Johannes von Heinsberg – Bildsprache – Wortsprache

Fotografie und Philosophie – Sehen und Erkennen

1. April 2024
von JvHS
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Ammersee und der 1. April

„Der 1. April ist der Tag, an dem wir uns erinnern sollen, was wir 364 Tage im Jahr sind: nämlich Narren.“ – Mark Twain

„Mancher Franke im Zentrum der Bayern-Regierung gibt sich katholischer als der Papst!“ – JWB

28. März 2024
von JvHS
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Ecce homo und Kants „Zum ewigen Frieden“ – oder Golgatha kann jederzeit überall sein

„Der Zeitgeist führt zu einem Denken und Handeln, welche die „Ichbezogenheit“ respektive den Egoismus immer mehr Raum ergreifen lässt. Zur anderen Seite dieser Medaille gehört das Anwachsen der Ängste, das zugleich von Parteien wie der AfD, von Egomanen wie Trump und Diktatoren wie Putin und vielen anderen erbarmungslos genutzt und eingesetzt wird.  Je mehr Angst vorherrscht, umso mehr wird diesen Figuren durchgelassen, weil Zivilcourage fehlt. Wie eine Welle bereitet sich einerseits die lähmende Angst aus, wobei andererseits viele Profiteure auf den Zug aufspringen und sich den Egomanen in der Gesellschaft beugen und das Spiel der Angstverbreitung mitmachen. Die Spaltung der Gesellschaft nimmt ihren destruktiven Verlauf, ignorierend dass nur wenige Gewinner aber umso mehr Verlierer übrig bleiben werden.“  – JWB  (Ergänzung vom 29.03.2024)

„Hegel sieht den Ursprung der modernen Subjektivität in dem Augenblick gegeben, in dem die Jünger Jesu in jener Nacht im Olivenhain einschlafen und ihn allein lassen, also ohne ihre Gemeinschaft, welche die antike ethische Substanz darstellt. Es ist dies die Zeit, in der die Substanz »verraten« wurde und zum Subjekt wurde und in der sich durch den Tod Jesu in Golgatha der »Verlust der Substanz« einstellte und die »reine Subjektivität« hervortrat.[7] Von diesem Augenblick an muss man – nach den bekannten Worten der Vorrede der Phänomenologie des Geistes – das Wahre »nicht als Substanz, sondern eben so sehr als Subjekt« auffassen und ausdrücken.“ (Quelle: Enzyklopädie Philosophie -H.J. Sandkühler) 

Ecce homo – seht, der Mensch

„Nicht der Zweifel, die Gewissheit ist das, was wahnsinnig macht…“ – Nietzsche

  • Ja, ich weiß, woher ich stamme,
  • Ungesättigt gleich der Flamme
  • Glühe und verzehr’ ich mich.
  • Licht wird alles was ich fasse,
  • Kohle alles, was ich lasse,
  • Flamme bin ich sicherlich. 

Friedrich Nietzsche (Nietzsche, Ecce Homo. Wie man wird, was man ist)

Kind, auf der Flucht ertrunken 

Sisyphos-Absurdität -des-Krieges

totes Kind am Strand – ertrunken auf der Flucht

 

Der Tod ist gewiss, nur die Stunde nicht!

Zerstörung von Wohnungen und Infrastruktur nach Bomben, Raketen und Drohen-Einsatz

Zerstörung von Wohnungen und Infrastruktur nach Bomben, Raketen und Drohen-Einsatz

Kant – „Zum ewigen Frieden“

„Es kann sein, dass nicht alles wahr ist, was ein Mensch dafür hält, denn er kann irren, aber in allem, was er sagt, muss er wahrhaftig sein.“ – Immanuel Kant

„Der Friedenszustand unter Menschen, die neben einander leben, ist kein Naturstand, der vielmehr ein Zustand des Krieges ist, d. i. wenn gleich nicht immer ein Ausbruch der Feindseligkeiten, doch immerwährende Bedrohung mit denselben. Er (Frieden) muss also gestiftet werden.“  Immanuel Kant

Wer nur die aktuellen Kriege (Angriffskrieg Putins-Russland gegen die Ukraine) und Terrorakte (Hamas-Terror und Israels Reaktion) betrachtet, findet in Kants Entwurf „Zum ewigen Frieden“ – in Form eines Vertragswerkes – die Grundlage und die Bedingungen für ein friedliches Zusammenleben der Staaten und Nationen. Die „Charta der Vereinten Nationen“ wurde durch Kants philosophischer Entwurf inspiriert und beeinflusst!  Das, was Russlands Söldner und Soldaten an Kriegsverbrechen begangen haben, wird schon in Kants „Zum ewigen Frieden“ als Beispiel für die Notwendigkeit von „ewigen Frieden“ beschrieben.  

Appell an die Herren Diktatoren, Angriffskriegsführer und Menschenvernichter! Terror bleibt Terror!

Wer Frieden schaffen will, kommt an der Lektüre von Kants Entwurf nicht vorbei. 

Ergänzung vom 29.04.2024 

Der ewige Faschismus und Rechtsextremismus + Merkmale des Ur-Faschismus – in Memoriam Umberto Eco

28. März 2024
von JvHS
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Im Umgang mit der AfD hilft nur, wenn Klarheit in der Haltung und Aufklärung in der Sache die Kritik bestimmen

„Was moralisch falsch ist, kann nicht politisch richtig sein.“ – William Ewart Gladstone
„Wahrhaftigkeit und Politik wohnen selten unter einem Dach.“ – Stefan Zweig

Die Mittel im Umgang mit der AfD müssen Klarheit in der Haltung und Aufklärung in der Sache sein!

