Statement der FU-Berlin – Leitung zur Besetzung durch propalästinische Aktivisten
Die an Universitäten weltweit unversöhnlichen und gewaltbereiten Aktionen – zum Thema „Hamas-Terror und Missbrauch der Zivilbevölkerung als Schutzschild“ einerseits, sowie andererseits zu den militärische Aktionen Israels mit der Zerstörung der Lebensgrundlagen im Gaza-Gebiet – mit Besetzung von Hörsälen und Plätzen des Campus, weisen auf eine Entwicklung hin, die der freiheitlichen Gesellschaft Schaden zufügt.
Entfremdung von einem würdevollen Leben erfolgt nicht nur im ökonomischen Raum, Entfremdung ist ebenfalls nachvollziehbar im wissensfreien und erkenntnisschwachen Geschichtsraum narrativ-verwirrter studentischer und nicht studentischer Aktivisten. Adorno und die Wissenschaftler der Kritischen Theorie versuchten noch, Antisemitismus, Rassismus und Faschismus zu analysieren und damit auch sichtbar zu machen und zu bekämpfen, das aber ist nicht erkennbar bei heutigen Positionen und Formen von Kritik, weil sich die Erkenntnisbasis allem Anschein nach reduziert auf irrationale und oberflächliche Pseudotheorien! Diese jedoch haben keine kritische Distanz und keine Bereitschaft zur wissenschaftlichen Methodik (z.B. Karl Poppers), stattdessen machen sie Antisemitismus, Rassismus, Faschismus und anti-demokratisches Denken und Handeln salonfähig!
Zum Thema passt jedoch gerade auch eine Studie der FU-Berlin in Zusammenarbeit mit der Uni Bielefeld zum Forschungsgegenstand „Meinungspolarisation“. Die Zusammenfassung der Ergebnisse lauten:
- Gegensätzliche Meinungen werden signifikant häufiger geäußert, wenn ein Thema kürzlich besondere Beachtung in den Medien gefunden hat.
- „Harte“ politische Fragen weisen ein höheres Polarisierungspotenzial auf als Fragen mit einem sozio-kulturellen Hintergrund.
- Betont eine politische Frage die zu erbringenden persönlichen Opfer, steigt die Zahl der stark ablehnenden beziehungsweise stark zustimmenden Antworten
- Je weiter sich eine Frage von der Abstraktions- auf die Lösungsebene bewegt, desto konträrer fallen die Reaktionen aus.
Der Verlust an Diskussions- und Diskursfähigkeit, bedingt durch Methodenunkenntnis und/oder bewusster Regelverletzungen aufgrund der Umdeutung von Freiheitsrechten – denn „Terror ist kein Widerstand gegen Unrecht“ – weist auf Ignoranz, fundamentalistischem Hass, anti-demokratischem Aktivismus sowie auf die Weigerung zur Berücksichtigung hin, dass „es keine Freiheit gibt, wenn die Freiheit des anderen Menschen nicht mitgedacht wird!“
So berichtet ein Beobachter und Blogbetreiber über die Vorgänge an der FU (Freien Universität – Berlin) und die Geschehnisse im Umfeld der Uni:
„Bei den Protesten nahmen auch Externe, also Nicht-Studenten, und viele migrantische Araber teil, mit den üblichen Rufen. Eine seltsame Melange: teils aggressiv und mit Macho-Gebaren auftretende Araber, teils Studenten und insbesondere viele Studentinnen aus dem woken Milieu, die hysterisch herumkreischten, als hätte man sie einem Hamas-Hauptmann zugeführt oder daß man sie für Patienten einer psychiatrischen Klinik hätte halten können; teils auch Kopftuch-Frauen, die sich auffallend ruhig, aber präsent verhielten. Die ganze Aktion heute schien mir geplant und orchestriert. Einige der Demonstranten wurden hinterher dann mit Autos abgeholt und luden Transparente und Banner ein. Zelte und Vorräte wurden mitgebracht.
Besonders „Yallah, Yallah Intifada“ fand ich in diesem Kontext interessant und es zeigt, woher hier der Wind weht. Bei den „Free Palestine“-Rufen war kein einziger dabei, der diesem Slogan hinzufügte „from Hamas“. Die Hamas, der 7. Oktober und die israelischen Geiseln wurden von diesen entsetzlichen Leuten mit keinem Wort thematisiert. Daß die Angriffe auf Gaza eine Ursache haben, war überhaupt kein Thema, an keiner Stelle.“
Es hat den Anschein, dass weder die Aktivisten und Demonstrierenden, noch die berichterstattenden und kommentierenden Teilnehmer ihre Gesinnung verbergen können. Die erkennbare Unversöhnlichkeit und Einschränkung der Blickwinkel macht eine Annäherung mehr als schwierig. Wie die kriegerischen Konflikte weltweit überhaupt gewendet und beendet werden könnten, bleibt mit mehr als einem Fragenzeichen verbunden und haben möglicherweise den Kipp-Punkt zur friedlichen Lösung ebenso schon überschritten, wie die Bewältigung des Klimawandels durch die Nicht-Einhaltung der vereinbarten Ziele verpasst zu sein scheint.