Johannes von Heinsberg – Bildsprache – Wortsprache

Fotografie und Philosophie – Sehen und Erkennen

4. September 2024
von JvHS
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Unsere Demokratie wird durch die AfD und die Identitätsinhalte eines Teils der ostdeutschen Bevölkerung massiv gefährdet

„Einen Irrtum kann der Mensch jederzeit berichtigen. Einen Irrtum mit einer Selbsttäuschung und Fremdtäuschung zu überdecken, bedeutet, einen Fleck auf der Kleidung mit einem Loch zu verbergen.“ – JWB

Warum jede Bevölkerung in jeder Nation seinen Regierungspersonen einerseits niemals erlauben darf Krieg zu führen, das zeigen die aktuellen Kriege – vor allem Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine –  und an anderen Orten der Welt.  

Und andererseits muss jeder Wähler vor den Wahlen von Kandidaten in Machtpositionen die Ziele, Absichten und Mittel der Kandidaten hinterfragen und skeptisch begutachten. Denn jede Nation hat seine gewählten Führungen rechtzeitig zu prüfen, ob sie das Wohl der Menschen als zentrales Anliegen im Blick hat, oder ob egoistische Motive oder ideologische Absichten und unlautere Ziele bestehen. Letztere sind auch im Vorfeld erkennbar an den Worten und Taten ablesbar, sowie am Verhalten (öffentlich und privat), ob dieses von Wahrhaftigkeit und Mitgefühl oder von Lügen, Betrug und Menschenfeindlichkeit geprägt wird.

Die Anzeichen, ob das Verhalten der in die Regierungspositionen drängenden Figuren integer und aufgabengerecht ist oder egoistisch und schädigend, lassen sich auch durch die Kontakte und  Netzwerke, die die Kandidaten nutzen, erkennen. Im Falle Höckes und seiner Kumpanen aus der AfD sind sie erkennbar negativ für die Menschen im Land und im Bund.

Die AfD startete durch die Gründer aus Wissenschaft und Wirtschaft, denen die neoliberale Agenda durch die bestehende Parteienlandschaft der Alt-Parteien (CDU/CSU, FDP und SPD) nicht mehr genügte. Mit der Gründung bot diese so mit wirtschaftlichem Kerninhalt geartete AfD allerdings auch den Egomanen und karrieregeilen Egoisten verschiedenster Provenienz – von rechtskonservativ bis zu radikalen Finanzkapitalisten – eine neue Plattform zum steilen Aufstieg. Exemplarisches Beispiel ist für letztere Provenienz die opportunistische Alice Weidel. Die stufenweise Anpassung an die dominierende Strömung der rechtsextremistisch radikal-faschistischen und völkischen Ideologie der Höcke-AfD hat sie problem- wie skrupellos mitgemacht.

Den Wechsel der AfD von der fundamental-radikalen Neoliberalisten-Partei zur  rechtsextremen, radikal-faschistischen und völkischen AfD Höckes mit der Ansammlung von dubiosen Figuren á la Krah und Bystron (in der EU) und Torsten Czuppon, Torben Braga, Wiebke Muhsal, Jens Maier, Jörg Urban (in Land und Bund)  begann durch Funktionsträger an der Spitze der AfD mit der Bandbreite von historisch rückwärtsgewandten Personen aus dem großbürgerlichen Herrenzimmertraum (á la Alexander Gauland)  und den aristokratisch-adlig verbrämten Weltsicht-Träumen der „von und zu“-Titelträger á la Beatrix von Storch (eingeheiratet!) bis zu den „Wiederläufern“ aus den Netzwerken der Rechtsextremisten.

Allen gemeinsam ist die Abschaffung der Demokratie und – nach der „Machtübernahme“ auf Landes- und Bundesebene –  die Ersetzung der Demokratie durch ein autoritäres Zentralsystem mit gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit gegen „innere und äußere Feinde“ nach dem Muster der Nazi-Tyrannei: Ausschaltung der Opposition, gewaltsame Umsetzung der eigenen Ideologie und Überwachung der Bevölkerung. Berufsverbote für kritische Journalisten, Wissenschaftler und Lehrer und Einschränkung der Grund- und Menschenrechte.

