Johannes von Heinsberg – Bildsprache – Wortsprache

Fotografie und Philosophie – Sehen und Erkennen

Optimismus als Pflicht angesichts der Unsicherheiten, Egoismen und der Verdrängung des Menschen durch KI?

Jeder, der einen Rückblick auf die letzten 50 Jahre unseres Landes und der EU vornimmt, wird sich unwillkürlich fragen, warum wir eine Gesellschaft vorfinden, die von Unsicherheiten, Egoismen, Wiederholungen von politischen und gesellschaftlichen Modellen geprägt wird und ein Gesicht zeigt, welche längst überholt gedacht war. Ein Gesicht, das die bürgerliche und auch öko-emanzipatorische Entwicklung längst auf dem Weg zu einer friedlicheren, demokratischeren und fortschrittlicheren Welt gesehen hat.

Vor allem die nachfolgende Generation der Influencer-Lebenswelt und ihre Vereinnahmung durch Temu- und Shein-Manipulationmechanismen  scheint sich auf dem Weg zu rechtskonservativen und rechtsextremistischen Weltsichten zu befinden, wenig berührt von Aufklärung und historischen Fakten, dafür jedoch von Verdrängungstechniken gesteuert und schwer konzentriert auf das eigene Ego.

Das wissen die Propagandisten der totalen Konsumorientierung ebenso zu nutzen, wie die Egomanen in den Parteien mit ihrer politischen Machtgier und ihrer Klientelpolitik für bestimmte privilegierte Gesellschaftsschichten. Verdrängt worden sind vor allem in den westlichen Gesellschaften die Notwendigkeiten, den Klimawandel als größte Herausforderung zu begreifen und ihm entgegen zu treten, wie auch die Demokratie als größte Errungenschaft humanen Zusammenlebens zu erhalten und zu verteidigen.

Stattdessen manifestieren die Vertreter und Lobbyisten der Idee des Wachstumskapitalismus auf Kosten der Allgemeinheit, der universellen Menschenrechte und der offenen Gesellschaft einen Kapitalismus der oligarchischen und autoritären Gesellschaften. Das betrifft die Neoliberalisten á la FDP ebenso, wie die rechtsextremen Figuren á la AfD und die rechtskonservativen Nutznießern der leistungslosen Vermögensvermehrung á la  CDU/CSU.

Die Sicherung der Privilegien und der weithin realisierte Versuch, durch  Berechenbarkeit der Gefährdung mittels Kontrolle (Überwachung, Datensammlungen etc.) stehen dabei im Zentrum der Aktivitäten und Programme von Politik und Wirtschaft. Aus dem Blick gerät dabei der Niedergang vieler Lebensumfelder durch ideologische wie auch  religiöse Angriffs-Kriege zum Zweck der geopolitischen Machtausdehnung. Rücksichtslos durchgeführt von dominanten Diktaturen wie Oligarchien. Der Verlust der Demokratie ist das Ergebnis dieser Veränderungen. 

Die Wegwerf-Mentalität ist bei den Produzenten (eingebauter Verschleiß, wenig auf Erhalt ausgerichtet) ebenso ausgeprägt  wie beim Verbraucher (Temu- und Shein-Geschäftsideen des Gewinn durch Masse) und ruiniert den Globus, in dem die Ausbeutung der Ressourcen die Zerstörungen durch Vergiftung von Meer und Flüssen wie der Ackerflächen bedeutet.  

Eine Ökonomie, die auf unbegrenztes Wachstum setzt, zeigt immer wieder, dass sie moralische und ethische Mindeststandards untergräbt und Regelwerke missachtet. Dazu gehört, Verantwortung zu vermeiden und im Falle einer Unausweichlichkeit, es dennoch zugeordnet zu bekommen, diese abzuwehren und zu leugnen. Auch dafür sind die Beispiele in Politik und Wirtschaft zahlreich. Je mehr Machtkonzentration auf eine Person vorhanden ist, umso deutlicher gelingt die menschenfeindliche und Globus zerstörende Agenda!

Ergänzung vom 20.12.2024

Ein exemplarisches Beispiel für die Machtkonzentration und das Zusammenspiel von Einzelpersonen zeigt der Bericht über Trumps „Schusseligkeit, eine private Nachricht öffentlich versandt“ auf Spiegel online. Optimismus, diese Phalanx einmal zurecht zu stutzen auf eine ethisch-moralische Grundlage demokratischer und menschenfreundlicher Orientierung ist nicht einmal als Silberstreif am Horizont zu entdecken.   Diese Figuren sind von der Realität der meisten Menschen so weit entfernt, wie Musk in seinen Visionen schon den Globus – nach dem Auspressen des letzten Tropfen der Ressourcennutzung –  verlassen hat. 

Ergänzung II 

Trump hat das Amt der US-Präsidenten privatisiert und agiert in dieser Position wie ein Deal Maker – ab Januar ist zu erwarten, dass dies schlimmer als 2017-2021 wird. Palm Beach und Trumps Mar-a-Lago als Residenz und moderne Variante des Ludwig XIV. 

Mit dem Galgenhumor ganz im Sinne Karl Valentins ist schon ein besonderer Optimismus notwendig:

„Hoffentlich wird‘s nicht so schlimm, wie es schon ist.“

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