„Die Hölle im Kinderheim“ überschreibt der TV-Sender ZDF-Info eine vierteilige Serien, die von neoliberalen Absichten, Versagen staatlicher Behörden und korruptionsaffinen Netzwerken von Mitgliedern der Insel-Regierung, der Exekutiven, der Gerichtsbarkeit, des Parlaments und der Medien zum Nachteil von missbrauchten Kindern und der Bevölkerung handelt.
Zitat: „Die vierteilige Reihe zeichnet den jahrzehntelangen Missbrauch auf der Kanalinsel Jersey nach. Das Ausmaß der Missbrauchsfälle schockiert die Öffentlichkeit. Die Ermittlungen ziehen weite Kreise.“ Zitatende
Folge 1 „Schatten im Paradies“
Folge 2 „Ein grausiger Fund“
Folge 3 „Die Macht der Medien“
Folge 4 „Schweigen im Steuerparadies“
Keine Gesellschaft ist gefeit gegen Versagen und Machtmissbrauch Alles fängt mit dem Missbrauch von Kindern in Heimen auf Jersey an. Die in der Serie angesprochenen kriminellen und amoralischen Verhalten zeigen sich so oder ähnlich auch in anderen (Macht)-Missbrauchs-Skandalen! Die aufgezeigten Verhalten von staatlichen Behörden, von Einflussnehmern aus dem Komplex Wirtschaft-Politik und die dahinterstehenden Weltsichten, die moralische Verfehlungen und Korruptionsverhalten bewirken, sowie der Machtmissbrauch von politischen und juristischen Positionsinhabern, die sich der Verantwortung und Haftung zu entziehen versuchen, sind exemplarisch und auch in anderen Skandalen anderer Länder wieder zu finden.
Die Fehlverhalten, die gezeigt werden, gleichen sich zu oft und lassen eine strukturelle Denk- und Verhaltensweise nachvollziehen, die sowohl für Jersey und den „Jersey-Way“ wie auch für andere nationale und institutiellen Einrichtungen (kath. Kirche/Vatikan) und ihre Missbrauchs-Skandale zutreffen.
Demokratie lebt von Transparenz, Gerechtigkeit und Toleranz/Mitmenschlichkeit
Aufklärungsversuche durch betroffene und engagierte Menschen wurden sabotiert und Transparenz verhindert. Wobei die Inhaber
von Machtpositionen sich nicht scheuten, ihre Macht zu missbrauchen und durch Gefängnisurteile kritische Stimmen mundtot machten, indem Vertuschungsaktionen und Lügen von Regierung, von willfähriger Polizeiführung und Gerichtspräsidenten in Jersey stattfanden.
Erst nach vielen Jahren gelang es, einen unabhängigen Ausschuss zu bilden, der die Missstände wie auch die korrupten Einflussnahmen von Politik und Gerichtsbarkeit offenlegte. Im Abschlussbericht fasste die juristisch geschulte Vorsitzende (Anwältin der Krone aus GB) des Untersuchungsausschusses die strafbewehrten, kriminellen Verhaltensweisen der Verantwortlichen aus Legislative, Exekutive und Judikative zusammen und die Schuldhaftigkeit wurde belegt.
In einer Pressekonferenz von 2017 wurde das Ergebnis des unabhängigen Untersuchungsausschusses mitgeteilt, indem inhaltlich die Struktur des Versagens und der negativen Netzwerke beschrieben wurde, die sich so darstellte:
1. Jersey als Staat ist seinen Pflichten als Ersatzvormund für Kinder, die in die Heime gesteckt wurden, nicht nachgekommen.
2. Kinder in der Obhut des Staates wurden in Stich gelassen.
3. Es gibt parallel dazu kaum staatliche Initiativen, die dazu dienen könnten, die sozialen Probleme zu lösen und die dazu führten, dass Kinder in Heime untergebracht wurden.
4. Es wurde festgestellt, dass Jersey (und seine politischen und staatlichen Einrichtungen sowie Teile der Exekutive und Judikative) versagt hatten. Die notwendigen finanziellen Mittel im Haushalt für die Arbeit des Jungendamtes vorzusehen, schenkte die damalige Regierung keinen Blick!
5. Es gab kein staatliches Interesse daran, sich mit den Problemen des Kinderwohls zu befassen.
6. Die illegalen und korrupten Entscheidungen (die Untersuchungen der damaligen Polizeiführung waren korrekt und die durch den Komplex Politik-Wirtschaft-Vermögende beschlossenen Suspendierungen, um den Skandal zu vertuschen und unter den Teppich zu kehren) sind die Ursachen für massives Fehlverhalten.
7. Der Innenminister A. Louis belog das Parlament, welcher sich – wie so oft auch in anderen nationalen Parlamenten – der Lüge zur Durchsetzung von demokratiefeindlichen Maßnahmen bediente. Die Mitglieder des Parlaments machen zu selten von der Stellung des gewählten Parlamentariers Gebrauch: nur seinem Gewissen zu folgen (welches der moralischen Qualität des ehrlichen Politikers, der sich an den Menschen- und Grundrechten orientiert, unterworfen ist!). Stattdessen unterwerfen die Parlamentarier sich widerspruchslos den Parteiführungen zum Schaden der Bevölkerung!
