Johannes von Heinsberg – Bildsprache – Wortsprache

Fotografie und Philosophie – Sehen und Erkennen

Angst – Kategorie der Existenz im philosophisch-geistigen, sozio-politischen + literarischen Fokus

Edvard Munch – Der Schrei – National Gallery of Norway , gemeinfrei,

Die bildnerische Umsetzung der Angst als existenzieller Baustein menschlicher Emotionen durch Edvard Munch ist vielen Menschen geläufig. Im Fokus der Philosophie steht Angst nicht erst seit Søren Kierkegaard, jedoch ist sie für den dänischen Philosophen ein zentrales Thema, mit dem er sich in seinem Werk „Der Begriff Angst“1844 befasste. Das Thema Angst bleibt auch Grundthema des Existenzialismus und Gegenstand philosophischer Arbeit bei Jean-Paul Sartre. 

Die soziostrukturellen und kulturellen Einflüsse bestimmen Angst als Einflusskategorie der persönlich-psychologischen Verfassung, welche bestimmt, wie die Alltagsbelastungen und seine Auswirkungen verarbeitet werden oder aufgrund von Überforderung in der Krankheit der Angststörung endet. 

Klaus Paier, gemeinfrei

Was auf der persönlichen Ebene als psychologische Störung der Persönlichkeit und der stabilen Lebensentwürfe erfolgt, findet in übergreifender Form als gesamtgesellschaftliche Stimmung einer diffusen Grundhaltung á la „German-Angst“ parallel verschärfend statt, wenn Krieg als Form einer ungebremst sich ausdehnenden Gewaltanwendung ganze Nationen bedroht. Aktuell erleben Menschen in Europa die Vernichtung ihrer Existenz durch Putins Angriffskrieg gegen die Ukraine. Im direkten Einfluss durch Tod, Terror und sinnloser Zerstörung der grundlegenden Daseinsformen von Wohnen, Ernährung, Gesundheit, Geborgenheit, Bildung durch Bomben, Raketen und Todesschwadronen des Angreifers durch Putins Russland, sind die Folgen weit über die Grenzen der Ukraine hinaus spürbar. Nicht nur in Europa ist der Krieg Teil des Alltags geworden, sondern in den vielen Teilen der Welt vom Jemen bis Kriegen in den afrikanischen Staaten, hinterlässt das irrsinnige Töten unzählige Traumata, die bis in die nachfolgenden Generationen hineinwirken. 

Klaus Paier, gemeinfrei

Die ökonomischen wie ökologischen Negativentwicklungen aufgrund des Krieges, zerstören weltweit das Lebensumfeld Millionen von Menschen, auch in den Teilen der Welt, die nicht direkt durch Bomben, Raketen und anderen Waffensystemen bedroht sind. Nichts ist in einer solchen Situation zynischer als die Aussage des Angreifers, den Vernichtungskriegs als „Spezialoperation“ zu bezeichnen.

Klaus Paier, gemeinfrei

Dass Terror und gegenseitige Eskalationen die Spirale der Vernichtung weiter ansteigen lassen, liegt in der Natur des Krieges, der schnell begonnen wird, aber dessen Beendigung unglaublich schwierig sein wird. Zudem schwebt über allem die Apokalypse der totalen Vernichtung durch Putin, dessen Zukunft absolut ungewiss sein wird, er jedoch immer so gefährdet ist, zur Verantwortung gezogen zu werden von den Menschen und Einrichtungen des EGMR, dass jener Unmensch in den total erweiterten Selbstmord steuert. Die Angst vor dem Atomkrieg-Armageddon  wird real bleiben, solange Russland seinen Präsidenten nicht ab- und festsetzt . 

In Putin wird das Unmenschliche voll entblößt. Im fehlt die Fähigkeit der Empathie und Liebe, „das ihn das Leben nicht sehen ließ, und durch das der Strom des Lebens fließt und alles Leiden von den Menschen weicht. Vielleicht wird ein Klavier nicht reichen, um Krieg und Hass von uns zu streichen.“ – so lauten einige Zeilen der lyrischen Verarbeitung von Angst in Artem Zolotarovs Gedicht „Angst“, veröffentlicht in seinem Band „Adoptivsprache“. 

Denn es ist Kunst, der Rhythmus seiner Poetry-Slam-Werke. Genauso wie der Jazz-Grundtenor in der Lyrik von Nessie Tausendschön. Beide geben eine Kostprobe ihres Könnens bei „Alfons und Gäste“!

 Nachstehend das Artem Zolotarovs Gedicht „Angst“ 

Version vom 13. Juli 2022 um 10:13

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