Johannes von Heinsberg – Bildsprache – Wortsprache

Fotografie und Philosophie – Sehen und Erkennen

Wenn Emotionen die Vernunft überlagern, wird das friedliche Zusammenleben gefährdet!

Es sind nicht die Dinge selbst, die uns beunruhigen, sondern die Vorstellungen und Meinungen von den Dingen, die zum vorschnellen und emotionalen Handeln führen. – Epiktet

Die Lebens-Räume oder Lebensumstände, in denen immer mehr Menschen leben, respektive existieren müssen und geprägt werden, sind zunehmend beeinflusst von negativen und lebensbedrohenden Gegebenheiten.

Das so bewusst oder unbewusst Wahrgenommene (überwiegend negativ oder positiv im Sinne von Menschenrechte, Menschenfreundlichkeit) bestimmt nicht nur das Bewusstsein (den Verstand/die Vernunft), sondern gleichermaßen die Emotionen und ihre gemischten Zustände (Gefühle).

Das individuelle wie das gemeinschaftliche Leben begegnet den Menschen in immer komplexeren Strukturen und Formen. Die Ökonomie (Wirtschaft und Arbeitswelt) ist ebenso von Rastlosigkeit geprägt wie auch die Freizeit. Verkehr, Kommunikationsstil, Denken und Handeln sind ständig steigendem Tempo unterworfen. Die Ökologie (Naturzerstörung, Klimawandel) verändert sich ebenso rasend hin zu einem Zustand, der sämtliches Leben gefährdet. 

Zudem bestimmen nicht die Dinge (das Dasein), ob die Grundtendenz des Handelns und Denkens positive oder negative Ergebnisse erbringt, sondern es sind die Menschen, die vorschnell und vorurteilig agieren, weil sie Schwierigkeiten bei der Emotions- und Impulskontrolle haben. Macht zu haben und Machtpositionen einzunehmen ist das Mittel zur Umsetzung. Vernunft und Gefühle werden nicht in Einklang gebracht, sondern beim Ausschalten der Vernunft und des Verstandes werden Handlungen und Verhalten unberechenbar.  Die Grundhaltung spiegelt sich wider in negativer Gesinnung (Ideologie auf Teufel komm raus verfolgen) oder in der positiven Übernahme von Verantwortung für Freiheit, Toleranz, Solidarität und Gerechtigkeit durch Gleichheit.

Neben der Rastlosigkeit steigt die Bereitschaft zur Gewalt in Form von Unterdrückung, Erpressung, Gnadenlosigkeit, Empathielosigkeit, Kontrolle und Überwachung bis hin zur Vernichtung durch Kriege. Wenn letztere Form die Lebens-Räume ausfüllt, ist das Leben gänzlich unmenschlich geworden. Der Angriffskrieg Putins gegen die Ukraine steht ebenso dafür Pate wie der Krieg Israels gegen die Vernichtungsabsicht der Hamas und Hisbollah und der Schiiten-Republik Iran.

Um besser Absichten und Motive verstehen zu können, die gefühlsgesteuert sich entwickeln, sei auf das evolutionäre Erbe der sogenannten Basisemotionen verwiesen. Um Impuls- und Verhaltenskontrolle zu ermöglichen, ist das Wissen notwendig wie emotionale Prozesse im Menschen ablaufen, ohne dass eine reflektierte Bewertung der Situation stattfindet.

Ärger, Trauer, Angst, Ekel, Freude, Überraschung und Verachtung – bilden die Basis
der menschlichen Emotionen und beeinflussen unser tägliches Leben auf vielfältige Weise. Aufgrund der oben schon genannten Rastlosigkeit und der oft unbewussten unreflektierten Bewertung der entstehenden Emotionen, ist der Mensch oft überfordert, wenn er nicht geübt genug ist zur Impulskontrolle! Dann fehlt die emotionale Intelligenz, die für das Zusammenleben der Menschen ebenso notwendig ist, wie der Verstand und die vernunftgesteuerten Handlungen.

Fehlt die emotionale Intelligenz, sprich, fehlt die Fähigkeit zur Verhaltenskontrolle, dann entstehen Konflikte, die aus dem Drama-Dreieck von „Täter-Opfer-Helfer-Rollen“ nicht mehr hinausführen. Statt Lösungen zu finden, wird eskaliert bis hin zur Gewalt und Tötung des Mitmenschen.

Paul Ekman definierte insgesamt sieben Basisemotionen (Facial Action Coding System –FACS), die universell in allen Kulturen vorkommen würden: Freude, Trauer, Wut, Ekel, Überraschung, Angst und Verachtung. Diese emotionalen Grundgefühle seien biologisch verankert und wiesen spezifische Gesichtsausdrücke auf, die weltweit verstanden würden. Doch Ekmans Klassifizierungen stehen in der Kritik. Vor allem ist die Emotion „Verachtung“ eine der grundlegenden Verhaltensbeeinflussung-Faktoren, die zu Gewalt, Intoleranz, Ausgrenzung und Menschfeindlichkeit führt.

Dass Zustimmungen und die Wahl von Parteien und Personen oft genug nur auf der rein emotionalen Ebene stattfinden, das weiß vor allem in Deutschland die AfD zu nutzen, sowie in den USA Donald Trump, in dem sie als negatives Vorbild Intoleranz, Ausgrenzung, gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit, Diskriminierung. Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Hass vorleben und dazu anstacheln.

Wenn wir impulsiv und nur von starken Emotionen getrieben handeln, sind wir anfälliger für Fehler. 

Es ist die fehlende emotionale Intelligenz, welche Egoisten und Egomanen zum Machtmissbrauch, zur  Diktatur und zum Krieg führen. – JWB  

Je größer die Macht ist, sich so zu verhalten, ohne zur Verantwortung gezogen zu werden, desto verheerender ist die Wirkung auf misslingendes Zusammenleben. Die Lösung von Konflikten wird erschwert. Erst wenn die Gefährdung der Menschen durch Figuren wie Trump, Erdogan, Putin und Konsorten oder durch die Parteien der rechtsextremistischen Ideologien erkannt wird, besteht die Chance, die so bedingte Spaltung der Gesellschaften zurück zu drängen und friedliches Zusammenleben zu ermöglichen. Dafür ist es notwendig, sich selber zu erkennen, die Selbst- und Fremdtäuschung aufzugeben und mit Zivilcourage sich aus den vergifteten und menschenfeindlichen Parteien und deren Einflüssen zu befreien.

„Wir waren in der AfD“ – Dokumentation zur AfD durch ausgetretene Funktionäre

(siehe: Film Wir waren in der AfD

AfD – die unseligen Geister der Gegenwart mit Bezug auf Rechtsextremismus und ihre Gegenstimmen

 

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