Für diese Ziele hat die AfD die Mentalität der Ostdeutschen Bevölkerung als geeignetes Mittel erkannt. In dem Interview des Philosophie Magazins mit dem Soziologen (mit ostdeutscher Vita) Steffen Mau wird ein Einblick in die Analyse des Zusammenspiels der AfD-Strategie der Rechtsextremen mit „der Seele und dem Denken“ der Ostdeutschen Bevölkerung ermöglicht.

Kerninhalte aus dem Interview des Philosophie Magazins

So lautet u.a. seine Analyse (Zitate): 

  • Es  fehlt an vorpolitischen Orten des Austausches, wie etwa Vereinen, Kirchen oder Gewerkschaften. 
  • Unsere empirischen Studien zeigen, dass die Leute häufig sehr patchworkhafte politische Einstellungen haben. Sie können [anhand ihrer DDR-Erfahrung] sehr genau sagen, was gemacht werden soll und was nicht.
  • Diese ungebundenen Wählerschaften führen dazu, dass man viel mehr Affektpolitik betreiben kann. Gefühle wie Angst werden viel wichtiger dafür, wo jemand sein Kreuz macht. Die AfD weiß dieses Gefühl sehr gut zu mobilisieren. 
  • Es gibt ein gemeinschaftlich orientiertes Gemeindemodell, wo Parteienkonflikte negativ gesehen werden.
  • Die Straße ist im Osten ein zentraler Ort des Politischen. Wenn man etwas verändern will, geht man lieber auf die Straße, als sich in Parteien zu engagieren. 
  • Studien zeigen, dass 50 bis 60 Prozent der AfD-Wähler ein geschlossenes rechtsextremes Weltbild haben. Diese Menschen sind sehr ressentimentgetrieben und weisen eine gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit auf. 
  • Es gibt … Protestwähler. Sie richten sich gegen Lehrermangel, Bürokratie, Migration, Waffenlieferung.
  • Es gibt also viel freiflottierende Unzufriedenheit.
  • BSW und AFD versuchen, diese abzugreifen und zu verstärken, indem sie apokalyptische Zukunftsvisionen malen.
  • Sie schüren Ängste vor Überfremdung, warnen vor dem gängelnden Staat oder stimmen einen Abgesang auf die deutsche Industrie an.
  • Der „gesunde Menschenverstand“ der kleinen Leute wird gegen die unvernünftige Politik, die vor allem schadet und den Volkswillen ignoriert, in Stellung gebracht.
  • Parteiverdrossenheit im Osten [wird bedingt…] Die Regierung wird als Einheit betrachtet.
  • Solange die Regierenden im Sinne der Regierten handeln, ist alles gut. Aber wenn sie das nicht mehr machen, dann gibt es eine Fundamentalkritik bis zur Forderung nach Rücktritt, Bestrafung und Schauprozessen.
  • Das widerspricht dem grundlegenden Demokratieverständnis, wonach die politische Macht auf Zeit verliehen wird und kollektive verbindliche Entscheidung gewählter Regierungen auf Grundlage demokratischer Verfahren zunächst einmal Legitimität genießen…
  • Die Brandmauerstrategie ist … symbolisch wichtig, um denen, die sich auf der lokalen Ebene gegen die AfD zur Wehr setzen, zu zeigen, auf welcher Seite man steht und ihnen den Rücken stärkt. Mit Kooperationen informeller oder formeller Art würde man der Zivilgesellschaft, die sich gegen die AfD stemmt, das Messer in den Rücken rammen und ihnen sagen, dass ihr Kampf umsonst war.
  • Rassistische Ideologien … Daten aus den 70er und 80er Jahren belegen, dass 40 bis 50 Prozent der Bevölkerung dezidiert rassistische Formulierungen, die man heute in einer Umfrage nicht mehr laufen lassen würde, bejaht haben.
  • Propaganda der AfD – Gleichzeitig haben die rechtsextremen politischen Akteure viel weniger Hemmungen, rassistische Ideologien auch in Verbindung mit faschistischen Gedanken im öffentlichen Raum ungeschminkt und offen zu äußern.
  • Läuterung durch Aufklärung … Die Zeiten, wo es langfristig angelegte gesellschaftliche Läuterungsprozesse gab, die mit dem Wertewandel voranschreiten, sind vorbei.
  • Identitätssuche – Es ist ein Abgrenzungsversuch gegenüber dem als dekadent empfundenen Westen. Der Westen verkörpert dabei alles vermeintlich Schlechte: Den Aufstieg der Migrationsgesellschaft oder progressive Themen wie Gender und Diversität. Ostdeutschland steht dagegen für einen Ort … wo man noch Schweinefleisch essen darf, wo es noch eine vernünftige Geschlechterordnung gibt und Männer noch Männer sein dürfen. 
  • Identitätsfindung II …  insbesondere auf kultureller Ebene, im Hinblick auf politische Bewusstseinsformen und mit Blick auf sozialstrukturelle Aspekte können wir eine Verstetigung von Unterschieden beobachten.
  • Ostdeutschland ist nach wie vor eine Arbeitnehmergesellschaft mit einem Wohlstands-, Vermögens- und Lohnabstand zum Westen sowie einer völlig anderen wirtschaftlichen Struktur, die wesentlich kleinteiliger funktioniert. Nach wie vor sind die Menschen in niedrigen gesellschaftlichen und beruflichen Positionen. Hinzu kommen demografische Unterschiede. Ostdeutschland ist eine überalterte Abwanderungsgesellschaft, die sich sowohl kulturell als auch ethnisch als sehr homogen erweist.
  • Demokratie … Auf politischer Ebene droht die Demokratie in Ostdeutschland zu kippen. Rechtsextreme Parteien gewinnen sowohl auf lokaler als auch auf Landesebene immer mehr an Macht und entwickeln regionale Hegemonien. Das muss verhindert werden, denn es ist ein korrosiver, die Demokratie zerstörender Prozess, der hier in Gang gesetzt wird.  (Quelle: Philomag-Interview mit dem Soziologen Steffen Mau – Buch: Ungleich vereint – Leseprobe!)

