Johannes von Heinsberg – Bildsprache – Wortsprache

Fotografie und Philosophie – Sehen und Erkennen

Risse in der Demokratie – Gefährdung durch Egomanen und Feinde der demokratischen Gesellschaften

„Niemals bleibt eine ungerechte Herrschaft dauerhaft erhalten.“ – Seneca

„Ein Tyrann aber ist jeder, der Herrschaft allein in seinem eigenen Interesse ausübt, unter welchem Titel man ihn auch malt oder meißelt.“ – Erasmus von Rotterdam 

Der Geburtstag einer Ex-Kanzlerin – oder die Verantwortung jeden Bürgers für den Erhalt der Demokratie

Wer am gleichen Tag wie Angela Merkel geboren ist, muss weder davon Kenntnis haben, noch Stolz oder Glücksgefühle deswegen hegen, kann andererseits ihr Fan sein oder sogar Freundschaft pflegen, respektive könnte statt dessen sie sogar politisch ablehnen.

Nichts von alledem wäre ein Argument dafür, nicht in den Diskurs mit ihr oder jeden anderen Mitmenschen in Deutschland einzutreten. Denn gerade in einer Demokratie gehört das Gespräch zum Wesenskern des Gesellschaftsvertrages „parlamentarische und menschenrechtspraktizierende Demokratie“! Stattdessen wird Demokratie durch Schweigen verhindert und die Parteien-Demokratie ausgebaut, in dem die Parteiführungen ihre Macht zementieren. Die Entwicklung hin zu diesem Zustand wird in Wolfgang J. Koschnicks Buch „Eine Demokratie haben wir schon lange nicht mehr“ beschrieben. Die Machtlosigkeit der Bürger und ihre politische Resignation aber macht es den Feinden der Demokratie (á la AfD)  leicht, die Schwächung und Zerstörung der Demokratie durch Ausnutzung der Strukturen und durch Propaganda und Manipulation zu bewerkstelligen.

„So stirbt der Tyrann, und seine Herrschaft ist vorbei; so stirbt der Märtyrer, und seine Herrschaft beginnt.“ –  Søren Kierkegaard  – 

Die Beschreibung der amerikanischen Demokratie hat Alexis de Tocqueville in seinem Werk „Über die Demokratie in Amerika“ vorgenommen und formulierte dazu 1835 schon Erkenntnisse, die bis heute wirken:

» Es ist unser Gebrauch der Wörter ›Demokratie‹ und ›demokratische Regierung‹, der zu größter Verwirrung führt. Solange diese Wörter nicht einvernehmlich klar definiert sind, leben die Menschen in einem unbehebbaren Gedankenwirrwarr, sehr zum Vorteil von Demagogen und Despoten. «

Bis heute hin belegen Charaktere wie Donald Trump und Parteien wie die US-Republikaner, dass sie den Gedankenwirrwarr zu ihrem Vorteil nutzen wollen und die Folgen von Spaltung außeracht lassen und die „Bekämpfung des politischen Gegners“ mit allen Mitteln praktizieren. Der Kommunikationsstil Trumps und die Verbreitung von Lügen und Umdeutung von Ereignissen zwecks Manipulation der Gesinnung der Menschen sind Belege für die „Vergiftung des Denkens der Menschen“, die Tocqueville in seiner Warnung formulierte. Dass der Zustand der Spaltung der Gesellschaft zum Vorteil des Despoten Trump genutzt werden soll, äußern aktuell Teile der US-Gesellschaft.

So sprechen die Anhänger Trumps nicht mehr mit ihren Landsleuten, die Fähigkeit zum  Diskurs mit und die Akzeptanz der Menschenrechte für diejenigen Menschen, die anderer Meinung sind, zeigt sich im Alltag nur noch sporadisch! Gleichberechtigung und Solidarität, Mitbestimmung und Gerechtigkeit sowie Durchsetzung der Menschenrechte als Basis der Freiheit werden der Macht, Herrschaft und Gewalt geopfert. Alles wird als „Fight“ (Kampf) gewertet. (Nicht zuletzt war neben der erhobenen Faust Trumps bei dem Attentat auf Trump sein Aufruf an die fanatischen Fans „fight, fight, fight!“)

Kooperation, Zusammenhalt und konzertierte Zusammenarbeit als Lösung der Probleme in der Gesellschaft  sind nicht das Ziel Trumps und der Republikaner. Es geht nur noch um Sieg über die anders Denkenden, die politischen Gegner und um den langfristigen Machterhalt für den Egomanen Trump!

Demokratie aber braucht Freundschaft, Kooperation und Mitbestimmung der Staatsangehörigen in Form von Gewaltenteilung durch Mitwirkung des Staatsbürgers bei der Gesetzgebung (Bürgerräte mit echter Mitbestimmungsgewalt).  

„Fürsten hadern, Völker streiten, Jeder will die Macht erbeuten; Herrschaft ist das höchste Gut, Höchste Tugend ist der Mut.“ – Heinrich Heine

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