Immer dann, wenn ein „Wachwechsel der Regierungsmannschaften “ durch Wahlen erfolgt, dann ist beobachtbar, wie dieser Vorgang geprägt wird durch „Sieger-Arroganz“, die aus Mündern nur so hervorsprudelt: – jetzt sind wir dran, jetzt wird aufgeräumt, jetzt holen wir unser Land zurück! Und dann wird eine neue „Gesinnungssau“ durchs Land und den Dörfern getrieben. Und zum X-ten Mal herrscht bei den sogenannten Siegern der Glaube, das „politische Rad“ müsse wieder erfunden werden! Und wieder macht sich der Irrglaube breit, dass alles, was zuvor von den „Besserwissern der Vorregierung“ auf die Schienen gesetzt wurde (Klimaschutz, Steuergerechtigkeit, Investitionsschutz, Abbau des Infrastrukturstaus von Verkehr, Bildung, Gesundheit), müsse wieder runtergeschubst, und stattdessen die eigenen unvollkommenen Projekte installiert werden!
Das „Hüh und Hot“, das „Stop and Go“, das „Hin und Her“ hat dann für die nächste Vier- oder Fünfjahres-Periode wieder Hochkonjunktur und die Vergeudung der Ressourcen und Potenziale darf wieder auf dem bunten Karussell der „Fremdgeldausgaben“ ihre Runden drehen.
Und das muntere Spielchen der Schuldzuweisungen gibt der Journaille in Presse, Rundfunkt und TV genug Futter, als Plattform und Katalysator zu dienen für die „Brot und Spiele-Angebote“ von der Meinungsmache bis zum „Abschuss“ der Polit-Idole. Rhythmisch unterbrochen von der Werbung für das „Beste“ im, am und für Mann und Frau. Hurra, wir leben noch, wenn auch im Tal der Selbst- und Fremdtäuschungen!
Zur gleichen Zeit erodiert und zerfledert unsere Demokratie als Folge der Angriffe der Anti-Demokraten von innen und von außen. Die Mehrheit aalt sich derweil entweder im Gehege der Vermögenden-Ressorts oder ist auf der Suche nach ganz viel Sand, um den Kopf darin zu verstecken, nach dem Motto: was ich nicht sehe, muss ich auch nicht zur Kenntnis nehmen.
Immer getragen von dem Irrglauben, es hat uns noch nicht getroffen, wir sind ja noch verschont geblieben. Wir gehören noch nicht zu den 16-20 Millionen von Armut Gefährdeten oder zu den Millionen Aufstockern der Bürgergeld- oder SGB II –Empfängern. Na, ihr Angehörige der „Schweigenden Mehrheit“, wartet nur ein Weilchen. Dann ist der Zustand wieder da, dass es mal wieder zu spät geworden ist! Die USA unter Trump ist da das „leuchtende Beispiel“ der katastrophalen Entwicklung zur Willkür-Despotie!
Verlernt wurde- im Zuge der Ausbreitung der „sozialen Medien“, der suchtmachenden Zeiträuber von Internet und Mobilphone – für das Gelingen der Beziehung zwischen den Mitmenschen, und sich dafür verantwortlich zu fühlen. Gleichgültigkeit hat sich stattdessen ausgebreitet. Das „Schweigen der Mehrheit“ ist nicht nur das „Schweigen der anderen!“ Es ist auch das eigene Schweigen, das unweigerlich zum Drama führt, aus dem Rollentausch von „Täter sein“, „Helfer sein“ und „Opfer sein“ nicht herauszufinden.
Wer sich befreien will, muss einen Schritt aus diesem Dreieck zurücktreten, sich besinnen, den Tellerrand nicht als das Ende der Welt zu sehen. Auch um zu verstehen, was geschieht, wenn nur zwischen den Rollen gewechselt wird. Den Blickwinkel ändern und miteinander darüber reden, was anders, was überflüssig ist und was negative Gefühle auslöst, wie der Weg aus der Unfreiheit führen kann.
Fragen stellen, auf Widersprüche aufmerksam machen und gemeinsam nach Lösungen suchen, um Ausgrenzung, Machtausübung, Unterdrückung, Hass und Gewalt nicht zu realisieren!
