Johannes von Heinsberg – Bildsprache – Wortsprache

Fotografie und Philosophie – Sehen und Erkennen

3. Mai 2024
von JvHS
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Vom Ringen um Freiheit und Demokratie – Reporter ohne Grenzen

Die Pressefreiheit ist ein existenzieller Baustein im Ringen um Freiheit und Demokratie und ihre Erhaltung. Wie es weltweit um die Pressefreiheit bestellt ist, das zeigt die Weltkarte und Rangliste 2025 (PDF-Datei) mit weiteren Erläuterungen zum Zustand der Pressefreiheit in 180 Nationen. 

Die Welt ist im Aufruhr und am Horizont steht die Ungewissheit, ob angesichts des drohenden europaweiten Rechtsrucks die Demokratie-Dämmerung den Niedergang und die drohende Vernichtung widerspiegelt! Brandstifter der AfD wissen diesen Zustand für sich zu nutzen. Und weil die parlamentarische Demokratie als Modell längst durch die Parteien-Demokratie und ihre Funktionäre abgelöst wurde, haben die Feinde der demokratischen Gesellschaft leichtes Spiel. 

  • Geh nicht weg, flehten sie
    die Anständigen und die Ängstlichen
    Schaut nicht weg, sagten sie
    die Couragierten und Experten
    Lasst euch nicht spalten, argumentierten sie
    die bemühten Retter der Freiheit und Demokratie

  • Doch die Oligarchen hatten längst
    das Ruder in der Hand
    dominierten Politiker ohne Verstand
    und ohne Moral

  • Ihre Macht bestimmt nun überall
    und sie nutzen längst global
    die menschliche Sucht und Gier
    auch in diesem Lande hier.

  • Und Tyrannei und Egomanie
    vernichten Freiheit und die Demokratie! – JWB

„Demokratiedämmerung“ nennt der Politologe Veith Selk seine Analyse des Zustands der Demokratien als Gesellschafts- und Staatsform. Und aus seinen Zeilen – teils argumentativ gestützt – blinkt der Niedergang der Demokratien. Protagonisten sind die Superreichen des Neoliberalismus und ihre Büttel aus der Politik.  

Version vom 02.11.2025

 

30. April 2024
von JvHS
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Ästhetik der Natur im Wortspiel der Philosophen und Literaten

„Die Natur will von Zeit zu Zeit stärkere Erregungen der Lebenskraft, um die Tätigkeit des Menschen aufzufrischen, damit er nicht im bloßen Genießen das Gefühl des Lebens gar einbüße.“ – Immanuel Kant

„Die Natur ist stumm, man befragt sie vergeblich.“ – Voltaire

„Das Geheimnis der Kunst ist das, daß sie die Natur korrigiert.“ – Voltaire

„Die Natur ist immer mächtiger als das Denken.“ –  David Hume

„Arbeit um der Arbeit willen ist gegen die Natur.“ –  John Locke

„Alle wahren Muster des Geschmacks sind in der Natur.“ – Jean-Jacques Rousseau 

„Als ob Kunst nicht auch Natur wäre und Natur Kunst!“ – Christian Morgenstern

„Der Mensch ist nur dann unfrei, wenn er wider seine vernünftige Natur handelt.“ – Leo Tolstoi

„Der Fortschritt feiert Pyrrhussiege über die Natur.“ – Karl Kraus

29. April 2024
von JvHS
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Meine Großmutter Anna Maria, Karl Kraus und Konrad Adenauer

„Ich pfeife auf den Text, ich bin imstande, das Antlitz der heutigen Welt mir aus dem hinteren Annoncenteil zusammenzustellen.“ (Karl Kraus, Die Katastrophe der Phrasen)

Meine Großmutter väterlicherseits – Anna Maria – war eine bemerkenswerte Frau – gütig und klug, mutig und besonnen und hatte – dem Zeitgeist geschuldet –  8 Kinder (3 verstorben im Kleinkindalter), 28 Enkel, 39 Urenkel und 46 Ur-Urenkel als sie 1966 mit 89 Jahren verstarb.

