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Fotografie und Philosophie – Sehen und Erkennen

22. April 2024
von JvHS
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Immanuel Kant vor 300 Jahren geboren – Erinnerung an einen Aufklärer mit Bedeutung für Philosophie und Gesellschaft

Von Johann Gottlieb Becker (1720-1782) –  (c) gemeinfrei  1 und  Gemeinfrei 2

Kant – ein (Ge)-Denktag in diesem Jahr: den 22. April nicht vergessen! Oder der Diskurs: Was ist Aufklärung?

 

Geschichte war und ist bis heute meistens eine Erzählung über Menschen, die einflussreich auf  die ganz Gesellschaft waren während ihrer Lebenszeit. Wenige aber sind es in einer Breite und Tiefe über den Tod hinaus, dass auch nach 300 Jahren die Wirksamkeit ihres Schaffens weiterhin Spuren hinterlässt. Immanuel Kant gehört sicherlich dazu.

(Nicht nur am 14. Februar 2024 wurde auf den heutigen Tag in diesem Blog schon verwiesen. Die Beschäftigung mit Kant gehört zur Ausrichtung dieses Blogs.)

Abzulesen sind Kants prägenden Einflüsse auf die Gesellschaft aktuell daran, dass nicht nur am 22.04.2024 in Essays und Aufsätzen an Kant erinnert wird, sondern wie sein Denken und Schaffenswerk auch auf die gegenwärtigen Bereiche der Gesellschaft wirkt. 

Kant und das Grundgesetz

In seinem Aufsatz „Immanuel Kants 300. Geburtstag und das Grundgesetz“ untersucht Prof. Dr. Mathias Hong als Professor für Öffentliches Recht den Zusammenhang Kants Philosophie mit dem Grundgesetz.

Das GG habe zwar nicht Kants Philosophie übernommen, aber es habe an ihn angeknüpft und mit der Menschenwürdegarantie habe es Selbstzweckformel, Verdinglichungsverbot und kategorische Geltung als Elemente adaptiert.“, formuliert LTO (in seiner Übersicht der Presseschau) 

Kant und die Gesellschaft (früher und heute)

Dass eine populäre Fachzeitschrift (Philosophie Magazin) eine Sonderausgabe „Kant“ herausgibt und mit dem Untertitel „Die Kraft der Vernunft in chaotischen Zeiten“  ist selbstredend. Der Inhalt dieser Inhalte führ „entlang der kantischen Fragen „Was kann ich wissen?“, „Was soll ich tun?“, „Was darf ich hoffen?“, die gemeinsam erklären, was Menschsein bedeutet. 

In den letzten Jahren und in Zeiten der Gefährdung durch populistische Demokratiegefährder während der Pandemie und in Wahlzeiten (Trump Wahl zum Präsidenten der USA; Brexit in Großbritannien und den unzähligen Kriegen und Terroranschlägen sind Schriften und Aussagen Kants oft inflationär genutzt worden. Ob Kants „kategorischer Imperativ“ (der bis in die Verbalhornung seiner Bedeutung („Was du nicht willst, dass man dir tut, das tue auch nicht, was willst du denn? Eins in die Fresse?“) den Weg in die Alltagssprache der Straße gefunden hat, oder die auch heute noch gültigen Erkenntnisse zu den Fragen „Was ist Aufklärung?“ („Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit.“ ) und zur Notwendigkeit, Frieden zu gewährleisten durch Kants Schrift „Zum ewigen Frieden“ zeigt die Notwendigkeit und Möglichkeit von Kant zu lernen.

Kant und die Philosophie

Dass die Weiterentwicklung von Kants Philosophie und das Aufgreifen seiner Entwürfe stattgefunden hat und weiterhin stattfindet, lässt sich an wirkstarke Philosophen wie Michel Foucault festmachen. 

Kritik und Fortführung

Philosophen wie Hegel, Nietzsche, Marx und Engels, Max Weber, Horkheimer und Adorno, Hannah Arendt und nicht zuletzt Jürgen Habermas (der die Welt nicht mehr verstehe…) setzten sich mit Kants Philosophie auseinander, kritisierten und führten über Kant hinaus eigene Ansätze fort. 

Ergänzung vom 23.04.2024

Dass im Zuge der Diskurse zu Kant und seinen Schriften die Bezüge zu den Begriffen „Freiheit, Gleichheit, Menschenwürde“ in demokratischen Rechtsstaatlichkeiten herausgestellt werden, ist zum einem Ergebnis von Aufklärung, sowie zugleich notwendige Grundlage eines kooperierenden und gewaltfreien Zusammenlebens.

  • Das Aktiengesetz respektive andere Gesetze sind niemals über die Menschenrechte zu stellen.
  • Kriege und Verbrechen sind niemals als akzeptable Mittel zum Erreichen von Zielen zuzulassen.
  • Freiheit ist niemals ohne die Freiheit des Mitmenschen zu denken oder erreichbar.
  • Frieden ist das höchste Ziel von Menschlichkeit.
  • Macht ist niemals in Konzentration (Diktatur, Tyrannei, Autokratie) erträglich und nur in der rechtsstaatlichen Gewaltenteilung sinnvoll. 
  • Freiheit und Sicherheit ist nur in rechtsstaatlicher Gewaltenteilung realisierbar, in der direkte Demokratie (außerhalb faschistisch-völkischer Formen á la AfD) wirksam installiert ist : 

„Denn es gibt keine Freiheit, wenn sie nicht vom Staat geschützt wird; und umgekehrt: nur ein Staat, der von freien Bürgern überwacht wird, kann diesen überhaupt ein vernünftiges Ausmaß an Sicherheit gewähren.“ ( Karl Raimund Popper)

