Johannes von Heinsberg – Bildsprache – Wortsprache

Fotografie und Philosophie – Sehen und Erkennen

Trump – exemplarisches Beispiel für die Gefährdung des inneren Friedens und der US-Demokratie?

“Die Grenzen der Erkenntnis liegen nicht außen, sondern innen.” – Rudolf Pannwitz

“Eine ewige Erfahrung lehrt, dass jeder Mensch, der Macht hat, dazu getrieben wird, sie zu missbrauchen. Er geht immer weiter, bis er an Grenzen stößt.” – Charles de Montesquieu

Es sind immer wieder die Grenzlinien, die von Menschen in Machtpositionen überschritten werden. Und manchmal sind die Handlungen Folge eines Krankheitsbildes. Sei es die Grenzlinien in der Ökonomie, sei es die in der Politik und sei es die im privaten Bereich, wenn die Krise das gewohnte gesellschaftliche und private Leben so stark beeinflusst, dass die bisherige Lebensweise nicht mehr beibehalten werden kann. Die Veränderungen betreffen die persönlichen Wünsche ebenso, wie die ideologische Ausrichtung in wirtschaftlicher und politischer Verantwortung.

Max Weber unterschied zwei bis heute diskutierte Ansätze politischen Denkens und Handelns: der Gesinnungsethik einerseits und der Verantwortungsethik andererseits.

Gesinnung betont und praktiziert dabei die Durchsetzung nur der eigenen und als richtig festgelegten Interessen, fordert Loyalität und Kumpanei ein,  lässt nur eine Idee zu und verhindert den Diskurs und die Konfliktlösung. Gesinnungsgeleitete Figuren missachten die Pflicht zur Wahrheit, nutzen Fake News und bekämpfen mit unfairen Mitteln das Gegenüber, das ihm im Weg steht. Ein aktuelles Beispiel dafür ist Donald Trump, der als verurteilter Straftäter sich in die Macht des US-Präsidenten flüchten will, um den Strafen zu entkommen. (ZDF vom 27.07.2024 :  – Trumps Aussage-Form zu zukünftigen Wahlen vor seinen Anhängern, wenn sie Ende des Jahres ihn zum Präsidenten wählen würden!) Originalzitat Trumps:

You have to get out and vote. You won’t have to do it anymore. Four years, it will be fixed, it will be fine. You won’t have to vote anymore.. In four years, you won’t have to vote again.“ – Ihr müsst rausgehen und wählen. Ihr werdet es nicht mehr tun müssen. In vier Jahren wird alles in Ordnung sein, alles wird gut. Ihr werdet nicht mehr wählen müssen. In vier Jahren werdet ihr nicht mehr wählen müssen.“

Trumps Grenzüberschreitung hat Methode und ist strukturell bei jedem ideologischen  oder egomanischen Despoten gleich – vor allem die von Orban`scher, Erdogan`scher oder Höcke´scher Provenienz: Verantwortung für das Versagen nicht bei sich suchen, Fehler und negative Ergebnisse haben andere gemacht und verursacht; dagegen positive Ergebnisse seiner eigenen Person zuordnen, auch wenn die Fakten etwas anderes beweisen. Das Leugnen der Tatsachen, Kritiker ausschalten, Recht beugen, Vergehen initiieren und Gewalt zur Durchsetzung der eigenen Ziele oder zur Vertuschung des Versagens einsetzen, das sind die immer wieder gleichen Vorgehensweisen. 

Dort, wo die Freiheit des anderen beeinträchtigt wird, hat die eigene Freiheit ihre Grenze. Diese Grenze nicht zu beachten, wird zu oft praktiziert, auch weil im Selbstverständnis der Wirtschaft das Aktien- und GmbH-Gesetz über das Menschrecht auf Unversehrtheit des Lebens und das Recht auf Freiheit gestellt wird. Dort, wo der Sport (aktuell Olympische Spiele in Paris) zum Geschäftsmodell verkommen ist, wird das Bedürfnis der Menschen auf Freizeitgestaltung kommerzialisiert. Der Mensch wird zum Umsatzträger, Kostenfaktor und Stellschraube für Erträge. Das Recht auf Arbeit in dieser auf die Gewinnmaximierung komprimierten Welt wird dann als Druckmittel benutzt, Grenzüberschreitung in Form von Ausnahmen und Sonderrechte begehen zu dürfen.

Wenn in Krisenzeiten wie die der Corona-Virus-Pandemie der Mensch auf sich selbst zurückgeworfen wird und Beschränkungen unterliegt, um die Gefährdung anderer oder seiner selbst und um die Ausbreitung der Erkrankungen zu verlangsamen, wird spürbar, was anderswo – und zwar ungleich mehr – die aus Kriegsgebieten Vertriebenen auf ihrer Flucht erleiden müssen. Im Rahmen der temporären Einschränkung und Veränderung des bisherigen gesellschaftlichen Lebens, gibt es lediglich seitens des Staats die Anforderung zur Selbstdisziplin und die Aufforderung, ein wenig Verzicht zu akzeptieren. Die Kosten werden zu Lasten der Allgemeinheit sozialisiert, die Gewinne privatisiert. Das geschieht aktuell auch wieder bei Olympia. 

Im Rahmen der Grenzüberschreitungen durch den verurteilten Straftäter Trump kommt die Gefährdung der US-Demokratie aus dem Innern der Gesellschaft, auch weil die Partei der Republikaner ihren Kandidaten Trump in fast religiösem Fanatismus den Raum und das Umfeld dafür ermöglichen.

Gleiche Strukturen und Vorgehensweisen sind bei der AfD und ihren Protagonisten á la Höcke und Konsorten vorzufinden. So ist für die bevorstehenden Wahlen in den neuen Bundesländern  beim Wahl-Verhalten eines nicht geringen Teils der Bevölkerung nachvollziehbar, wie diese Teile der Gesellschaft sich der Vernunft verschließen und gegen jede Einsicht der AfD und Personen Macht verleihen wollen, die in der Gefährdung des demokratischen Rechtsstaats münden wird. 

Man könnte in Versuchung geraten, sowohl Trump und seiner Republikaner-Partei wie auch der AfD und ihren Kandidaten mit dem Krankheitsbild „Borderline“ in Verbindung zu bringen. Gesinnung als Denk- und Handlungsansatz scheint dabei wie ein Katalysator zu wirken! 

Neoliberalismus und „Trumpismus“ – unheilige Allianz der Demokratiezerstörung

Frieden – Begriff und Definition, Ordnung und System, Zustand und Realität, Dystopie

 

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