Sie war das Kind einer Handwerker- und Beamtenfamilie, im ländlichen Umfeld nahe der Grenze zur niederländischen Provinz Limburg am 07.10.1877 geboren. Sie heiratete grenzüberschreitend einen  niederländischen Schreinermeister, meinen – am 01.03.1874 geborenen – Großvater Bernhard Hubert B., am 05.09.1900  zum Beginn des neuen 20. Jahrhunderts. Meine Großeltern väterlicherseits überlebten zwei Weltkriege.  Meine Großmutter war belesen, legte die meisten Wege auch im hohen Alter zu Fuß zurück und war begeistert vom TV-Medium. Mein Großvater starb noch vor meiner Geburt.

Im Raum Aachen lebend und somit auch  „Kind des Rheinlands“,  erlebte meine Großmutter noch den Einfluss von Napoleon auf die Verwaltungs-Neuordnung im Rheinland und dem Rheinbund. Ein Einfluss der ebenso wirksam für die Sprache war. So gehörten zum alltäglichen Sprachgebrauch meiner Großmutter französische Vokabeln wie Parapluie, Plafond de chambre, Trottoir, Le plaisir oder Fourneau. Dass der Widerstand gegen Napoleons Herrschaft sich sprachlich auch widerspiegelte, lässt sich an folgender  Erzählung über den Besuch Napoleons in Aachen nachvollziehen:

Die Bevölkerung Aachens wurde von den Stadträten sprachlich vorbereitet, in dem sie beim Vorbeiritt Napoleons „Vive l’empereur“ rufen sollten. Der Aachener Slang/das Plattdeutsch für die Straßenbeleuchtung klang ähnlich. So riefen die Aachener Bürger lauthals „Fies Lamperöhr“ (hässliche Lampenbirne)!

Gestern, am 28.04.2024, war der 150te Geburtstag (28.04.1874) von Karl Kraus, der wie Adenauer (05.01.1876) zur gleichen Altersgruppe wie meine Großmutter gehörte. Zu Adenauer hatte meine Großmutter Anfang der 1950er Jahre brieflich persönlich Kontakt aufgenommen. So schrieb sie „an den Herrn Bundeskanzler Dr. Konrad Adenauer“, warum ihre Witwerente 1951 niedriger sei, als das Existenzminimum für Mittellose. Zudem habe sie Ansprüche an eine Rentenzahlung durch die Niederlande, weil Einzahlungen bis zum Ende des Jahres 1919 in die niederländische Rentenkasse erfolgt seien aufgrund der Arbeitsanstellung ihres Mannes in der Schreinerei in der Provinz Limburg/NL. Der Bundeskanzler möge doch für eine schnellere vertragliche Vereinbarung der BRD mit den Niederlanden drängen.

Zu eventuellen Kontakten mit Karl Kraus (KK) gibt es keine Legende, noch Unterlagen im Familienarchiv. Und dass sie Schriften von Karl Kraus kennen sollte, ist weder erwartbar, noch ansatzweise verbürgt.

Meine Großmutter konnte spannende und lehrreiche Geschichten erzählen, meistens katholisch gefärbt, die so manche Lebenserfahrungen enthielten, vom Ausgang des 19. Jahrhunderts, sowie vom Beginn des neuen 20. Jahrhunderts geprägt waren,  als die Kaiserzeit und ihre Untertanen-Knigge – Heinrich Mann lässt grüßen – das Verhalten der Menschen auf dem Dorf und in der Stadt beeinflussten. Zu den Erzählungen gehörten auch welche, die von den jahreszeitlichen Rhythmen und –Wiederholungen der ersten Jahre in der Weimarer Republik bis zu den Bitternissen der Spanischen Grippe-Pandemie und ihren verstorbenen Kindern handelten.

