
So manche, die sich berufen fühlen, die Zukunft planen zu können, landen irgendwo, wo sie nicht hinwollten. Ob hier zusammen gekommen ist, was der „Vogelschiss der Partei-Geschichte“ in Wirklichkeit ist – Abfall gelandet im Abwasserkanal?
Ein gelingendes Leben ist nicht nur ein individuelles, sondern immer auch ein sozial gemeinsam zu gestaltendes und zu förderndes Projekt, für das solidarisch die Ressourcen bereit zu stellen sind. (JWB)
Die Menschen in Deutschland haben eine andere Zukunft verdient, als die AfD es mit Figuren wie Höcke, Gauland, Weidel und Konsorten wollen. Wer im Vorgestern gesinnungsmäßig verweilt, plant eine „Zukunft“ zurück ins ewig Gestrige. Das Alice-Wunderland ist real noch immer geprägt von gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit, von nationalkonservativem Junkertum, von Abgrenzung und der Arroganz pseudo-elitären Verhaltens. Ziele wie „… wir holen uns unser Land zurück (Gauland)…“ sind Belege für ein Weltbild der Rückständigkeit. Zudem stellen sich sofort Fragen hinsichtlich: was ist das „unser“ Land? Das Land der Junker und Großgrundbesitzer, das Land der Raubritter und Industriebarone und in welchen Grenzen welchen Zeitraums?
Dem separatistischen und nationalistischen AfD-Weltbild setzt Amartya Sen Modelle und Konzepte globaler Gerechtigkeit gegenüber, welche die Abschaffung der sozialen Ungleichheiten in Bezug auf Bildung, Gesundheit, Arbeit und Lebensgrundlagen in den Mittelpunkt stellen. Amartya Sen betont eine globale Solidarität und Verhandlungsbereitschaft als grundlegend für demokratische Tugenden und belegt somit, dass es keinen Kampf der Kulturen um Identitäten gibt, noch dass Ausgrenzungen von Menschengruppen und deren Ausbeutung eine Grundlage für menschenfreundliche Lebensentwürfe sein können. Mit dem Modell des „Capability Approach“ (Befähigungsansatz)-Konzeptes steht die Entwicklung der Menschen – auch und gerade der Schwächsten – im Mittelpunkt der Schaffung von Wohlstand, der nicht ausschließlich am Wirtschaftswachstum gemessen werden kann. Im Gegensatz zur verengten und begrenzenden Sicht der AfD und zu ihrer gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit sowie dem Festhalten am gierigen Neoliberalismus, setzt Amartya Sen auf notwendige Veränderungen in der Kultur politischer Entscheidungen, um die Fähigkeiten zu entwickeln, Verantwortung für andere zu tragen (und nicht nur für eine kleine ausgewählte Klientel Vermögender, die bevorzugt werden), sowie das Recht auf Mitbestimmung und Selbstbestimmung gesetzlich zu verankern.