8. Die fehlende Einhaltung der Gewaltenteilung zwischen Juristen und Politik ist untragbar! Der Mangel an Transparenz und Offenheit ist Beleg dafür. Das führt zu einem Vertrauensverlust bei der Bevölkerung und befeuert die Angst der Menschen, sich gegen den Machtmissbrauch zu wehren. Diese Zustände beschreiben den „Jersey-Way“. Beteiligt an diesem Weg waren Regierung, Gerichtsbarkeit und staatliche Behörden und das Netzwerk der Machtinhaber von Vermögenden und alten Familien mit Einfluss auf die Medien, die ihren journalistischen Verpflichtungen nicht nachgekommen sind.
9. Geopfert wurden die gesetzlich verbrieften Rechte der Bevölkerung. Die Orientierung der Machtinhaber darauf, dass Jersey zum Steuerparadies umstrukturiert wurde und das weiterhin der Finanz-Strom an unversteuertem Geld in jährlicher Höhe von mehr als einer Billion Euro ungestört auf die Insel fließen soll, war den Profiteuren dieser Finanztransaktionen wichtiger, als das Leid der
missbrauchten Kinder zu beenden und zukünftige Missbrauchsversuche zu verhindern.
10. Auch wenn die Rehabilitierung der zu Unrecht suspendierten und entlassenen Polizeiführungen formuliert wurde, die Lügner und korrupten Mitglieder der Regierung, der Gerichtsbarkeit und der staatlichen Behörden wurden bis heute nicht gerichtlich zur Verantwortung gezogen.
Das Fazit der vierteiligen Filmdokumentation lässt – trotz der Aufklärung – nur die Erkenntnis übrig:
Anstatt eine menschenorientiertere Strategie daraus abzuleiten und Veränderungen anzustreben, waren keinerlei Reue oder Änderung des Verhaltens bei den Verantwortlichen des Versagens und des Skandals feststellbar. Noch immer fehlt wirkliche Bereitschaft zur Finanzierung der notwendigen sozialen Einrichtungen.
Jersey wirkt weiterhin als Steuerparadies für Unternehmen, die in ihren Heimatstaaten die Steuerschuld in Mrd.-Höhe
umgehen zu Lasten der jeweiligen Bevölkerung und zum Vorteil der Vermögenden.
Der „Jersey-Way“ stellt sich als ein exemplarisches Beispiel für einen Weg dar, der oft bei anderen Machtmissbrauchsfällen und Skandalen mit nachfolgenden Lügen zur Vertuschung ebenso feststellbar ist!
So wurde der „Jersey-Way“ in Teilen und über längere Zeit auch bei der katholischen Kirche beschritten. Das Wegsehen, das Vertuschen und das (Ver)-Schweigen sind für kriminelles und verantwortungsloses Verhalten typisch.
Dass ähnliche Strukturen bei bekannten Politikern wie Donald Trump oder Vladimir Putin zu finden sind, kann kaum verwundern, auch weil es erheblicher Anstrengungen bedarf, eine Verurteilung dieser Figuren zur erreichen und um ihnen den Einfluss zu entreißen. Dass aktuell gerade Figuren – wie Friedrich Merz, Jens Spahn (alle CDU) und Markus Söder (CSU) ihre Angriffe auf den politischen Gegner in Sachen Migrationsversagen in absolut schäbiger Doppelmoral starten für ein Versagen, dass in den 16 Jahren der Merkel-Regierungen ihren Ausgangspunkt hatten – zeigt, dass gerade die Verursacher von Fehlverhalten und Schaden für den Staat (Jens Spahn-Gesundheitsminister bis 2021 oder Andreas Scheuer CSU-Ex-Verkehrsminister *) bisher weder haften mussten, noch aus dem Politikgeschäft ferngehalten wurden.
(*) Ergänzung vom 27.08.2024
Neben den Millionen Euro-Strafen der EU wegen der illegalen PKW-Maut für Ausländer, die Scheuer zu verantwortet hat, hat das Verwaltungsgericht Köln die Vergabe der 5G-Mobilfunknetzlizenzen als rechtswidrig verurteilt aufgrund der Beeinflussung der Vergaberegeln durch Andreas Scheuer.
Sie dürfen ungestraft weiter ihren Einfluss wahrnehmen. Entweder als Funktionsträger im Parlament (Jens Spahn) oder sich in der Wirtschaft mit ihrem Know how und Netzwerk weiter „nützlich machen“ (Andreas Scheuer).
Nur eine unabhängige Instanz und ein funktionierender Rechtsstaat bringt die Gewissheit, dass Unrecht beseitigt werden kann. Das gilt auch für die parlamentarischen Untersuchungsausschüsse in Deutschland, die unbedingt durch unabhängige Sachverständige und Juristen ersetzt werden müssen.
Der „Jersey-Way“ lässt sich in Teilen auch in Deutschland nachvollziehen.