Mit großer Wahrscheinlichkeit hatte sie wohl nie etwas von Karls Kraus „Die Fackel“ gehört, noch gelesen. Und dennoch konnte ihr niemand einen Bären, noch dessen Haut aufbinden. Während Karl Kraus – vom Schmäh der Wiener Großstadt angeekelt – davon schrieb, „dass es keine Kunst sei, Höhlenbewohner hereinzulegen, die zwar in der Großstadt lebten, aber von Kultur dennoch völlig unbeleckt sein könnten.“

Unzweifelhaft sind KKs Analysen zutreffend, wenn er von den „vegetierenden, sich durch Spaltung fortpflanzenden und die Gewalttätigkeit liebenden Leute“ schreibt, die die fixen  Ideen hätten, dass Menschen jüdischer Abstammung „syphilitisch verseucht“ sein müssten, wie der „völkische Beobachter“ geschrieben habe. (Diese Denk – und Handlungsweise des völkischen Unfugs überdauert  – tief in der Seele und politischen Dummheit schlummernd – rund einhundert 100 Jahre, um wiedergekäut als AfD- und AJ <Alternative Jugend> – Denken wieder aufzutauchen!)

Meine Großmutter lachte herzlich und mit Augenzwinkern. Ein Lachen, das empathisch die Umstehenden mitnahm und sie fröhlicher werden ließ. Das Lachen Karl Kraus´ ist dagegen von besonderer Natur. Vordergründig ein nächtliches Lachen, tiefgründig nach einem Hauch Verzweiflung duftend.  

Kraus beschreibt in seinem Buch „Unsterblicher Witz“,  dass ein mit „Kriegssegen“ beschriebenes Machwerk eines deutschen Schreiberlings namens Hermann Bahr aus den Jahren 1914-1916  ihm lange Jahre nach dem ersten Weltkrieg Anfang der 1930er Jahre in die Hände gefallen sei.

„Neulich, nachts, klopfte der Hausnachbar an die Wand meines Arbeitszimmers, ich hörte sein Klopfen, wie er mein Lachen gehört hatte, denn die Mauern dieser neuen Häuser sind dünn und meine Beschäftigung hatte jenen Nachbarn aus dem Schlafe geweckt. Ich lache ja Nacht für Nacht seit sechsundzwanzig Jahren, wenn der Rohstoff der Zeit sich anschickt, in meine Form einzugehen. Aber so habe ich noch nie gelacht wie neulich, da ich, in einem untätigen Augenblick  vor meiner Bibliothek gestanden, mein Blick auf ein blutrotes Bändchen fiel mit dem Aufdruck <Kriegssegen>, in dem ein weiteres Kapitel mit <Das deutsche Wesen ist uns erschienen> lautete!“.

Dass Kraus die Hoffnung auf Aufklärung setzte, ist nur zweifelhaft zu unterstellen, da er angesichts der Inhalte des kleinen blutroten Bändchen erwiderte: „Oft habe ich mir gedacht, dass keine größere Tortur für das gesamte Dichter- und Literatenpack der Herrenzimmer-Cliquen und `Untertanen-Gesinnung´ ausgesonnen werden könnte, als wenn man Satz für Satz abdruckte, was es damals so zwischen 1914 und 1916 zusammengeschmiert hat, teils aus benebelter Dummheit, teils aus Spekulation durch die Anpreisung fremden Heldentodes sich den eigenen zu ersparen.“

Im Übrigen eine Beschreibung von Karl Kraus zu Angriffskriege und dahinterstehenden Großmachtfantasien, die eins zu eins passend sind zum Denken und Handeln der heutigen Figuren á la Putin und Konsorten.

Was meine Großmutter betrifft, so hat sie sicherlich nicht die Gedankengänge des Karl Kraus nachvollziehen wollen, noch die Schreibkunst und Formulierungsfertigkeit nachahmen wollen. Was sie stattdessen gemacht hat, das war, mit mir als Schulkind und meinem Vater zusammen Skat zu spielen!

28. April 2024
von JvHS
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Hass im Zeitalter der Identitätssuche

Ein „neues Zeitalter“ nannten die Menschen die oft gegensätzlichen Wertevorstellungen und sprachlichen Veränderungen der jungen Menschen einer nachfolgenden Generation nach dem jeweiligen Generationswechsel. Waren die Bewegungen stark genug, dann entstanden neue Epochen in den Kulturbereichen (Kunst. Literatur und Musik). Ein Beispiel dafür ist die Entstehung des Impressionismus mit Künstlern wie Claude Monet, Edgar Degas, Camille Pissarro, Alfred Sisley, Paul Cezanne, Pierre Auguste Renoir u.a., die gegen die alles bestimmende akademische Kunst und Salonmalerei sich auflehnten, die jegliche Weiterentwicklung unterdrückte! 