Immer wieder wird aus den Reihen der Parteimitglieder und der Sympathisanten das Argument vorgetragen, man sei keine Partei, die im Kern Neo-Nazis beherberge. Das wurde ebenso widerlegt, wie die Behauptung, man mache Politik für „den kleinen Mann“.

ARD-Sendung „Monitor“  berichtet über die rechtsradikalen Äußerungen und Weltbilder bei den Abgeordneten und Bundestagskandidaten der AfD, welche keinesfalls als Einzelfall zu werten sind. Widerlegbar ist die AfD-Behauptung, dass eine Politik für den „kleinen Mann“ gemacht werde. Ebenso lässt sich die fehlende Qualität in der Wirtschaftspolitik der AfD nachweisen.

Eine Studie des WZB (Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialwissenschaften) der Berliner Humboldt Universität belegt diese Einschätzung.  

Die gute alte Herrenzimmerzeit oder die Tugenden des Nationalkonservativen und  menschenfeindliche AfD-Weltbilder –  zurück in überholte Zeiten! 

„Diejenigen, die zu klug sind, sich in der Politik zu engagieren, werden dadurch bestraft, dass sie von Leuten regiert werden, die dümmer sind als sie selbst.“ – Platon 

Einige führende Köpfe der AfD-Partei agieren ganz im Stile einer elitären Gruppe mit dem überholten Weltbild der „Herrenzimmer-Romantik“ des zu Ende gehenden Kaiserreichs vor dem 1. Weltkrieg! Treffender sind jedoch „Geist und Gesinnung der AfD-Mitglieder  des rechtens Flügels und der AJ – Alternativen Jugend“ als radikaler völkischer Rechtsextremismus zu bezeichnen, der durch den Verfassungsschutz unter Beobachtung steht.  Die politischen Wesensmerkmale: Rechtspopulismus, Autoritarismus, völkischer Nationalismus sind längst abgelöst worden durch Figuren wie Björn Höcke und deren Ziele: Abschaffung der Demokratie, Ausgrenzung von Menschen durch gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit. 

Der ewige Faschismus und Rechtsextremismus + Merkmale des Ur-Faschismus – in Memoriam Umberto Eco

27. März 2024
von JvHS
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Beobachtung und Begegnung – Katzengeschichten

Schau mir in die Augen! 

Hau ab – ich träume! Schau auf meine Pfote – Störenfried!

Ok – bin schon weg!

Wollte dir nur von meinem Traum erzählen!

„Die Katzen sind Katzen, kurz gesagt, und ihre Welt ist die der Katzen, von einem Ende zum andern.“Rainer Maria Rilke

„So unausbleiblich wie die Katze schnurrt, wenn man sie streichelt, malt süße Wonne sich auf das Gesicht des Menschen, den man lobt.“ – Schopenhauer

 

Rote Pantoffeln Gar böse Katze, so alt und grau,

Sie sagte, sie sei eine Schusterfrau;

Auch stand vor ihrem Fenster ein Lädchen,

Worin Pantoffeln für junge Mädchen,

Pantöffelchen von Maroquin,

Von Saffian und von Satin,

Von Samt, mit goldnen Borden garniert

Und buntgeblümten Bändern verziert.

Am lieblichsten dort zu schauen war

Ein scharlachrotes Pantöffelchenpaar;

Es hat mit seiner Farbenpracht

Gar manchem Dirnchen ins Herz gelacht.

 

Eine junge weiße Edelmaus,

Die ging vorbei dem Schusterhaus,

Kehrt‘ wieder um, dann blieb sie stehn,

Tät nochmals durch das Fenster sehn –

Sprach endlich: „Ich grüß Euch, Frau Kitze, Frau Katze,

Gar schöne rote Pantöffelchen hat Sie;

Sind sie nicht teuer, ich kauf sie Euch ab,

Sagt mir, wieviel ich zu zahlen hab.“

 

Die Katze rief: „Mein Jüngferlein,

Ich bitte gehorsamst, treten Sie ein,

Geruhen Sie, mein Haus zu beehren

Mit Dero Gegenwart; es verkehren

Mit mir die allerschönsten Madel

Und Herzoginnen, der höchste Adel –

Die Töffelchen will ich wohlfeil lassen –

Doch laßt uns sehn, ob sie Euch passen –

Ach, treten Sie ein und nehmen Sie Platz –“

 

So flötet die boshaft listige Katz‘,

Und das weiße, unerfahrene Ding

In die Mördergrub‘, in die Falle ging –

 Auf eine Bank setzt sich die Maus

Und streckt ihr kleines Beinchen aus,

Um anzuprobieren die roten Schuhe –

Sie war ein Bild von Unschuld und Ruhe –

Da packt sie plötzlich die böse Katze

Und würgt sie mit der grimmigen Tatze,

Und beißt ihr ab das arme Köpfchen,

Und spricht: „Mein liebes, weißes Geschöpfchen,

Mein Mäuschen, du bist mausetot!

Jedoch die Pantöffelchen scharlachrot,

Die will ich stellen auf deine Gruft;

Und wenn die Weltposaune ruft

Zum Jüngsten Tanz, o weiße Maus,

Aus deinem Grab steigst du heraus,

Ganz wie die andern, und sodann

Ziehst du die roten Pantöffelchen an.“

 

Moral

  • Ihr weißen Mäuschen, nehmt euch in acht,
  • Laßt euch nicht ködern von weltlicher Pracht!
  • Ich rat euch, lieber barfuß zu laufen,
  • Als bei der Katze Pantoffeln zu kaufen.  

Heinrich Heine – Gedichte

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