Hanns Dieter Hüsch: Be- und Erkenntnisse
Mensch, du armes Lebewesen
Heil´ges Schwein von Gottes Gnaden
Sklave deiner eig´nen These
Liebesschwüre Hetz-Tiraden
Ausgewaschen deine Wunden
Deine Narben überschminkt
Hast den Himmel dir erfunden
Dass er die Erlösung bringt
Lebst mit wunderbaren Sprüchen
Lässt Dir Zukunft prophezeien
Zweigestirn und Zweigebein
Anderntags in Einbauküchen
Spülmaschinen-Litaneien.
Säugetier und Sozialismus
Außenwelt und Eingeweide
Sisyphos mit Katechismus
Mal in Sumpf und mal in Seide
Fliegst Du über Endmoränen
Bis sich All und Nichts begegnen
Suchst nach Trost für Deine Tränen
Lässt verfluchen dich und segnen
Spielst den Herrn und spielst die Dame
Stirbst wie jedes Tier allein
Zweigestirn und Zweigebein
Mensch genannt welch schöner Name
Wir wolln deinesgleichen sein.
Wilhelm Busch – ein Meister der Charakter-Beschreibung mit den Mitteln der Lyrik
- Ihr kennt ihn doch schon manches Jahr,
- Wißt, was es für ein Vogel war;
- Wie er in allen Gartenräumen
- Herumgeflattert auf den Bäumen;
- Wie er die hübschen roten Beeren,
- Die andern Leuten zugehören,
- Mit seinem Schnabel angepickt
- Und sich ganz lasterhaft erquickt.
- Nun hat sich dieser böse Näscher,
- Gardinenschleicher, Mädchenhäscher,
- Der manchen Biedermann gequält,
- Am Ende selber noch vermählt.
- Nun legt er seine Stirn in Falten,
- Fängt eine Predigt an zu halten
- Und möchte uns von Tugend schwatzen.
- Ei, so ein alter Schlingel!
- Kaum Hat er ’nen eignen Kirschenbaum,
- So schimpft er auf die Spatzen.
- Es sitzt ein Vogel auf dem Leim,
- Er flattert sehr und kann nicht heim.
- Ein schwarzer Kater schleicht herzu,
- Die Krallen scharf, die Augen gluh.
- Am Baum hinauf und immer höher
- Kommt er dem armen Vogel näher.
- Der Vogel denkt: Weil das so ist
- Und weil mich doch der Kater frißt,
- So will ich keine Zeit verlieren,
- Will noch ein wenig quinquilieren
- Und lustig pfeifen wie zuvor.
- Der Vogel, scheint mir, hat Humor
Unbequem
Ernst und dringend folgt mir eine
Mahnung nach auf Schritt und Tritt:
Sorge nicht nur für das Deine,
Sondern für das andre mit.
Demnach soll ich unterlassen,
Was mir von Natur genehm,
Um das Gute zu erfassen?
Ei, das ist mal unbequem.
Nicht artig
Man ist ja von Natur kein Engel,
vielmehr ein Welt- und Menschenkind,
und ringsumher ist ein Gedrängel
von solchen, die dasselbe sind.
In diesem Reich geborner Flegel,
Wer könnte sich des Lebens freun,
Würd‘ es versäumt, schon früh die Regel
Der Rücksicht kräftig einzubläun.
Es saust der Stock, es schwirrt die Rute.
Du darfst nicht zeigen, was du bist.
Wie schad, o Mensch, daß dir das Gute
Im Grunde so zuwider ist!
Wilhelm Busch
Erich Kästner
- Der Zweck sagt ihr, heiligt die Mittel?
- Das Dogma heiligt den Büttel?
- Den Galgen? Den Kerkerkittel?
- Fest steht trotz Schrecken und Schreck:
- Die Mittel entheiligen den Zweck!“
(Unmoral I: Trump und Putin und die Gebietsabtretungen – eine Methode, in der diebische Gangster das Diebesgut behalten darf und durch die Exekutive (Polizei) dafür belohnt wird, dass sie den Gangstern erlaubt, dass ihnen die beim Raub übersehenen Wertgegenstände überreicht und entgegengenommen werden!)
(Unmoral II: Palantir und Varianten – die Fratze der überwachenden Despotie!)
Version vom 10.08.2025 / 16:50 Uhr