Das Grundrecht auf Wohnen einerseits und der Anteil des Lohneinkommens für die Wahrnehmung dieses Grundrechtes stehen in einem immer schlechter werdenden Verhältnis (Mietnebenkosten bis zu 40% und mehr der Miete) aufgrund der Steigerung der Mietkosten und Mietnebenkosten (Strom, Heizung (Gas oder Wärmepumpe), Wasser- und Abwasser-Verbrauch, Grundsteuer und Hausversicherung) und belastet vor allem diejenigen, die kein eigenes Immobilien-Eigentum besitzen können und ihre Existenzsicherung durch Lohneinkommen finanzieren.
Neben der Miete – die durch ständige Mieterhöhungen der Wohnkonzerne, die ihre Investments maximieren wollen, auch die ortsüblichen Durchschnittsmieten nach oben treiben – steigen vor allem auch die Mietnebenkosten, weil die Kosten für Strom, Heizung, Versicherung und Grundsteuer ebenfalls immer höhere finanzielle Belastungen beinhalten. (Warum ist dem Eigentümer und Vermieter gesetzlich erlaubt, dessen Hausversicherung und Grundsteuer auf den Mieter abwälzen zu können? In welchem weiteren vertraglichen Vorgang ist es gesetzlich erlaubt, seine Steuer und sein Versicherungen durch Dritte bezahlt zu bekommen? Dem Autor ist kein weiteres Beispiel bekannt!)
Zurück zu den Mietnebenkosten für Strom und Heizung: Die Stromkosten in Deutschland sind deutlich höher als in vielen EU-Ländern. Das belastet nicht nur die Zivilgesellschaft, sondern auch die Produktions-Wirtschaft. Letztere allerdings wird oft von den Stromerzeugern und den Stromlieferanten genug Rabatte und deutlich niedrigere Preise eingeräumt, damit deutsche Unternehmen konkurrenzfähig bleiben können. Die so eingeräumten Preissenkungen werden durch die Umverteilung auf den Privatkunden wieder ausgeglichen, deren Kostenanteile weiter steigen.
Technologische Fortschritte wie Kryptowährungen zu generieren und zu Speichern und vor allem KI (Künstliche Intelligenz) sind ohne große Rechenzentren nicht realisierbar. Der Ausbau dieser Technologien und die notwendigen zusätzlichen wie Pilze aus dem Boden stechenden Rechenzentren verbrauchen enorme Strommengen. Der Nutzen und die daraus resultierenden Verwertungen in Form von Profiten fließen nur wenigen Investoren zu. Oft sind es gerade die großen Player der Datensammler und Verwerter von Google, Amazon, Apple, Microsoft und Meta (Facebook), Twitter/X und Konsorten, die durch ihre Cloud-Angebote und KI-Produkte profitieren .
Doch auch große Teile der Zivilbevölkerung nutzen Angebote zum Streaming der Anbieter und Verwerter von Netflix über RTL bis zu den Mediatheken der öffentlich rechtlichen TV-Anstalten und steigern damit ebenso, wenn auch in geringeren Anteilen, den Strombedarf und damit die Kosten des Wohnens.
Dass der Ressourcen-Verbrauch der Rechenzentren durch die neuen Technologien Auswirkungen auf das Leben der Bevölkerung hat, ist auch bei der Zivilbevölkerung langsam bewusst geworden. In einer Umfrage zeigt sich die Mehrheit besorgt. Die Umfrage wurde in mehreren EU-Ländern durchgeführt.
„Eine große Mehrheit der Befragten ist für eine stärkere Regulierung und für mehr Transparenz von Rechenzentren. Zwei Drittel stimmen der Aussage zu, dass Rechenzentren nur gebaut werden dürfen, wenn dafür entsprechend zusätzliche Kapazitäten erneuerbarer Energien geschaffen werden. Mehr als drei Viertel fordern, dass Betreiber von Rechenzentren ihren Energieverbrauch, ihre Energiequellen und ihre Umweltauswirkungen offenlegen.“- lautet eine Zusammenfassung von AlgorithmWatch!
Zitat:
„Schon jetzt benötigen deutsche Rechenzentren laut Schätzungen der Bundesregierung 20 TWh, gemäß anderen Zahlen sogar 26 TWh Energie pro Jahr – mehr als 4 % des deutschen Stromverbrauchs und mehr als das 1,6fache des Stromkonsums von Berlin.
In Frankfurt gehen laut Schätzungen sogar bereits rund 40 % des lokalen Stromverbrauchs auf das Konto der Rechenzentren.
Die Bundesnetzagentur geht mittlerweile von einem Stromverbrauch von Rechenzentren von 78 TWh bis 116 TWh im Jahr 2037 aus – bis zu 10 % des deutschen Stromverbrauchs im Jahr 2037.“ Zitatende (Quelle Umfrage: AlgorithmWatch)