Es wird höchste Zeit, seitens der Bundesregierung und der Opposition (außer der AfD), diese Inhalte zur Kenntnis zu nehmen, Partei-Rettungsaktionen ebenso zurückzustellen wie die destruktiven Aktionen der Kanzleramts-Gier aus dem Unionsbereich und parteiübergreifende und konzertierte Aktionen und Strategien gemeinsame gegen die Zerstörung der Demokratie auf die Beine zu stellen!

Sachliche Beschreibung der Realität ist keine Stigmatisierung! – Höcke – Wenn Täter sich zu Opfer erklären!

 

3. September 2024
von JvHS
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Sachliche Beschreibung der Realität ist keine Stigmatisierung! – Höcke – Wenn Täter sich zu Opfer erklären!

Wie dünnhäutig sich Björn Höcke bei den moderierten Gesprächen zu den AfD-Wahlergebnissen in Thüringen gab, zeigt seine Reaktion auf den Hinweis des Moderators, dass der gerichtlich verurteilte Rechtsextreme Höcke und die AfD in Thüringen von rund einem Drittel der Wahlberechtigten gewählt wurde. Höcke fiel ins Wort mit der Bemerkung:  Hören Sie auf mich zu stigmatisieren.“ Ergänzend fügte er hinzu, dass der Moderator doch wohl nicht ein Drittel der Wahlberechtigten als rechtsextrem bezeichnen wolle?

Dass Täter sich als Opfer darstellen, das findet der aufmerksame Beobachter bei allen, die einer sachlichen Beschreibung der Taten und Kritik am Handeln ausweichen wollen. Die Beschreibung der Realität ist keine Stigmatisierung! Und wenn die Wahl für einen gerichtlich Verurteilten und gesichert festgestellten  Rechtsextremisten von Teilen der Wahlberechtigten – trotz seiner anti-demokratischen Ziele –  erfolgt, dann darf mit Recht festgestellt werden, dass dieser rechtsextremistischen Gesinnung zugestimmt wird und rechtsextremistische Taten bejaht werden. Solche Wähler handeln mit ihrer Wahl faktisch im rechtsextremistischen Geiste. 

