Johannes von Heinsberg – Bildsprache – Wortsprache

Fotografie und Philosophie – Sehen und Erkennen

Sachliche Beschreibung der Realität ist keine Stigmatisierung! – Höcke – Wenn Täter sich zu Opfer erklären!

Wie dünnhäutig sich Björn Höcke bei den moderierten Gesprächen zu den AfD-Wahlergebnissen in Thüringen gab, zeigt seine Reaktion auf den Hinweis des Moderators, dass der gerichtlich verurteilte Rechtsextreme Höcke und die AfD in Thüringen von rund einem Drittel der Wahlberechtigten gewählt wurde. Höcke fiel ins Wort mit der Bemerkung:  Hören Sie auf mich zu stigmatisieren.“ Ergänzend fügte er hinzu, dass der Moderator doch wohl nicht ein Drittel der Wahlberechtigten als rechtsextrem bezeichnen wolle?

Dass Täter sich als Opfer darstellen, das findet der aufmerksame Beobachter bei allen, die einer sachlichen Beschreibung der Taten und Kritik am Handeln ausweichen wollen. Die Beschreibung der Realität ist keine Stigmatisierung! Und wenn die Wahl für einen gerichtlich Verurteilten und gesichert festgestellten  Rechtsextremisten von Teilen der Wahlberechtigten – trotz seiner anti-demokratischen Ziele –  erfolgt, dann darf mit Recht festgestellt werden, dass dieser rechtsextremistischen Gesinnung zugestimmt wird und rechtsextremistische Taten bejaht werden. Solche Wähler handeln mit ihrer Wahl faktisch im rechtsextremistischen Geiste. 

Viele dieser AfD-Wähler machten sich die Propaganda-Inhalte der AfD und Höckes zu eigen. Zum Beispiel: Die Verweigerung der Beantwortung von Fragen, warum sie AfD wählen würden, mit der Begründung, dass sie mit den öffentlichen Medien nicht sprechen würden, weil diese nur Lügen verbreiten würden! 

Anderes Beispiel war die „Sprachlosigkeit“ einer Frau bei der Nachfrage, auf ihre Aussage, sie wähle die AfD, weil die sich um die Menschen kümmern würden, sie gleichzeitig aber keine Antwort wusste, worin dieses Kümmern denn bestehen würde!!

Selbst die Jugendlichen und Anhänger der „Jungen Alternative“ verorten sich nicht als Rechtsextreme mit dem Denken und Handeln der völkisch-rechtsextremistischen Gesinnung, obwohl auch hier der Verfassungsschutz zu einer anderen Beurteilung gekommen ist. Hinzu kommen noch belegbare Kontakte zu verbotenen Vereinigungen (Neonazi-Gruppe „Knockout51“ oder „Heimatschutz Thüringen“ sowie zu Personen, die im Umfeld der Mörder des NSU agierten.) 

AfD-Wähler haben ein geschlossenes Weltbild des völkisch-autoritären Radikalismus,  der mit Rechtsextremismus korrespondiert

Der Soziologe Wilhelm Heitmeyer schlug 2018 den Begriff des „autoritären Nationalradikalismus“ vor, da die korrespondierenden Phänomene Rechtspopulismus und Rechtsextremismus darauf abzielen, Institutionen zu destabilisieren, die wichtig für die Gesellschaft seien. (Quelle: Wikipedia) 

Den Tatsachen ins Gesicht zu schauen, sich mit den damit verbundenen Fakten aber nicht zu beschäftigen, sie sogar zu leugnen, das ist Selbsttäuschung der AfD Wähler erster Güte. Die eigene Gesinnung zu hinterfragen, dafür liegen genügend Möglichkeiten bereit. 

Die Merkmale für ein faschistisch-rechtsextremistisches Denken und Handeln nach Umberto Eco sind folgende:

  • Kult der Überlieferung (Kennzeichen und Codes („51“ oder „88“ sowie Kultgegenstände wie den SS-Dolch zu „ehren“) 
  • Ablehnung der Moderne / + Irrationalismus(völkische Ideologie bejahen) 
  • Aktion anstatt selbstständiges Denken (toleranteres und völkisch-ideologisches Ablehnen als „links-grün-versifft“  zu beschreiben
  • Ablehnung von Kritik (gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit praktizieren, im Kritik mundtot zu machen)
  • Gleichschaltung (Gewalt gegen anders Denkende, Gewalt gegen die Rechtsstaatliche Ordnung)
  • Propagierung der Fremdenfeindlichkeit (Ausländer raus-Rufe und Aktionen (Hoyerswerda; Asylunterkünfte anzünden)
  • Minderwertigkeitsgefühle gegenüber den Andersdenkenden (Gewalt gegen Plakatierende der anderen Parteien; andere Jugendkulturen einschüchtern)
  • Verachtung des Schwachen 
  • Heldentum und Heldenverehrung
  • „Führerschaft“ als Ersatz für Mehrheitsentscheid (Befehl und Gehorsam)
  • Verarmung von Sprache

Quelle: Den Vortrag »Der ewige Faschismus« hielt Umberto Eco am 25. April 1995 in englischer Sprache in New York; Anlass war ein von der Columbia University veranstaltetes Symposium zum 50. Jahrestag der Befreiung Italiens vom Faschismus.

Die Sinus-Studie (*)hat sechs Merkmale bezeichnet, die zusammengenommen ein rechtsextremes Einstellungsmuster ergäben

  • Autoritarismus, d. h. die Bereitschaft, sich freiwillig einem Stärkeren zu unterwerfen;
  • Nationalismus, d. h. die Überbetonung der eigenen Nation und die Abwertung anderer Nationen;
  • Fremdenfeindlichkeit, d. h. die Abwertung, Benachteiligung, Ausgrenzung anderer Ethnien;
  • Wohlstands-Chauvinismus, d. h. die Diskriminierung von Menschen aus sozioökonomischen Motiven;
  • Antisemitismus, d. h. Feindseligkeit gegenüber Jüdinnen und Juden;
  • Pro-Faschismus und -Nazismus, d. h. Verharmlosung oder Rechtfertigung des Nationalsozialismus. 

Der ewige Faschismus und Rechtsextremismus + Merkmale des Ur-Faschismus – in Memoriam Umberto Eco

AfD-Wähler haben ein geschlossenes Weltbild des völkisch-autoritären Radikalismus

Definition: …„geschlossenes rechtsextremes Weltbild“

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