In der zweiten Hälfte des 20sten Jahrhunderts war nach den beiden Generationen der ersten Jahrhunderthälfte –  die unter den beiden Weltkriegen extrem zu leiden hatten, auch weil Diktaturen extreme Verbrechen an der eigenen und an fremden Bevölkerungen verübt hatten – die Veränderungsbewegung der Teenies und Twens besonders weitreichend.

Klaus Paier – Copyrighted free use Photo: Rehgina a.k.a. Regina Weinkauf

Der Einfluss der US-amerikanischen Kultur auf deutsche und westeuropäische Jugend zeigt sich nicht nur in Musik und Mode, sondern auch in der Übernahme englischer Sprachbegriffe in die Alltagssprache. Der Generationswechsel der Nachkriegsgeborenen und der Teenies und Twens der 1950er bis Ende der 1960er Jahre produzierten dort aufkommenden Protestbewegungen gegen „den Muff von tausend Jahren unter den Talaren“ an den Universitäten sowie gegen die versäumte Aufarbeitung der Nazi-Zeit. (*) Die Protestbewegungen waren politischer Natur und gegen den Einfluss der alten Nazis in der Nachkriegs-Gesellschaft gerichtet. Ein Zeitraum namens „New Age“-Zeitalter genannt.

(* München, 1968: Die 21-jährige Laura, die in die USA emigriert ist, reist zur Beerdigung ihres Vaters nach München. In der alten Heimat muss sich Laura mit ihrer Mutter und der Geschichte ihrer jüdischen Familie auseinandersetzen.)

In den 1960ern handelte es sich vorwiegend um Jugendliche, die politisch links orientiert waren und in der Zuspitzung zu radikalen politischen Aktionen neigten (RAF-Terror). Im Unterschied dazu waren die 1980er bis Anfang der 1990er Jahre der Beginn von neuen unpolitischen Bewegungen und diese neigten mehr und mehr auch zu esoterischen Inhalte. Anthroposophische Ansätze beeinflussten die Inhalte der vielfach zersplitterten Jugendkultur. Ein Witz veranschaulicht die Veränderung hin zum unpolitisch agierenden und den okkulten Weltvorstellungen zugeneigten Menschen:

 „Wie viele pseudoreligiöse Adepten sind nötig, um eine kaputte Glühbirne auszutauschen? Keiner, denn sie bilden sofort eine Selbsthilfegruppe mit dem Ziel <Mit der Dunkelheit leben>!“

Der sich ausbreitende Egoismus und die Ich-Bezogenheit sowie die aufkommende IT-Technologien und das Internet mit seiner Anonymität veränderten das Miteinander-Umgehen der Menschen hin zum unsolidarischen. Vernunft, Logik, Ethik wurden von Verschwörungserzählungen verdrängt.  Im Verlust der Orientierung ersetzten krude Ideen von Freiheit (Reichsbürger) oder Sekten á la Scientology  mit ihrer völligen Kontrolle und Unterdrückung der Menschen deren Bedürfnis nach Sicherheit. Dass die Pseudo-Inhalte der jeweiligen Ersatzreligion lediglich ein „Geschäftsmodell“ darstellt, entzieht sich den zwangsrekrutierten Mitgliedern. Auch dazu wirken die nachfolgenden Witze (Quelle: In Memoriam: Platon und Schnabeltier gehen in eine Bar) fast aufklärend, weil es auch sämtliche Religions-Kirchen nicht frei von „Geschäftsideen-Einfluss“ lässt:

„Sie bekommen jeden Monat ein Kapitel der Bibel oder des Korans oder des Buch Mormons. Sie können jederzeit kündigen und dürfen dennoch die erste Ausgabe auf jeden Fall kostenlos behalten!“

„Juden erkennen Jesus nicht an. Protestanten erkennen den Papst nicht an. Baptisten in den USA erkennen sich gegenseitig nicht, wenn sie sich im Schnapsladen begegnen!“

(Auf die letzte Gruppierung bezogen, adressiert Donald Trump sein „MAGA-Motto (Make America great again)“ und den Bewaffnungsaufruf für seine Wählerschaft!)

