Johannes von Heinsberg – Bildsprache – Wortsprache

Fotografie und Philosophie – Sehen und Erkennen

In Memoriam! Unser lieber Freund ist gestorben!

Sterben und Tod – als sei´s nur Schein
Nach dem Tod das andere Sein
Das Unvermeidliche in einem Gedicht
Die bisherige Ordnung – Ein Riss,
der temporär alles zerbricht. (JWB)

Wenn ein treuer und verlässlicher Freund stirbt, mit dem so oft die Gedanken getauscht und um Erkenntnis gemeinsam gerungen wurde, wie die Dinge  zu verorten sind, die tagtäglich uns Menschen zugemutet werden, dann kommt die Frage auf,  wie den Personen entgegen getreten werden kann, die unsere Bemühungen und Anstrengungen, ein gelingendes  Leben  zu gestalten, mit ihrer Macht und Rücksichtslosigkeit alle Zeiten hindurch torpedieren. Wenn dann die Nachricht vom Tod verstanden und gefühlt wird, dass der Freund nicht mehr ist und sein wird, dann ist die Trauer groß und treibt die Tränen nach außen, lässt das Herz und die Kehle krampfen. Und zugleich bleibt die Luft weg und nur der Verstand fordert auf, weiter zu atmen.

Nein, diese Freundschaft war niemals nur eine „ein Herz und eine Seele“-Verbindung. Sie war anders und zugleich mehr, weil immer eine respektvolle, vertrauensvolle und verlässliche Beziehung bestand, auch bei gegensätzlicher Sichtweise auf das Weltgeschehen! Eine Freundschaft, in der Kritik am Gegenüber beiderseitig ernstgenommen wurde, weil die Gewissheit bestand, dass Halt und Stütze für den Freund beiderseits nicht verweigert wurden.  Es war immer eine lohnende Anstrengung, den jeweiligen Blickwinkel des anderen zu verstehen und ggfs. die eigene Einschätzung zu hinterfragen und zu korrigieren.

Die gegenseitige Anerkennung, auch das gegenseitige Anvertrauen, die Akzeptanz der Unterschiedlichkeit in den Persönlichkeiten sind weder durch Neid, noch durch größere Zeitabstände zwischen den Kontakten abhandengekommen.  Eine Sicherheit, die sich in der Gewissheit bestätigte, dass das Wiedersehen  – auch nach langer Zeit – kein Gefühl von Bruch oder Befremdung aufkommen ließ.

Der Freund ist gestorben, sein Herz war zu schwach geworden. Zu wissen, dass er das Leben geliebt und mit seinen Interessen an Kunst, Kultur und an den Menschen gefüllt hat,  und er die Menschen um ihn herum geliebt hat, und sein Leben im Beisein seiner Familie beenden konnte und die Geborgenheit dieses Augenblicks ihm das Loslassen leichter gemacht hat, ist tröstend. Ich werde an ihn, wie an meine Großeltern, meinen Vater, meine Mutter, meine Schwester – alle schon vor Jahrzehnten gestorben  – immer mit Freude zurückdenken. Diese Wertschätzung hat unser Freund Heinz verdient! 

Nun ist er gegangen – unser Freund Heinz!

Ich suche nach keiner anderen Wissenschaft als der,
welche von der Kenntnis meiner selbst handelt,
welche mich lehrt,
anständig zu leben
und in Frieden zu sterben. (JWB)

Version vom 01.09.2025 / 11:45 Uhr 

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