Viele dieser AfD-Wähler machten sich die Propaganda-Inhalte der AfD und Höckes zu eigen. Zum Beispiel: Die Verweigerung der Beantwortung von Fragen, warum sie AfD wählen würden, mit der Begründung, dass sie mit den öffentlichen Medien nicht sprechen würden, weil diese nur Lügen verbreiten würden! 

Anderes Beispiel war die „Sprachlosigkeit“ einer Frau bei der Nachfrage, auf ihre Aussage, sie wähle die AfD, weil die sich um die Menschen kümmern würden, sie gleichzeitig aber keine Antwort wusste, worin dieses Kümmern denn bestehen würde!!

Selbst die Jugendlichen und Anhänger der „Jungen Alternative“ verorten sich nicht als Rechtsextreme mit dem Denken und Handeln der völkisch-rechtsextremistischen Gesinnung, obwohl auch hier der Verfassungsschutz zu einer anderen Beurteilung gekommen ist. Hinzu kommen noch belegbare Kontakte zu verbotenen Vereinigungen (Neonazi-Gruppe „Knockout51“ oder „Heimatschutz Thüringen“ sowie zu Personen, die im Umfeld der Mörder des NSU agierten.) 

AfD-Wähler haben ein geschlossenes Weltbild des völkisch-autoritären Radikalismus,  der mit Rechtsextremismus korrespondiert

Der Soziologe Wilhelm Heitmeyer schlug 2018 den Begriff des „autoritären Nationalradikalismus“ vor, da die korrespondierenden Phänomene Rechtspopulismus und Rechtsextremismus darauf abzielen, Institutionen zu destabilisieren, die wichtig für die Gesellschaft seien. (Quelle: Wikipedia) 

Den Tatsachen ins Gesicht zu schauen, sich mit den damit verbundenen Fakten aber nicht zu beschäftigen, sie sogar zu leugnen, das ist Selbsttäuschung der AfD Wähler erster Güte. Die eigene Gesinnung zu hinterfragen, dafür liegen genügend Möglichkeiten bereit. 

Die Merkmale für ein faschistisch-rechtsextremistisches Denken und Handeln nach Umberto Eco sind folgende:

  • Kult der Überlieferung (Kennzeichen und Codes („51“ oder „88“ sowie Kultgegenstände wie den SS-Dolch zu „ehren“) 
  • Ablehnung der Moderne / + Irrationalismus(völkische Ideologie bejahen) 
  • Aktion anstatt selbstständiges Denken (toleranteres und völkisch-ideologisches Ablehnen als „links-grün-versifft“  zu beschreiben
  • Ablehnung von Kritik (gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit praktizieren, im Kritik mundtot zu machen)
  • Gleichschaltung (Gewalt gegen anders Denkende, Gewalt gegen die Rechtsstaatliche Ordnung)
  • Propagierung der Fremdenfeindlichkeit (Ausländer raus-Rufe und Aktionen (Hoyerswerda; Asylunterkünfte anzünden)
  • Minderwertigkeitsgefühle gegenüber den Andersdenkenden (Gewalt gegen Plakatierende der anderen Parteien; andere Jugendkulturen einschüchtern)
  • Verachtung des Schwachen 
  • Heldentum und Heldenverehrung
  • „Führerschaft“ als Ersatz für Mehrheitsentscheid (Befehl und Gehorsam)
  • Verarmung von Sprache

Quelle: Den Vortrag »Der ewige Faschismus« hielt Umberto Eco am 25. April 1995 in englischer Sprache in New York; Anlass war ein von der Columbia University veranstaltetes Symposium zum 50. Jahrestag der Befreiung Italiens vom Faschismus.

Die Sinus-Studie (*)hat sechs Merkmale bezeichnet, die zusammengenommen ein rechtsextremes Einstellungsmuster ergäben

  • Autoritarismus, d. h. die Bereitschaft, sich freiwillig einem Stärkeren zu unterwerfen;
  • Nationalismus, d. h. die Überbetonung der eigenen Nation und die Abwertung anderer Nationen;
  • Fremdenfeindlichkeit, d. h. die Abwertung, Benachteiligung, Ausgrenzung anderer Ethnien;
  • Wohlstands-Chauvinismus, d. h. die Diskriminierung von Menschen aus sozioökonomischen Motiven;
  • Antisemitismus, d. h. Feindseligkeit gegenüber Jüdinnen und Juden;
  • Pro-Faschismus und -Nazismus, d. h. Verharmlosung oder Rechtfertigung des Nationalsozialismus. 