21. April 2024
von JvHS
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Relative Realitäten – Illusionen

„Nach dem Zusammenbruch aller Illusionen genügt die Suche nach der Wahrheit, um uns fest ans Leben zu ketten.“ – Sully Prudhomme  – Literatur-Nobelpreisträger

„Die meisten Deutschen haben nur ein Gebet: Herr, unsere tägliche Illusion gib uns heute.“ –  Gustav Stresemann  – Friedensnobelpreisträger 1926  

„Die Kunst ist fast immer harmlos und wohltätig, sie will nichts anderes sein als Illusion.“ – Sigmund Freud

 

21. April 2024
von JvHS
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Hundeleben – Freiheitsformen vom Gatter bis zur langen Leine

An der langen Leine

Lago Laprello – an der kurzen Leine

Am Lago Laprello

Am Lago Laprello

Am Lago

Hinter Gitter

 

„Und wohin ich auch steige, überallhin folgt mir mein Hund, der heißt „Ich“. “ – Friedrich Nietzsche

 

21. April 2024
von JvHS
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Relative Realitäten

Eine Krise trifft jeden Menschen einmal im Leben. Was den meisten zu schaffen macht, ist die Bewältigung des Alltags. Jedoch ist ein solcher Alltag im Sozialstaat so weit in seiner Realität entfernt vom Alltag der Menschen in Kriegszonen, wie die Existenzsicherung in einem sozialen Rechtsstaat im Vergleich zur Existenzsicherung in einem Angriffskrieg!“ – JWB

19. April 2024
von JvHS
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Alltagsschnipsel II: – Dienstleistungsqualität zwischen Hühnerbrühe und Hundefutter

Erkenntnis-Suche

 

Nach dem Einkauf im Supermarkt ist wie vor dem sonntäglichen Kirchenbesuch – der Mann von Welt wählt alternativ den Thekenplatz in der Bar oder Kneipe!

Ein Mann wie du und andere betritt die wohlgefüllte Bar und nimmt Platz an der Theke. In dieser Umgebung findet Jedermann mühelos Gesprächspartner. Nach dem Wetter folgt automatisch auch der Austausch der Witze mit den Worten „Ich kenne einen tollen AfD-Witz.“Moment mal, ich bin AfD-Fan„, kommt prompt der Einwand vom Bar-Nachbar. „Ok, verstehe„, antwortet der Witze-Erzähler, „dann erzähle ich ihn ganz, ganz langsam!“

Dienstleistungsqualität zwischen Hühnerbrühe und Hundefutter

Vor dem geistigen Vergnügen stand heute die Einkaufspflicht auf der To-do-Liste. Schließlich steht das Wochenende vor der Tür und freundliche Gäste werden erwartet. Als Kind mit der Sozialisation aus der Mitte des letzten Jahrhunderts wird auch dieser Einkauf geplant und genauestens erledigt.

Allerdings wird der Kunde bei den Discountern und Vollsortimentern des Öfteren mit neuen Regalstandorten von gewünschter Ware überrascht, welche die gewohnten Abläufe und Automatismen echt durcheinander wirbeln. So auch heute! Dreimal die Gänge durchlaufen und mit den Augen gescannt, wo denn das Glas „GUT Bio Hühnerbrühe“ stehen könnte, welche die Dame des Hauses unbedingt nutzen möchte. Besonders an den Stellen nachgeschaut, wo die Kochhilfen und Gewürze bisher zu finden war. Nichts – Nada, keine Hühnerbrühe weit und breit. Eine neue Strategie musste her: eine/einen Mitarbeiter/in danach fragen. Und – das Glück war zur Stelle: ein junger –  schon um 8.30 Uhr gestresst wirkender –  Mann wurde sichtbar.

„Guten Morgen, wo finde ich in Ihrem Laden ein Glas >>GUT Bio Hühnerbrühe<<?“, dabei den Einkaufszettel zeigend und gleichzeitig die genaue Bezeichnung der Ware vorlesend! Laut und deutlich scholl mir die kurze Antwort entgegen: „Vor der Kasse vier unten links im Regal“. Bevor der Dank ausgesprochen war, war er wieder entflohen.

Ok, hin zur Kasse vier, Regal unten links. Freudig erwartend kam die Enttäuschung schneller als gedacht. Im Regal unten links stand: Hundefutter! 

Schnell wurde der zuvor erfolgte Dialog vors geistige Auge wiederholt und geprüft, ob vielleicht bei der Frage etwas hätte missverstanden werden  können. Irren ist ja bekannterweise menschlich. Das Ergebnis ergab aber, dass ich weder ein „Kind im Ohr“ des Mitarbeiters hatte entdecken können, noch dass die redundante Form der Frage durch zu leises Sprechen und Mitlesen eine verzerrte Mitteilung hätte produziert werden können: „Hühnerbrühe“ klang auf keinen Fall wie „Hundefutter!“ 

Das war beruhigend und dürfte zuhause wohl als überzeugendes Argument gelten können für das Fehlen des gewünschten Produktes. Vielleicht gab es für die Küchenchefin alternativ im Gewürzschrank noch Instantpulver nach Hühnerbrühe-Art!

Das Lächeln war bei diesem problemlösenden Gedanken wieder zurück. Dabei entstand die Assoziation: Könnten die gesellschaftlichen Probleme nicht auch so kreativ, solidarisch und als konzertierte Aktion durch die Politik gelöst werden? Dafür braucht es nicht einmal KI – (Künstliche Intelligenz)!

 

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