Die sich ausbreitende Kommerzialisierung aller Bereiche durchlief in Wellenbewegungen zuerst das urbane Leben. Ungleichzeitigkeit erfolgte beim Stadt-Land-Gefälle, da oft erst nach einem Jahrzehnt die Veränderungen die Landbevölkerung  erreichte. Gleichzeitig breitete sich der Neoliberalismus weiter aus. Nach den USA (Ronald Reagan-Präsidentschaft) und Großbritannien (Margret Thatcher) wurde in Deutschland der Sozial-Staat abgebaut – mittels Helmut Kohls „geistig-moralischer Wende“ und des Verrats der FDP an der Sozial-Demokratischen Koalition – und der Neoliberalismus in Deutschland installiert. Dass die Zuspitzung des Neoliberalismus als dominierende Ökonomie 16 Jahre später (1998) durch den Pseudo-Sozialdemokraten Gerhard Schröder mit seiner „Agenda 2010“ erfolgte, zeigt sich in der Rückschau wie ein Treppenwitz der Geschichte. 

Ergänzung vom 29.04.2024 

Money makes the world go round! Dieses Motto ist in den Köpfen der Vorstände der Unternehmen dominierend – vor allem in den  Unternehmen des Finanzkapitals (Banken)! Wenn Geschäfte winken, dann wird jegliche Moral beiseite geschoben und in den Unternehmensphilosophen sind „ethische Vorgaben zum Geschäftshandeln“ das Papier nicht wert, welche die Marketing-Abteilungen für die Bankenprospekte formulieren und bedrucken. Selbst die im Rahmen der Sanktionen gegen Russlands-Angriffskrieg zugesagten Reduzierungen der Geschäftsbeschränkungen sind aus dem Kurzzeitgedächtnis verschwunden. Da werden dann auch Umsätze und Gewinne mit den Staaten und ihren Unternehmen  gemacht, die sich als „lupenreine“ Diktaturen zeigen und vor Terror gegen die eigene Bevölkerung und Angriffskriege gegen Nachbarstaaten nicht zurückscheuen. 

Kein Wunder, dass die Orientierung des Finanzkapitals auf die Gewinnsteigerungen den antidemokratischen Entwicklungen der Parteien á la AfD keine Hürde in den Weg legen. Die Mitwirkung an der Spaltung der Gesellschaft und die Gefährdung der Demokratien durch den Neoliberalismus sind für die Systemprofiteure seit jeher zweitrangig in der Rangfolge der Vermeidung. 

Der ewige Faschismus und Rechtsextremismus + Merkmale des Ur-Faschismus – in Memoriam Umberto Eco

Die Auswirkungen des „ewigen Faschismus“ und der europaweite Rechtsruck der Gesellschaften sowie die rhythmische Wiederkehr der völkisch irrationalen Ideen in Form rechtsextremer Parteien á la AfD ist sowohl Folge der Spaltung der Gesellschaft und der wachsenden Armut durch den Neoliberalismus, sowie Folge unpolitischer, geschichtsvergesslicher und egoistischer Verhalten von Menschen. Der Hass geprägte Terror rechtsradikaler Jugendgruppen entwickelte sich schnell aus der Frustration der neuen Bundesländer-Situation und dem wohl (seit den 1930er Jahre (Nazi-Zeit) und seit 1945 bis 1990 DDR-Unrechtsstaat) latent vorhandenen Rassismus und Fremdenhass. 