Der ewige Faschismus und Rechtsextremismus + Merkmale des Ur-Faschismus – in Memoriam Umberto Eco

AfD-Wähler haben ein geschlossenes Weltbild des völkisch-autoritären Radikalismus

Definition: …„geschlossenes rechtsextremes Weltbild“

2. September 2024
von JvHS
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AfD-Wähler haben ein geschlossenes Weltbild des völkisch-autoritären Radikalismus

Der Soziologe Wilhelm Heitmeyer schlug 2018 den Begriff des „autoritären Nationalradikalismus“ vor, da die korrespondierenden Phänomene Rechtspopulismus und Rechtsextremismus darauf abzielen, Institutionen zu destabilisieren, die wichtig für die Gesellschaft seien. (Quelle: Wikipedia) 

Mit ihrem Wahlverhalten unterstützen die AfD-Wähler in Thüringen die AfD als eine Partei, die kumuliert in der Figur Höcke, darauf abzielt, die Demokratie zu destabilisieren! Obwohl klar und deutlich für jeden erkennbar ist, dass die Programminhalte und die Sprache Höckes und der AfD mit dem Phänomen  Rechtsextremismus korrespondieren und übereinstimmen, ist es den AfD-Wählern völlig egal, dass sie den verurteilten und gerichtlich festgestellten Rechtsextremisten Höcke die Wirkmacht der Destruktion im Parlament übertragen. Mit dem Drittel der Abgeordnetenzahl im Parlament besteht die Möglichkeit, alle Entscheidungen, die eine Zweidrittel-Mehrheit verlangen, zu blockieren! Das ist ein Einstieg in die Destabilisierung der Demokratie!

(Es ist ihnen egal, dass die AfD rechtsextremistisch ist!??? – schreibt die ZDF-Mitarbeiterin Bettina Schausten in ihrem Kommentar zu den Wahlergebnissen und den AfD-Wählern!)

AfD-Wähler vermitteln den Anschein, dass sie sich hinter ihr geschlossenes Weltbild des völkisch-autoritären Extremismus und Radikalismus verschanzen und keinem Gegenargument auch nur den Hauch einer Chance geben, wirksam werden zu können. Wer so radikal jedem Diskurs aus dem Weg geht, will eine autoritär-autokratische und nach Trumpschen Muster geformte „Führerschaft“ an die Stelle der verantwortlichen und selbst gestalteten Lebensentwürfe setzen. Ein rückwärts gewandtes Entscheidungsmodell á la „mein Führer befiel, wir folgen dir…“! 

Die Sinus-Studie (*)hat sechs Komponenten betrachtet, die zusammengenommen ein rechtsextremes Einstellungsmuster ergäben:

  • Autoritarismus, d. h. die Bereitschaft, sich freiwillig einem Stärkeren zu unterwerfen;
  • Nationalismus, d. h. die Überbetonung der eigenen Nation und die Abwertung anderer Nationen;
  • Fremdenfeindlichkeit, d. h. die Abwertung, Benachteiligung, Ausgrenzung anderer Ethnien;
  • Wohlstands-Chauvinismus, d. h. die Diskriminierung von Menschen aus sozioökonomischen Motiven;
  • Antisemitismus, d. h. Feindseligkeit gegenüber Jüdinnen und Juden;
  • Pro-Faschismus und -Nazismus, d. h. Verharmlosung oder Rechtfertigung des Nationalsozialismus. 

Der TV-Beitrag Zwei Besserwessis im Osten verschafft einen kleinen Einblick in das „Denken und Handeln“ der AfD-Wähler. Ihre Werteskala zur Einschätzung der Realität zeigt deutlich, wie und was die Propaganda der AfD bei den Menschen wirkt und bewirkt.  Die Sinus-Studie listet diese Merkmale auf!

