Johannes von Heinsberg – Bildsprache – Wortsprache

Fotografie und Philosophie – Sehen und Erkennen

Notwendig, jedoch noch nicht hinreichend realisiert: Menschenfreundlichkeit als Grundlage für Demokratie

Herbstmorgen 

Welche Verhaltensweisen werden in verschiedenen Zeiten wie bewertet? Welcher Zeitgeist beeinflusst wie das Verhalten und lässt eine davon zur dominierenden Verhaltensweise werden? Und welche Charaktereigenschaft wird weshalb belohnt? Und wie wird erkannt, ob es sich um eine wahrhaftige Form einer Tugend oder nur um eine vorgespielte und das Gegenüber täuschende Form handelt?

Wer im Zeitalter der Egomanen, Despoten und der alles dominierenden  Wirtschaftsform des Neoliberalismus (die perfideste Art in Form des Finanzkapitalismus) die Lebensgrundlagen der Menschen betrachtet, wird Verhaltens-Strategien unterscheiden können, die den „Kämpfer“ (Ausschaltung der Konkurrenten), den „Flüchter“ als Gegenteil, den „Erstarrten“ (vor Angst gelähmt sein), den „Opportunisten“ (bei keinem anecken wollen, Rückgratlosen) und den „Menschenfreund“ (Freundlichkeit als Wertschätzung des Mitmenschen, seiner Würde und seiner Menschenrechte) beschreiben. Vordergründig Verhaltensweisen, die das Überleben in einer bedrohlichen Umgebung ermöglichen sollen.

Doch nur die Menschenfreundlichkeit, die Akzeptanz des Recht auf Leben, die Akzeptanz der Freiheit ohne die des Mitmenschen zu gefährden, des Teilens und des konstruktiven Miteinanders zur Bewältigung und der Lösung der Probleme, die das Leben auf dem Planeten gefährden, nur die wahrhaftige Menschenfreundlichkeit ermöglicht das Leben.

Doch Freundlichkeit spielt im Zeitgeist der Machtdominanz des Autoritären und der totalen Kontrollsucht kaum noch eine Rolle, allenfalls in vorgespielter Form und als Mittel der Manipulation oder einer anderen Spielart deformierter Freundlichkeit. Stattdessen wird „Erfolg“ im Sinne von Maximierung der Gewinne und Renditen auf dem wirtschaftlichen Feld oder als gelungene Erpressung der Wettbewerber im geopolitischen Verhältnis der Nationen und Zuwachs an Macht und Unterdrückung anderen Formen des Zusammenlebens vorgezogen.

Persönliche Merkmale wie genetisch bedingte „Intelligenz“ und geerbte zeitgeistige „Attraktivität“ (körperlicher oder finanziell-materialistischer Art), sind Mittel für die Erzielung von Erfolg im oben benannten Sinne und verdrängen Freundlichkeit als Tugend. Menschenfreundlichkeit wird zur Grundlage der Organisation des Zusammenlebens, die erst in der Demokratie für alle ermöglicht wird.

Echte Freundlichkeit ist Ausdruck der Stärke und Teil eines wahrhaftigen Freundes. Denn ein solcher bestärkt den Mitmenschen bei seinen Entscheidungen, aber er bestätigt ihn nicht in seinen Selbst- und Fremdtäuschungen, bei der Lüge oder seiner Menschenfeindlichkeit. Ein Menschenfreund ist weder Büttel, noch Untertan noch Mittäter bei der Menschenfeindlichkeit, sondern ist Vorbild der Beachtung der Menschenrechte und der Würde eines jeden anderen, in dem er angemessen handelt, Freiheit und Demokratie verteidigt und deutlich macht, was menschenfeindlicher Extremismus ist.

Menschenfreundlichkeit ist nicht beschränkt auf die privaten Bereiche, sondern bedarf einer Souveränität für alle Lebensbereiche – auf den politischen wie wirtschaftlichen Feldern. Doch instrumentelle Freundlichkeitsvorgaben mittels eingetrichterter Technik produzieren falsche Formen und eine lügenhafte Scheinwelt.

Wohlbefinden und die dafür notwendige Menschenfreundlichkeit lassen sich weder durch „Deals“ (Trump) erkaufen, noch durch Erpressung, Unterdrückung, Gewalteinsatz und Machtausübung  (Putin, Erdogan, Xi Jinping oder Figuren wie  Franz-Peter Tebartz-van Elst) realisieren. Die dadurch bedingten Neid- und Rachegefühle lassen jedes Mitgefühl verkümmern. Selbstentfaltung und die Suche nach einem Platz in der Gemeinschaft kann nur  gelingen, wenn die Hybris á la Trump als GröDaZ verhindert, und stattdessen Menschenfreundlichkeit praktiziert wird. Dann verliert sich die Aufmerksamkeit und Beachtung der Würde des anderen Menschen nicht, auch wenn eigenen Probleme vorhanden sind. So wird die Bandbreite des Lebens – Glücksmomente erleben, aber auch das Bewusstsein für menschliches Leid und Verlust zu entwickeln  – der Ausbreitung der Menschenfreundlichkeit helfen und die Menschenfeindlichkeit verringern. Der Mut zur Verhinderung von Machtkonzentration in der Hand von Egomanen und Despoten hätte eine Chance zu wachsen. 

Ergänzung

Menschenfreundlichkeit heißt, Fakten und Tatsachen zu benennen, wie das menschenfeindliche Trommeln für ein Kapital gedecktes und fundiertes Rentensystem, welche – wie schon bei der Riester-Rente, wenig effektiv ist und die kostenintensive Verwaltung einen nicht unbeträchtlichen Teil der Einzahlungen verschlingt – die Versicherungswirtschaft zu einer Milliarden schweren Umsatzsteigerung verhelfen würde, die zu Lasten und auf Kosten der Versicherungsnehmer gehen würde!

Siehe hier!

 

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