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Zur Einschätzung des Zustands der USA unter Trump – US-Faschismus schreitet voran und dient als Vorbild für die AfD

Am Handeln Trumps und seiner Entourage – Umgehung und Ignoranz der Gewaltenteilung, Missachtung der Verfassung, Dekrete statt Gesetze – wird immer deutlicher, dass er faschistische Strukturen installiert und schon vorhandene autoritäre Strukturen weiter ausbaut. Warum diese These sehr nahe an der Wahrheit heranreicht, das belegen Tatsachen und die Beobachtung der Realität der Zerstörung der Demokratie. Dazu gehören auch die Zerschlagung der Verwaltung und eine neue Personalbesetzung durch fundamentalistische Laien vorzunehmen, sowie die Strategie, jegliches antidemokratisches Unrechtshandel (Nationalgarde und Militär) als  „Ausnahmezustand zu deklarieren“, um die Gewaltenteilung zu unterlaufen! 

Die Zerstörung der Demokratie durch die Ersetzung einer despotischen Autokratie hat Trump in den USA schon auf die Schienen gesetzt, das droht durch die AfD auch in Deutschland. Wie ticken aber die Wähler und Sympathisanten der AfD  z.B. in Deutschland? Welches Weltbild lässt sie so handeln? Auf welchen „Tatsachen“ beruht das „Mitmachen“ bei der Zerstörung der Demokratie und der Errichtung despotisch-autoritärer Regimes? 

Zwei Autoren und Wissenschaftler – die sich mit dem Thema „Faschismus“ auseinander setzen und hilfreich sein könnten, die Verortung der AfD als rechtsextremistische Partei auf der Grundlage der faschistischen Ideologie sachlich  begründen zu können – sind die Professoren Jason Stanley und  Rainer Mühlhoff. 

Jason Stanley, US-amerikanischer Professor und Wissenschaftler mit den Forschungsschwerpunkten „Theorie des Faschismus“ und „Erkenntnistheorie“, ist im Rahmen der Einschränkung der Freiheit der Wissenschaft durch Trump von der Yale-Universität (USA) an die Universität Toronto gewechselt. 

In einem Interview mit dem ZDF- Heute Journal vom 08.09.2025 begründet Jason Stanley seine These, dass die USA unter Trump keine Demokratie mehr sei. Der „Führerkult um Trump“ durch seine Partei „Republikaner“ belege, dass der Umbau zu einer despotischen Autokratie und Diktatur des US-Faschismus in vollem Gange sei.  

Quelle: Filmbeitrag ZDF- Heute Journal

Jason Stanley ist ebenfalls Autor des Buches „Wie Faschismus funktioniert“ (Westend Verlag – Leseprobe

Rainer Mühlhoff forscht an der Universität Osnabrück zu den Themen-Feldern Ethik, Datenschutz und kritischer Sozialtheorie in der digitalen Gesellschaft. Er hält die folgenden drei Merkmale aktuell für besonders herausstechend im Hinblick auf das, was wir als Faschismus erkennen sollten:

  1. „Es handelt sich um ein politisches Wirken, das auf die Zerstörung des Rechtsstaats, der administrativen Abläufe und der parlamentarischen und demokratischen Ordnung abzielt. In der bei Trump ausgeprägten Form dabei zynisch und destruktiv. In der zynischen Variante, die hier im Besonderen vorliegt, dient der destruktive Impuls der hemmungslosen (wirtschaftlichen) Selbstbereicherung der faschistischen Akteure und ihrer mitunter rein kapitalistisch motivierten Loyalisten.“ (Elon Musk, Mark Zuckerberg, Peter Thiel et al.)
  2. Faschistisches Wirken ist gekennzeichnet durch eine persönliche Gewaltbereitschaft und Bereitschaft zur Gehässigkeit der Akteure, sei es sprachlich, medial, physisch oder politisch. Das Leben empfinden Faschisten als einen permanenten sozialen Kampf, in dem es gilt, sich antagonistisch (also nicht mit Argumenten, sondern durch Stärke) zu behaupten und andere Menschen unterzuordnen, auszubeuten und ihnen ihr Existenzrecht abzusprechen. (Faschisten) …  bekämpfen das Ringen um Anerkennung, Integration und Gleichberechtigung… (indem sie) … zugunsten eines Rechts des Stärkeren (diese Anliegen) in den Wind schlagen. Zum Gewaltpotenzial des Faschismus gehört auch die Täuschung breiter Massen durch zynische Narrative (und Lügen), die Anstachelung von Ressentiments (=Vorurteile) und die Provokation von gesellschaftlicher Spaltung. 
  3. Zum Faschismus gehört auch die gewiefte Indienstnahme von neuester Technologie als Machtinstrument – oft in einem Zusammenspiel von Industrie und Regime. (TikTok, „soziale Medien“, Messenger etc.)  faschistisches Agieren auf der Grundlage des Theorem des Nazi-Staatsrechtlers Carl Schmitt: „Macht hat, wer über den Ausnahmezustand verfügt“. (Praktiziert Trump mit dem Einsatz der Nationalgarde und des Militärs vor allem in den Regionen und Städten, die vom politischen Wettbewerber – die Partei der Demokraten – regiert werden. Das ist der Baustein, den alle despotischen Machthaber nutzen: Opposition und politischen Wettbewerber illegal verdrängen, gefangen nehmen, ausschalten  und wegsperren!

Weitere Bausteine, den Menschen die Freiheit zu berauben, sind: Geldströme kontrollieren (Bargeld abschaffen) und steuern können; persönliche Daten zentralisieren und digitalisieren; Überwachungssysteme im öffentlichen Bereich installieren und diese zu Sanktionen bei staatlich unerwünschtem Sozialverhalten der Menschen nutzen; Überwachung auch des Privatbereiches und andere Maßnahmen zur Machtausübung.

Zitat: Rainer Mühlhoff –  „Dieser Faschismus beruht auf einem Zusammenspiel von politischem Regime und Tech-Industrie, welches eine neue Qualität der sozialen Sortierung, Ausbeutung, Unterdrückung und Verfolgung bis hin zur Deportation und Ermordung von Menschen nach sich zieht.“ (Quelle: Trump und der neue Faschismus

Fazit

Wachsamkeit ist seitens der demokratisch handelnden Bürger/Bürgerinnen vor allem bei der AfD, aber auch bei allen anderen  Parteien notwendig, wann, wie und durch wen „Elemente totalitärer Provenienz“ zu installieren gefordert werden!

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