„Denn es gibt keine Freiheit, wenn sie nicht vom Staat geschützt wird; und umgekehrt: nur ein Staat, der von freien Bürgern überwacht wird, kann diesen überhaupt ein vernünftiges Ausmaß an Sicherheit gewähre“
… schrieb Karl Popper hinsichtlich der Notwendigkeit der Verteidigung einer freien Gesellschaft in Form einer Demokratie als Bürger aktiv am Erhalt der demokratischen Grundwerte Freiheit, Gleichheit und Gerechtigkeit sich zu beteiligen.
FragDenStaat ist ein solches Projekt (zur Stärkung der Demokratie), das den Bürgern bei der Inanspruchnahme des Informationsfreiheitsgesetzes hilft, Auskunft über amtliche (staatliche) Informationen zu erhalten. So schreibt Wikipedia über FragDenStaat:
„Die technische Plattform wird von themenverwandten Kampagnen, Recherchen und Klagen ergänzt, welche von einem Projektteam und häufig in Zusammenarbeit mit anderen Nichtregierungsorganisationen oder Nachrichtenmagazinen organisiert und betrieben werden.“
Zum Thema Missbrauch der demokratischen Grundwerte veröffentlich „FragDenStaat“ nun eine Recherche, die an Fragwürdigkeit und Absurdität Seltenheitswert hat. Es drängt sich dem Leser der Vergleich mit der Parallelwelt und dem Denken der Reichsbürger auf, die den Staat und das Grundgesetz ablehnen und ihre eigene Agenda und ohne Berechtigung verbreiten. Dem setzt zu Recht der deutsche Staat mit seiner Gewaltenteilung das geltende Recht entgegen.
Im vorliegenden Fall „Sachsenwald“, dem größten zusammenhängenden Waldgebiet in privater Hand, geht absurdes und fragwürdiges Verhalten vor sich. Die Affinität zur Reichsbürgerwelt ist jedoch in einer Hinsicht unterschiedlich: das Gebiet wird als „gemeindefreies Gebiet“ geführt. Eine Sonderregelung in Schleswig-Holstein aus 1892, die ein Grundstück eines adligen Gutes als gleichberechtigte kommunale Verwaltungseinheit einstuft. Eine demokratisch gewählte Gemeindevertretung gibt es dort nicht. Der Gutsbesitzer ist der Träger der öffentlichen Pflichten! In diesem Sinne der obrigkeitlichen Rechte und Pflichten. Also auch der Verwaltung und der Einzugsberechtigung von Steuern wie der Gewerbesteuer! Diese Steuer landet beim Gutsbesitzer.
Mit der Recherche von FragDenStaat zu dieser obskuren Regelung, die rechtlich in Schleswig-Holstein 1927 abgeschafft wurde (bis auf den Gutsbezirk „Sachsenwald“!) werden noch weitere Seltsamkeiten sichtbar: die heutigen Erben (die Nachkommen des Fürsten von Bismarck) machten allem Anschein nach daraus ein Steuerparadies für Weltkonzerne! Nicht nur der eingelegte Bismarckhering macht bis heute von sich reden, auch die moderne Form von „Einlagen“ erzeugen Vermögensvermehrung.