Johannes von Heinsberg – Bildsprache – Wortsprache

Fotografie und Philosophie – Sehen und Erkennen

Menschenwürde und Menschenrechte statt „Leistung muss sich wieder lohnen á la Neoliberalismus!“

Ernst Bloch setzte auf die Notwendigkeit des Wissens über die historischen Erkenntnisse zu Politik, Gesellschaftstheorien, Wirtschaftstheorien und soziologisches wie philosophisches Wissen, um auf dieser Basis den Sinn des Lebens zu definieren. Den sah Bloch im arbeitenden Menschen, der zur Mitgestaltung und Mitbestimmung an den Lebensfeldumgebungen hin zu einer Demokratie oder zur Erhaltung dieses Gesellschaftsvertrages beteiligt werden muss und den Bloch in seinem nachstehenden Aphorismus formulierte:

 „Die Wurzel der Geschichte aber ist der arbeitende, schaffende, die Gegebenheiten umbildende und überholende Mensch. Hat er sich erfasst und das Seine ohne Entäußerung und Entfremdung in realer Demokratie begründet, so entsteht in der Welt etwas, das allen in die Kindheit scheint und worin noch niemand war: Heimat.“ ( Ernst Bloch – Prinzip Hoffnung)

Während Bloch auf das unverzichtbare Recht zur Arbeit ohne Entfremdung pochte, setzte er den heutigen vagabundierenden Lebenssinn-Inhalten wie „Spaß haben“, „Glückssuche“, „Macht- und Geldgier“ oder „Pseudo-Freiheit durch Start-ups mit baldigem Börsengang und Reichtum“ einen realistischeren und Menschen respektierenden Lebens-Sinn entgegen. Der mit der Arbeit schaffende und tätige Mensch, der ohne Entfremdung und Selbstausbeutung durch fremdbestimmte Ausrichtung auf Gewinnmaximierung mit Freude, Kreativität und in Kooperation gestaltend, lehrend, versorgend und nachhaltend sich einbringen kann, wird in diesem Dasein einen Mehrwert für sein Dasein und für die Gemeinschaft darstellen.

Neoliberale „Bullshit-Jobs “ als Management-Söldner in Politik und Unternehmen und „Leistungszwang mit selbst ausbeutender Maximierung für Profiteure“, begleitet durch Sanktionsmaßnahmen á la „Hartz-IV – Formate“ schaden der Arbeitnehmerschaft, die durch Lohneinkommen ihre Existenz mehr schlecht als recht sichern können.

Erfindungen und Hilfsmittel zur Bewältigung und Unterstützung der schaffenden und gestaltenden Menschen sind notwendig und hilfreich.  Fortschritts-Elemente wie KI und Robotik, die menschliche Tätigkeiten und Arbeit teilweise oder vollkommen ersetzt werden, sind dagegen neu im Rahmen des Gesellschaftsvertrages zu verorten und sowohl mit Steuern entsprechend den Lohnsteuern, wie auch als Produktivitäts-Element neben der Ersatz-Lohnsteuer mit Sozial-Abgaben zu belegen.

Ein Wirtschaftssystem, das die o.g. Forderungen und Veränderungen berücksichtig als Teil der Menschenrechte und Menschenwürde, ist gemeinsam neu zu formulieren. Der Ruf nach neoliberaler Rückkehr zu den gleichen alten Profitgier-Schläuchen nach FDP-Provenienz ist zurückzuweisen, weil sie die Würde der anderen Menschen nicht berücksichtigt. Der FDP-Forderung nach „Leistung muss sich wieder lohnen“ ist dagegen die „Rote Karte“ zu zeigen, weil sie keine Lösung bietet, die der Allgemeinheit nicht schadet!

Ergänzung

Einer verantwortungsvollen Entscheidung kann sich nur durch Wahrhaftigkeit und wissenschaftlichen Erkenntnismethoden angenähert werden. Dazu braucht es Leitfäden. Die müssen grundsätzlich der Verifizierbarkeit und der stetigen Überprüfbarkeit in aller Offenheit und Ehrlichkeit verpflichtet sein. Für alle gesetzlichen Grundlagen, wie für politische und wirtschaftliche Entscheidungen sind die Menschenrechte und die Menschenwürde die übergeordneten Kategorien, an denen sich die gesellschaftlichen Entwicklungen und strukturellen Vorgaben ausrichten müssen. Diesen Kategorien muss sich in  verantwortungsvollen und gesinnungsbefreiten Entscheidungen angenähert werden. 

Ergänzung II vom 05.01.2025

Gerhart Baum – FDP Urgestein und Ex-Innenminister unter Helmut Schmidts-Kanzlerschaft von 1978-1982 – distanziert sich von Christian Lindner und kritisiert ihn für seine anbiedernde Aussage zu Elon Musk sowie für sein Verhalten in der Ampel-Koalition.

Lindners Verhalten beim Ampel-Aus habe ihn zutiefst verstört, die Partei befinde sich inzwischen in der Selbstisolation. 

 Zitat

„Der ehemalige Bundesinnenminister Gerhart Baum hat Parteichef Christian Lindner für seine positiven Aussagen zu Elon Musk kritisiert. „Über die Annäherungsversuche von Lindner an Elon Musk sind meine Freunde und ich entsetzt. Ein Milliardär steigt in den Wahlkampf von Trump ein, er macht aus Politik ein persönliches Geschäft, um sich zu bereichern. Das ist doch irre!“, sagte Baum im Interview mit der „Zeit“.

„Hauptsache Staatsausgaben senken, Hauptsache Behörden zurechtstutzen – das ist doch kein Liberalismus mehr, sondern eine vulgäre Kettensägenideologie.“
 
Zitatende (Quelle: ntv

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