DER WESTEN – ein Online-Portal, das vorgibt, für den Bürger „wichtige“ Informationen zur Verfügung zu stellen. Dieses Portal gehört der „Funke-Mediengruppe“, die auf „Regenbogen-Presse-Art“ mit teils unsäglichen Themen setzt, um mit reißerischen und wenig sachlichen Bezug zum alltäglich Leben der Menschen zu beeinflussen. „DER WESTEN“ ist ein sogenanntes Clickbaiting-Portal, welches Meinungsmache zum Nachteil der Bürger betreibt, und mit der Anzahl der Aufrufe zugleich Werbung für die Mediengruppe-Produkte den Portalbesuchern unterjubelt.
DER WESTEN arbeitet mit „Schlagzeilen“, die der affinen Sensationslust frönen, und nicht selten – im Stil einer angeblichen journalistischen Recherche – als Informationen verbreitet werden, die scheinbar die Menschen aufklären, stattdessen aber Fehl- oder Ablenkungs-Informationen zur Verfügung stellen und im vorliegenden Fall mit einer derart gestrickten Pseudo-Berichterstattung direkt neoliberale Finanzwirtschaftspositionen unters Volk gestreut werden.
Aktuelles Beispiel ist die „Nachricht“: „Aldi mit neuer Bargeld-Regel – Kunden stocksauer: „Ist halt einfach scheiße“!
Nichts von den angedeuteten Themen „… neue Bargeld-Regel“ oder „Kunden stocksauer…“ trifft im „versprochenen“ Sensationsinhalt zu! Stattdessen stellt sich lediglich heraus, dass die ALDI-Nord Filialen nun dem Kunden anbieten, dass er Bargeld an der Kasse zum Kaufbetrag abheben kann. Weil die noch bestehenden Banken ihr Filialnetz immer mehr ausdünnen und an vielen Orten die Bankfilialen schließen, ist diese Möglichkeit für immer mehr Menschen dankenswerter Weise nun bei allen Filialen (ALDI-Süd und ALDI-Nord) gegeben.
Im weiteren Verlauf des Geschreibsel zum benannten Thema im „DER WESTEN“ taucht die eigentliche „Botschaft“ auf: die Funk-Mediengruppe unterstützt das Bestreben der Finanz- und Bankenwirtschaft, das Bargeld abzuschaffen. Die damit verbundenen Einsparungen (keine Bargeldautomaten zur Verfügung zu stellen und die Kosten für diese Befüllung und Betreibung einzusparen) sowie gleichzeitig größere Kontrolle der Geldströme und ihre Steuerung im Falle von Krisen durch Sperrung der Konten zu erhalten, werden zu Lasten der Menschen vorgenommen!
Die „Befragung“ von ALDI-Kunden soll ergeben haben, dass die (meisten?/ viele?) Kunden die Bargeldabhebung an der Kasse „Scheiße fänden!“ Die genannten Gründe dafür – möglicherweise nach Art der „Clickbaiting-Portale“ den „Interviewten“ in den Mund gelegt zu haben – sind in besonders fragwürdiger Weise wie folgt:
- Das Gewicht des Bargelds in der Börse;
- Der dafür notwendige Platz;
- Die verlängerte Dauer für die Auszahlung des Abhebungsbetrags;
- Das Einsortieren der verschiedenen Münzen und Geldscheine durch die Kassierer;
- Die Sorge, wenn zu viele der Kunden bei ALDI Bargeld abheben, dass für die Bargeldzahler kein Wechselgeld mehr zur Verfügung stände;
- Die fehlende Hygiene, weil das Bargeld durch viele Hände gehe…
Wer allein das letzte Argument betrachtet, dem kommt augenblicklich die Frage in den Sinn: dann sind die Menschen seit dem Aufkommen von Münzen und Scheinen vor vielen Jahrhunderten weltweit durch die „fehlenden Hygiene“ der Gefahr ausgesetzt gewesen und zum Opfer gefallen? Jeder der genannten Gründe gegen das Bargeld ist allem Anschein nach ein Pseudo-Argument!
Bargeldabschaffung und die Folgen für die Menschen
Dass die Abschaffung des Bargelds ganz andere Absichten enthält, das hat der Ökonom Norbert Häring unter anderem in seinem Buch „Die Abschaffung des Bargelds und die Folgen“ dargestellt. (Leseprobe hier!)