Ergänzung und Gegenrede!

Es ist ein kapitaler Irrtum, wer glaubt, dass eine Zusammenarbeit mit der AfD und ggfs. einer Regierungsbeteiligung – in Thüringen wäre es mit Höcke direkt das Ministerpräsidentenamt! –  die AfD „entzaubern“ würde. Diesen Irrtum haben die Konservativen in 1932/33 auch gemacht. Wie kann man so dermaßen blauäugig sein.

Es geht nur über den Weg, dass endlich die Alt-Parteien begreifen, dass die neoliberale Agenda und die FDP-Gebetsplapperei der „Schuldengrenzen-Blockade“ korrigiert werden. Investitionen in die Infrastruktur (Verkehr und Auflösung des Investitionsstaus!, Gesundheitsversorgung auf dem Land, Ausstieg aus den Privatisierungsprojekten, Ressourcenstärkung für Bildung und Sicherheit etc.) sowie Stärkung des Industrie-Standorts Deutschland. 

Weil dieses Maßnahmen Finanzmittel bedeuten, muss sowohl die Einnahmeseite gestärkt werden durch gerechtere Steuerbelastungen (Vermögenssteuer, Schließung der Steuerschlupflöcher, Transaktionssteuern für jedes Börsengeschäft, Erbschaftssteuern) wie auch die Schuldengrenze temporär für die Investitionen aufgehoben werden! 

 

Definition: …„geschlossenes rechtsextremes Weltbild“

Aufklärung – von Kant über Adorno/Horkheimer bis Foucault

Ergänzung vom 03.09.2024

Der ewige Faschismus und Rechtsextremismus + Merkmale des Ur-Faschismus – in Memoriam Umberto Eco

2. September 2024
von JvHS
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Was tun – immer das, was opportun? Auf keinen Fall ein „Weiter wie immer!“

Bericht der NZZ                     Bericht NZZ – Sachsen

Ergänzung: Korrektur der Sitzverteilungen in Sachsen – Korrektur durch den Landeswahlleiter

 

„Es kommt nicht darauf an, wer regiert, solange man die Regierung ohne Blutvergießen loswerden kann.“ – Karl Popper

Freiheit gibt es nur, wenn rechtzeitig die Feinde der offenen Gesellschaft verhindert werden!“ – JWB

Die wahren Feinde der offenen und freien Gesellschaft sind längst erkannt. Die wehrhafte Demokratie nutzt nur die Möglichkeiten bisher nicht!  Es wird Zeit – damit es nicht wieder mal „zu spät gewesen ist“ – die Analysen des Rechtsrucks ohne zänkisches Gekeife zwischen den Alt-Parteien vorzunehmen und den Verlust von Bürgern an die rechtsextremistische AfD aufzuhalten! Dass auch und gerade Markus Söder (CSU) – Ministerpräsident in Bayern – das alte Spiel der „Schuldzuweisung“ gegen jegliche Vernunft weiter betreibt, zeigt, dass die Lernfähigkeit , wie eine konstruktive Politik zukünftig zu praktizieren ist, bei diesem Menschen nicht besonders entwickelt ist. 

Der Vertrauensverlust in die etablierten politischen Kräfte und Parteien ist bei den AfD-Wählern derart eklatant, dass mit einem unverdienten Vertrauensvorschuss in die Rechtspopulisten jegliche Signale von Unfreiheit und Unterdrückung aus dieser Richtung von den AfD-Wählern ignoriert werden.
Das Propagieren des „So kann es nicht weitergehen“, ist Ausdruck auch der unreflektierten und wenig mutigen Verhaltensweise bei der Bewertung von neuen Situationen und verrät nach Walter Benjamins Analyse der wirtschaftlichen Situation und politischen Radikalisierung des Jahres 1926, jenes Untergangsgefühl, was er bezeichnete mit „ der hilflosen Fixierung auf die Sicherheits- und Besitzstandsvorstellungen [ besonders der Politiker und Parteien] vergangener Jahre“

Eine vergleichbare Gefühlslage des Ausgeliefertseins  – verursacht durch Hartz IV/Bürgergeld, Flüchtlingsproblematik und Angsthetze – erfolgreich ausgenutzt durch die Rechtspopulisten von CSU bis zur rechtsextremistischen AfD. Sich in diesem Zustand zu befinden respektive ausgeliefert zu sehen, das empfinden große Teile der AfD affinen Wähler. Und die etablierten Parteien verharren angesichts der wachsenden Zustimmung zur AfD in Agonie. Die alten Umgangsweisen der Altparteien mit den Bürgern müssen abgelegt werden.