Ein Kinderspruch macht auf eine wesentliche Barriere aufmerksam: „Wer immer nur aufs Mobilphone schaut, kriegt so viel mit, dass er nichts mehr richtig erkennt und niemals mittendrin dabei ist“!
Und hier schließt sich der einführende Absatz des Publizisten und Autor Michel Friedman aus seinem Buch „Mensch – Liebeserklärung eines verzweifelten Demokraten“ an:
Zitat: „Ich bin ein Verzweifelter. Verzweifelt, weil ich sehe, wie ein großer Teil der Menschen aus der Geschichte nicht lernt. Verzweifelt, wenn ich sehe, wie den Rechtspopulisten, den Islamisten, wie allen »-ismen« zu viele Menschen in die Arme laufen, während zu viele Demokratinnen und Demokraten in Gleichgültigkeit und Apathie versinken. Verzweifelt, weil ich mich auf die Garantie der Menschenwürde, die mir das Leben in diesem Land ermöglicht hat, möglicherweise nicht mehr verlassen kann.“ Zitatende
In diesem Buch wird der Blick auf den Gesellschaftsvertrag „Demokratie“ geworfen (d.h. wie Menschen zusammen leben wollen), und diese als bestmöglicher Vertrag im Vergleich zu anderen Formen des Staates wie Oligarchie, Despotie, Diktatur, Monarchie verortet.
Friedmans Werk ist die Analyse der Demokratie als sorgsamer Blick aus vielen Blickwinkeln, um die Existenz (Da-Sein) und die Essenz (So-Sein), also die Kernbestandteile des Begriffes „Demokratie“ zu benennen. Friedman wählt als Titel das Wort „Mensch“ und als Untertitel „Liebeserklärung eines verzweifelten Demokraten“. Im Mittelpunkt des Themas „Demokratie“ steht der Mensch als Mensch (dessen Würde unantastbar ist), und nicht als Wolf und Raubtier.
In einer Demokratie steht niemand über dem Gesetz – und dieses Gesetz mit seinen Ausführungen (Artikeln) wird Verfassung – oder wie in Deutschland – Grundgesetz genannt. Zur Demokratie steht der Rechtsstaat als Gerüst und Essenz und das Grundgesetz/die Verfassung als ihre Existenz.
Friedman widmet sich den Formen der Respektlosigkeiten durch Anti-Demokraten in der Demokratie, die genau daran erkennbar werden.
Praktizierte Formen der Respektlosigkeit sind zur Normalität im öffentlichen und privaten Umgang der Menschen mit anderen Menschen geworden und reichen von öffentlichen Lügen, faktenlosen Behauptungen, Willküraktionen (Trump), über Selbst-Inszenierung als „Fast Food-Esser“ (Söder) oder Kettensägen-Demonstration als Gewaltsymbolik (Musk) bis zur öffentlichen Diskreditierung anderer Staatspräsidenten (Trump gegenüber Selenskyj) oder die konzertierte Aktion radikaler rechtskonservativer Kräfte gegenüber der Verfassungsgerichtskandidatin Frauke Brosius-Gersdorf.
Es wird wieder Raum geschaffen für das Runtermachen von Mitmenschen bis hin zur digitalen oder physischen Vernichtung von Körper, Geist und Seele. Auch das zeigt sich als abscheuliche Normalität – und auch unter Schüler und Jugendliche.
Despoten und ihre Mitläufer wollen Unrechtsstaaten mit ihrer Gleichschaltung im Denken und Handeln, die von der Spitze vorgegeben werden. Die Durchsetzung der Vorstellungen der Despoten und Egomanen werden durch Dekrete mitgeteilt und durch den Missbrauch staatlicher Gewalt und seine Exekutive (Polizei, Militär, Nationalgarde etc.) realisiert!
Demokratie führt Diskurse (streitet um Form und Inhalt) und lässt Widerspruch und Kritik zu und fordert zu Beschlüssen auf oder fasst Beschlüsse.
Vom Umgang mit antidemokratischen und extremistischen Bestrebungen von Parteien á la AfD
Gesamte AfD vom Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) als gesichert rechtsextrem eingestuft!