Eine „Nie wieder Krieg“- Forderung, sei es als Kunstwerk wie bei Käthe Kollwitz, oder in Verschriftung auf einem Plakat bei einer Friedensdemonstration, kann als verständlicher Wunsch der Menschen nachvollzogen werden. Wer würde dieser Forderung nicht zustimmen wollen? Diejenigen, die es nicht würden, sind Figuren, die völlig empathielos, dafür menschenverachtend Krieg mit seinen unmenschlichen Folgen als Mittel zum eigenen Zweck nutzen. Die dahinter stehende Gesinnung wirbt mittels Propaganda, Lügen und Gehirnwäsche für Mitläufer und ausführende Söldner-Charaktere. Sie ermöglichen einzelnen Autokraten und Diktatoren, ihre Macht zu vervielfältigen und Menschen gegen ihren Willen Gewalt anzutun.
Es sind vor allem Leute, die sich in einer Machtposition sehen, über das Leben vieler Menschen verfügen zu können. Sich auf eine Hierarchiefunktionalität zu stützen, mit der Gewalt ausgeübt werden kann auf viele Menschen, um sie in Kriegshandlungen zu zwingen und als „Kanonenfutter“ zu missbrauchen.
Eine einzelne Person wäre dazu nicht imstande. Und dennoch sind es Figuren und Autokraten wie Putin, islamistische Hamas- und Hisbollah-Befehlshaber oder Warlords jeglicher Couleur, die von der Spitze herab ihre Absichten umsetzen können. Dazu bedarf es einer kollektiven Macht (Befehlskette, Staatsräson, religiöser Fanatismus), die situativ das Leben eines jeden Individuums bedroht und in der jeder Widerstand im Denken und Handeln gegen noch so unsinnige Aufforderungen durch die Masse der roboterartig Reagierenden gebrochen wird.
Ein exemplarisches Beispiel für diese Gesinnung und die kriegerische Ausführung stellt aktuell Putin in Russland mit dem Angriffskrieg gegen die Ukraine dar. Die angegriffene Gemeinschaft wird gezwungen, sich zu verteidigen, um ihre Freiheit und das Leben zu schützen. Ganz nach dem viel zu harmlos klingenden Motto:
Es kann der freundlichste Mensch nicht in Frieden leben, wenn der skrupellose Nachbar es nicht will.
Ein Frieden kann nur erhalten werden, wenn der potenzielle Angreifer befürchten muss, dass er selber auch sein Leben verlieren wird. Der Autokrat und Diktator wird bis zum paranoiden Endzustand sich verschanzen, verstecken und mit Schutzzonen sich umgeben, um genau dieser Tatsache zu entgehen, selber vernichtet zu werden. Figuren wie Hitler und Stalin haben dies vorgemacht. Begleitet werden die Regime solcher Unmenschen durch absolute Kontrolle und Überwachung der eigenen Bevölkerung. Die technologischen Entwicklungen machen dies für den einzelnen Menschen sowie für die große Mehrheit immer schwieriger, solchen Systemen zu entkommen!
Dass die Grenze- zwischen dem sich verteidigen zu dürfen gegen Angriffe (auch mit kriegerischen Aktivitäten) und in die Rolle des Angreifers zu verfallen – sehr schmal ist, das lässt sich am Beispiel Netanjahus und Israel nachvollziehen. Es bleibt ein schmaler Grat, welche Handlung noch als Verteidigung gewertet werden kann.
Menschen, die Frieden fordern, müssen bedenken, dass dafür der Wille von jeder Seite der beteiligten Kriegsparteien klar und deutlich signalisiert werden muss, den Krieg zu beenden und Frieden zu vereinbaren. Das aber muss vor allem von der Seite kommen, die den Krieg begonnen hat. Im Falle des Angriffskriegs Russlands gegen die Ukraine kann das jedoch bei Putin nicht erkannt werden.
Wer Frieden fordert und dabei nur von einer Seite fordert, dabei ignoriert respektive versäumt, den Angreifer zuerst dazu aufzufordern, wie dies im Falle des BSW (Bündnis Sahra Wagenknecht) erfolgt, darf sich nicht wundern, dass die Friedensforderung nicht überzeugend erbracht wird. Wenn zudem diese einseitige Position als Erpressungspotenzial genutzt wird, bei der Abwehr anti-demokratischer Handlungen á la AfD nur mitzuwirken, wenn Russlands Ziele unterstützt werden, dann bleibt die Frage nach einer verlässlichen Partnerschaft des BSW mehr als offen und diese neue Partei demonstriert somit eine inakzeptable Parteilichkeit für einen Unmenschen !
Vor allem dürfte erkennbar sein, dass Putin niemals einem Frieden zustimmen wird, der seine Ziele der Machtausdehnung verhindern würde und wenn die Sicherung/Sicherheit der eigenen Person eingeschränkt würde und er sich ggfs. vor dem Menschenrechts Gerichtshof sich zu verantworten hätte.
Das zu verkennen, macht die Forderung nach Frieden in den aktuellen Kriegen (Russland – Ukraine / islamistischer Terror versus Existenz Israels) mehr als fragwürdig.