Dass der  Vorsitzende der CDU und auf das Kanzleramt gierige – Friedrich Merz – entweder aus Eigennutz den Zustand der Altparteien hingenommen hat, oder weil die Einsichtsfähigkeit fehlt, ist in beiden Fällen ein Armutszeugnis. Viele seiner opportunistischen Sprüche sind so überflüssig wie ein Kropf. Karl Valentin hätte dazu seine Aussage platziert:

Die meisten Menschen haben nichts wirklich Weiterführendes zu sagen. Aber nur einige halten auch noch den Mund!“

Die Förderung der Selbstständigkeit der Bevölkerung und des „Capability Approach-Konzeptes“ (*)  ist bisher von den etablierten Altparteien nicht gewollt. Die „alten Tugenden“ von Befehl und Gehorsam wie auch „Ruhe ist die erste Pflicht des Bürger“ dagegen schon. Ebenso wird „blindes Vertrauen“ gefordert – und auch geliefert vom unterstützenden konservativen  Teil der Gesellschaft.  Die Unfähigkeit der Altparteien und mit besonderem Blick auf die Ampel-Koalitionsparteien mit einem – so erscheinenden – „führungsschwachen“ Kanzler  Olaf Scholz macht die „Erfolge der Anti-Demokraten der AfD“ erst möglich.

(*) „Capability Approach-Konzept – Erläuterungen

Für die fünf Bundesländer im Osten gilt, dass deren Weltbild  in Sachen Russland und Angriffskrieg gegen die Ukraine dazu noch auf dem Stand von 1945 zu verharren scheint. Zumindest ist diese Schlussfolgerung aufgrund der Wahlergebnisse für die AfD und BSW nicht völlig abwegig. Und dürfte auch gerade bei dem hohen Zuspruch für die AfD in den neuen Bundesländern nicht verwunderlich sein, wie die dubiosen Kontakte der AfD-EU-Abgeordnete Maximilian Krah und Petr Bystron belegen.

Der fließende Übergang vom perfiden Staatsterror durch Nationalsozialisten zu dem des Stasi-Terrors hat die gleichen Strukturen nutzend offenbart. Dass dieses Weltverständnis im AfD – Kosmos und die dort genannten Strukturen der rigiden Durchsetzung anti-demokratischer Machtausübung bedingungslose Unterstützung findet, lässt kaum verwundern, wie die Führungskräfte sich des Öfteren dazu entblößt hatten! 

Der Soziologe Wilhelm Heitmeyer schlug 2018 den Begriff des „autoritären Nationalradikalismus“ vor, da die korrespondierenden Phänomene Rechtspopulismus und Rechtsextremismus darauf abzielen, Institutionen zu destabilisieren, die wichtig für die Gesellschaft seien. (Quelle: Wikipedia) 

Es bleibt ein Fakt: Die Wähler der rechtsextremistischen AfD und des verurteilten und vom Verfassungsschutz überwachten Rechtsextremisten Höcke ignorieren den Rechtsstaat und sind und waren willens, die Demokratie zu beschädigen.

(Es ist ihnen egal, dass die AfD rechtsextremistisch ist!??? – schreibt die ZDF-Mitarbeiterin Bettina Schausten in ihrem Kommentar zu den Wahlergebnissen und den AfD-Wählern!)

Der TV-Beitrag Zwei Besserwessis im Osten verschafft einen kleinen Einblick in das „Denken und Handeln“ der AfD-Wähler. Ihre Werteskala zur Einschätzung der Realität zeigt deutlich, wie und was die Propaganda der AfD bei den Menschen wirkt und bewirkt. 

Definition: …„geschlossenes rechtsextremes Weltbild“

 

 

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