Nur in diesem Zusammenhang ist eine Antwort zu finden auf die Frage:

„Woher kommt der Hass zwischen den Menschen, den Ethnien, den politischen Parteien, den Regierungsformen (Demokratie, Autokratie, Tyrannei, Diktatur), den Religionen, den Ideologien und den Nationen/Staaten und Verbundsystemen?“

  • Durch Gewalt [kriminelle Verbrechen, Pogrome, Terror, gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit (Faschismus, religiöser und ideologischer Extremismus – Hamas, Hisbollah), Angriffs-Kriege] bedingte Leiden und Zerstörungen.
  • Durch Unfreiheit und Unterdrückung
  • Durch Ungerechtigkeit bedingte Ungleichheit aufgrund ökonomischer und gesellschaftsspaltender Systeme wie Neoliberalismus/Kapitalismus (mit den Folgen der Konzentration von Vermögen, Einflussnahme durch Lobbyismus, Korruption und Finanzmacht zur Gestaltung der Gesellschaft), die ursächlich für Armut und Hunger sind.
  • Durch Weltbilder (Gesinnungsethik gegen Verantwortungsethik) gestaltete Zielsetzungen und dadurch bedingte Verteilungssysteme mit Einfluss auf staatliche Aufgaben. (Förderung der Wirtschaft und des Vermögensschutzes anstelle oder zu Lasten der Daseinsfürsorge des Staates in den Bereichen Wohnen, Gesundheit, Altersvorsorge, Bildung und Infrastruktur (Verkehr und IT-Technik). Aktuell praktiziert von der FDP (und Teile der CDU/CSU) mit ihrer Zielsetzung – Rückbau des Sozialstaates und Privatisierung zum Abbau der staatlichen Daseinsvorsorge!
  • Durch Ungleichzeitigkeit der Erkenntnisfähigkeit, der Konfliktlösungsfähigkeiten und der Belastungsverteilung (globale Klimaveränderung als Ursache von Hunger, Wassermangel etc.) mit den Folgen, dass brandstiftende und vorurteilshafte Denkmuster von Parteien (AfD) und Gruppierungen propagandistisch gesteuert negative Emotionen schüren.
  • Durch ausbreitende Egoismen in allen Lebensbereichen, die ursächlich verantwortlich sind für fehlende Solidarität und Gefühlskälte.
  • Durch Nutzung des Aggressionspotenzial unglücklicher Menschen einerseits, sowie:
    • Aggression als (a-)soziales Verhalten und als politisches Deutungsmuster
    • „Das Merkmal Aggression (A.). verlor in späteren Untersuchungen damit seine Bedeutung als eindeutig beobachtbares Verhaltensmuster. Was als empirischer Beleg für A. gelten kann, hängt zu mindestens bei natürlichen Personen auch davon ab, wie weit Ärger und Wut als aggressive Handlungen rechtfertigend erlebt werden. Für die Begriffsbestimmung von A. hatte dies den Vorteil, dass man in neueren Forschungen auf ein Vorverständnis von externen Auslösefaktoren für Aggressivität als Erklärungsgründe weitgehend verzichten konnte. Seit dieser Zeit neigt man in der empirischen Forschung stärker dazu, die Beurteilerposition als Erklärungsfaktor für Modelle aggressiven Verhaltens zu berücksichtigen.
    • ist danach nicht mehr nur die direkt verletzend wirkende Attacke, sondern die mit dem Gefühl von Feindseligkeit verbundene, eindeutig intendierte Schädigungshandlung gegen Andere. Dieses Begriffsverständnis setzt sich v.a. in Analysen der menschlichen Destruktivität durch.
    • Doch blieb diese Perspektive nur in der sozialpsychologischen Forschung konsensfähig. Die juristische und politische Definition von A. als unerlaubte Zerstörungshandlung folgt anderen Bewertungskriterien. Das Handeln juristischer Personen, z.B. von Regierungen expansiver Staaten, kann nur in sehr begrenztem Maße von psychischen Einstellungen ihrer Rollenträger her erklärt werden. Hier wird in der Regel zwischen der völkerrechtlichen Verurteilung aggressiv- militanten Verhaltens zwischen ­Nationen und den psychischen Motiven ihrer Repräsentanten für aggressive Bedrohungsgesten unterschieden.“ Quelle: Enzyklopädie Philosophie
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