„Alle Parteikämpfe sind nicht nur Diskurse um sachliche Ziele, sondern vor allem auch: Ämtergerangel.“ – JWB
Der bloße „Machtpolitiker“, wie ihn ein auch bei uns eifrig betriebener Kult zu verklären sucht, mag stark wirken, aber er wirkt in der Tat ins Leere und Sinnlose. – Max Weber
Als parteiloser Bürger kann der SPD nur ein Rat erteilt werden: lasst Olaf Scholz sein „Werk“ zu Ende bringen. Das ewige Gehacke innerhalb der eigenen Partei ist genauso widerlich, wie die Märchenerzählungen der Lautsprecher aus der Verräter-Partei FDP und das lügenbegleitende Fingerzeigen der FDP-Pfründe-Verteidiger auf den bisherigen Koalitionspartner.
Zurück zu Olaf Scholz: Zurzeit erfährt der Noch-Kanzler, dass derjenige, der Parteifreunde hat, keine anderen Feinde braucht! Die Brüder und Schwestern im Geiste der eigenen Karrieresicherung agieren allerdings in allen Parteien so!
Das macht ja gerade den „großen Respekt“ aus, den die Berufspolitiker vom Volk erhalten. Ganz nach dem Motto: „Politik ist ein suhliges Geschäft“!
Zurück zum Rat an die SPD und Olaf Scholz: Es wird keinen Besseren und Geeigneteren geben, den es treffen wird. Diese Partei sollte die Inhalte eines Programms für alle Menschen in den Vordergrund stellen, welche auch im Falle einer Juniorpartnerschaft in der Koalition mit der CDU/CSU als inhaltliche Positionen in die Verhandlungen eingebracht werden können. Im Falle einer möglichen Zweier-Koalition sollte alle Kraft darauf angewendet werden, 18-20 Prozent der Wähler zu überzeugen. Denn eine solche Zielmarke dürfte für eine Regierungsmehrheit mit der CDU/CSU reichen. Eine weitere Dreier-Koalition wird wiederum nur eine stabilisierende Politik erschweren.
Und ein letztes Mal zurück zu Olaf Scholz als Galionsfigur für den Wahlkampf. In einer schwarz-roten Koalition dürfte die Erwartung gehegt werden, dass Scholz der Selbstachtung wegen nicht mehr in die Koalitions-Verhandlungen führend eintreten sollte! Der Platz wäre frei für den Stellvertreter Boris Pistorius. Der Aufbau dieser Personalie für die nächste Wahl in hoffentlich dann vier Jahren wäre mit einer anderen möglichen und positiven Bilanz ausgestattet, als die Abnutzung und Beschädigung als Kanzlerkandidat Pistorius für den kommenden Wahlkampf 2025. (* Ergänzung)
Dieser Kommentar ist nur ein Gedankenexperiment und ohne Gewähr für die Richtigkeit. Jedoch wäre dieser Fahrplan eine Garantie für das Ende des weiteren kindischen innerparteilichen Gezänks in der SPD. Der Respekt dafür seitens der Menschen draußen im Land wäre allerdings gewisser als beim Weiter-so mit dem Parteigekeife aus der hintersten Ecke.
Einen ganz trivialen, allzu menschlichen Feind hat der Politiker täglich und stündlich in sich zu überwinden: die ganz gemeine Eitelkeit, die Todfeindin aller sachlichen Hingabe und aller Distanz, in diesem Fall: der Distanz sich selbst gegenüber. – Max Weber
(*) Ergänzung
Vielleicht ist in vier Jahren bei der übernächsten Bundestagswahl ja auch schon alles anders – und ein Boris Pistorius ist längst überholt und keine Identitätsfigur mehr. Ein Kevin Kühnert wäre dann der Traum-Kandidat für eine SPD anderen Formats. Doch alles bleibt – nur manchmal ein wenig anders.
Denn Wittgenstein soll schon darauf hingewiesen haben, dass die Bedeutung von Worten sein Gebrauch in der Sprache sei. Vielleicht meinte er damit, dass die Aussagen: „Du Arschl…“ eine andere Bedeutung habe als: „Sie Arschl…“! Analog dazu wirkt die Aussage: „Ich liebe Sie“ reichlich anachronistischer als: „Ich liebe dich!“
So darf man auch dem Menschen Olaf Scholz nach der Bundestagswahl wünschen: „Wir hoffen, Sie werden 100 Jahre und drei Monate alt!“ Warum die drei Monate, wird wohl jeder Leser neugierig fragen. Antwort: „Olaf Scholz sollte doch nicht Knall auf Fall sterben.“