Dr. rer. pol. Norbert Häring, studierte Volkswirtschaft und beschäftigt sich seit Jahren mit dem Thema „Bargeldabschaffung“ durch die interessierten Kreise der Finanz- und IT-Wirtschaft und neoliberaler Staaten, die mit der Bargeldabschaffung eine totale Kontrolle über die Gesellschaft ausüben können. Laut Häring nicht nur in despotischen Staaten.
Die Vorbereitungen zur Bargeldabschaffung in der EU und Deutschland laufen seit Jahren. Studien werden in Auftrag gegeben, welche die Stimmung in der Bevölkerung beeinflussen sollen, auf das Bargeld zu verzichten. Beispiel dafür ist zum Beispiel die Studie: „Welt ohne Bargeld„.
In seinem Artikel auf seinem Blog nimmt Norbert Häring dazu Stellung.
Zitat: „Gefährlich ist die totale Überwachbarkeit digitalen Bezahlens nur in autoritären Systemen wie China oder Russland, insbesondere für Oppositionelle. Nichts davon, dass die Behörden in Deutschland jährlich bereits millionenfach auf Bankkontendaten zugreifen. Nichts davon, dass vermeintlich vorbildliche liberale Demokratien wie Kanada mal schnell den Notstand ausrufen, wenn Lastwagenfahrer protestieren, und allen Beteiligten und sogar den Unterstützern massenhaft und ohne Gerichtsbeschluss die Bankkonten sperren lassen.“ Zitatende
Häring setzt sich für den Erhalt des Bargeldes ein und ist bereit, dafür bis zum Verfassungsgericht Klage einzureichen.
Welche makroökonomischen und mikroökonomischen Auswirkungen ein Bargeldverbot hätte und wer wirklich Profiteur wäre, lässt sich auch hier nachlesen.
Auf diesem Blog ist ebenfalls schon mehrfach auf die Folgen der Bargeldabschaffung hingewiesen worden
Fakten, die jeden Bürger zum Nachdenken und zur Debatte mit seinem Bundestagsabgeordneten anregen sollten, sind folgende:
Im Falle der Bargeldabschaffung kann die Finanzwirtschaft (Banken) die Kontrolle über Geldflüsse, Zahlungsmittel und Geschäftsverkehr zum eigenen Vorteil nutzen.
Institutionen wie die EZB, stark dominiert durch den ehemaligen Goldman-Sachs Banker Mario Draghi und dessen Geldpolitik unterworfen, werden dann stille und kalte Enteignungsmaßnahmen gegen die Bevölkerung und die Konteninhaber durchsetzen können.
Bargeldzahlungsobergrenzen, Abschaffung von 500 Euro-Geldscheinen u.a. sind nur die ersten Schritte in die bargeldlose Zeiten zugunsten der Finanzwirtschaft.
Viele EU-Staaten – allen voran Dänemark und Schweden – haben dies in großen Bereichen ihrer Staaten schon realisiert. Afrika, Kontinent für die hegemonialen Interessen der Großmächte, ist ebenfalls in weiten Teilen bargeldlos organisiert und der Umsetzung unterworfen.
Die Durchsetzung des Bargeldverbots schafft ebenfalls große Realisationsmöglichkeiten, dass die Staatsverschuldung auf Kosten der vielen Bürger saniert werden kann, ohne die Ungerechtigkeit der Verteilung ändern zu müssen.
Neben dem Buchgeld ist auch das Goldzertifikat nur ein virtueller Wert, der, abgekoppelt vom wirklichen physikalischen Besitz an Geld und Gold, in seiner Wertschöpfung durch die Finanz- und Bankenwelt manipulativ für deren Geschäftsmodell genutzt werden kann.
Die Durchsetzung negativer Zinsen lässt sich nicht mehr durch Abhebung des Bargeldes im Falle eines Bargeldverbots beeinträchtigen! Schleichende Enteignung und steigende Kontrolle entmündigen den Bürger.
Beitrag vom 23. August 2022 / neu eingestellt am 6. September 2024
Ein Betrag zum Thema Bargeld als Zahlungsmittel aus dem Jahr 2017 – Zugriff auf die archivierte Version ermöglicht ab 06.09.2024: Bargeld – Vor- und Nachteile der Abschaffung