bio Hühnerbrühe“ stehen könnte, welche die Dame des Hauses unbedingt nutzen möchte. Besonders an den Stellen nachgeschaut, wo die Kochhilfen und Gewürze bisher zu finden war. Nichts – Nada, keine Hühnerbrühe weit und breit. Eine neue Strategie musste her: eine/einen Mitarbeiter/in danach fragen. Und – das Glück war zur Stelle: ein junger – schon um 8.30 Uhr gestresst wirkender – Mann wurde sichtbar.
„Guten Morgen, wo finde ich in Ihrem Laden ein Glas >>GUT Bio Hühnerbrühe<<?“, dabei den Einkaufszettel zeigend und gleichzeitig die genaue Bezeichnung der Ware vorlesend! Laut und deutlich scholl mir die kurze Antwort entgegen: „Vor der Kasse vier unten links im Regal“. Bevor der Dank ausgesprochen war, war er wieder entflohen.
Ok, hin zur Kasse vier, Regal unten links. Freudig erwartend kam die Enttäuschung schneller als gedacht. Im Regal unten links stand: Hundefutter!
Schnell wurde der zuvor erfolgte Dialog vors geistige Auge wiederholt und geprüft, ob vielleicht bei der Frage etwas hätte missverstanden werden können. Irren ist ja bekannterweise menschlich. Das Ergebnis ergab aber, dass ich weder ein „Kind im Ohr“ des Mitarbeiters hatte entdecken können, noch dass die redundante Form der Frage durch zu leises Sprechen und Mitlesen eine verzerrte Mitteilung hätte produziert werden können: „Hühnerbrühe“ klang auf keinen Fall wie „Hundefutter!“
Das war beruhigend und dürfte zuhause wohl als überzeugendes Argument gelten können für das Fehlen des gewünschten Produktes. Vielleicht gab es für die Küchenchefin alternativ im Gewürzschrank noch Instantpulver nach Hühnerbrühe-Art!
Das Lächeln war bei diesem problemlösenden Gedanken wieder zurück. Dabei entstand die Assoziation: Könnten die gesellschaftlichen Probleme nicht auch so kreativ, solidarisch und als konzertierte Aktion durch die Politik gelöst werden? Dafür braucht es nicht einmal KI – (Künstliche Intelligenz)!