Johannes von Heinsberg – Bildsprache – Wortsprache

Fotografie und Philosophie – Sehen und Erkennen

TikTok und die einseitige Informationsgewohnheit – Erstwähler auf der Suche nach Bundestagswahlhilfen

TikTok als hauptsächliche Quelle der Informationen zu nutzen, das ist, als würde der Mensch seine Nahrungsbedürfnisse aus dem Bauchladen der Strandverkäufer abdecken. Einseitiges Angebot und dieses auch noch dem Zufall überlassen, das grenzt an Selbstschädigung und verzichtet auf kostensparenden Konsum und Genuss..

Wer auf die Möglichkeit des Vergleichens auch bei Informationen verzichtet, beraubt sich der Vielfalt und der Auswahl sowie auf unabhängige Fakten zur selbständigen Einschätzung.

Wahrscheinlich wird das auch der größte Teil der TikTok-Nutzer bei ruhigem Nachdenken so sehen. Aus Gewohnheit und weil andere aus dem Freundes- und Bekanntenkreis sich eventuell nur einseitig bei TikTok informieren, wird somit in eine Falle gelockt, in der Selbständigkeit aufgegeben wird. Wer nachdenkt, der würde sofort Widerstand leisten, wenn Vorgesetzte, Eltern oder einflussreiche Erwachsene dieses Verhalten als einzige Vorgabe und Regel den Menschen aufzwingen würden.

Warum also bei dem wichtigsten Vorgang, der Bundestagswahl, die unser aller Leben für die nächsten vier Jahre beeinflusst, sich durch TikTok so beeinflussen lassen? Ist es Bequemlichkeit, sich was zeigen zu lassen, ohne zu fragen, ob solche Videos uns manipulieren wollen?

Welche Partei verspricht z. B., dass Steuersenkungen für alle gut sind? Wie kann man das nachprüfen? Kann jeder das tun?

Ja, das kann jeder tun, in dem er sich auf verschiedenen Plattformen informiert. Am nachfolgenden Beispiel wird exemplarisch nachvollziehbar, wie dies gemacht werden kann.

  1. Bei verschiedenen Suchprogrammen – (DuckDuckGo  verzichtet auf Tracking, andere wie Google tun dies, um indirekt Werbung zuzusenden) – den Suchauftrag eingeben. „Welche Auswirkung haben die Steuersenkungen im Parteiprogramm von FDP und AfD?“

Als Ergebnis wird an vierter Stelle der Auflistung ein Link mit der Kurzinfo zu finden sein:

Pressemitteilung: Wen die Parteien entlasten würden | ZEW

  1. Jan. 2025 Eine ZEW-Studie zur Bundestagswahl 2025 zeigt: Steuersenkungen vonFDP, CDU/CSU und AfD begünstigen vor allem höhere Einkommen und Reichtum. SPD, Grüne, Linke und BSW entlasten dagegen mittlere und niedrige Einkommen.

Zudem ist eine ausführliche Broschüre herunterladbar! Die zu lesen, dafür müsste der Interessierte sich auch Zeit nehmen. Zu finden ist die Broschüre unter: Gutachten (Hier haben sich Wissenschaftler die Mühe gemacht, die Parteiprogramme zu durchleuchten!)

Und wiederum weitere Links ermöglichen einen tiefergehenden Vergleich der Informationen!

Wer der Meinung ist, dass die Parteien FDP, AfD und auch die CDU/CSU mit ihren Steuersenkungen nichts für die Verbesserung der Menschen tun, die niedrigere oder mittlere Einkommen und Löhne haben, findet unter dem Link dazu Infos und Argumente. 

  1. Telepolis-Artikel – wer unterstützt die Einkommens-Schwachen, wer die Reichen?
  2. Zwei Lager in der Parteienlandschaft 
  3. Diese Partei kostet die Menschen am meisten!

Der Deutschlandfunk – bietet eine weitere Information und Antwort!

Es lohnt sich, diese Informationen zu lesen. In der Freundesgruppe oder der Familie kann dann darüber diskutiert werden und können Argumente ausgetauscht werden, welche Parteien denn wirklich für die Menschen, die wenig Einkommen haben, etwas tun. 

Ein Vergleich mit TikTok und den vorher genannten Quellen erweitert zudem die eigene Freiheit. 

Ergänzung

Deutscher Bundesjugendring hat in seiner Pressemitteilung auf gelebte und erlebbare Demokratie für unter 18 Jährige verwiesen. Das Wahlergebnis zeigt ein erstaunliches Ergebnis, das eine andere Wahrnehmung und Auseinandersetzung mit der Bundestagswahl vermittelt als die bei Erwachsenen vermutete TikTok-Abhängigkeit! Dabei ist zu differenzieren zwischen West und Ost

Das Wahlergebnis ist wahrnehmenswert!

Vor allem ist nachvollziehbar, dass bei den U-18-Jährigen im Westen die AfD keine große Zustimmung erhält (Ausnahme in Bayern – vor allem in Oberfranken; dort ist die Zustimmung zur AfD mit 24,42 % höher als für die CSU!). Dafür sind in den fünf neuen Bundesländern die Zustimmung zur AfD extrem hoch ist. (Siehe hier!) In Thüringen 35,17 % / Sachsen 31,6 % / Brandenburg 35,59 % / Mecklenburg-Vorpommern 34.98 % und Sachsen-Anhalt 30,01 %! 

 „Die Wahlsimulation von mehr als 160.000 unter 18-Jährigen hat in 1.812 selbstorganisierten Wahllokalen stattgefunden – überall dort, wo Jugendliche und ihre Erwachsenen Un­ter­stüt­ze­r*in­nen aus Schulen, Jugendverbänden, Gruppen und Vereinen eine Stimmabgabe auf die Beine gestellt haben. Repräsentativ ist die U18-Wahl nicht.“ (Zitatquelle: TAZ)

 

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