Johannes von Heinsberg – Bildsprache – Wortsprache

Fotografie und Philosophie – Sehen und Erkennen

24. März 2024
von JvHS
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Ein Merz im Herbst oder Frühjahr– zwischen kleingeistiger Überheblichkeit und polterndem Hochmut

Die Maske fällt – ein Merz im Herbst oder Frühjahr zeigt sein wahres Gesicht und sichtbar wird polternde Arroganz, den eigenen Parteimitgliedern wie auch den kritischen Bürgern gegenüber.

Es hört nicht auf! Wilfried Schmickler Solo!

Erkennbar wird bei einer Figur, die im Beratungsumfeld von rechtskonservativen Fundamentalisten mit neoliberalem Weltbild
existiert, dass der Wille zur Kanzlermachteinnahme immer deutlicher kleingeistige Selbstüberschätzung durchscheinen
lässt wie auch auf diesem Weg rücksichtslos Grenzen überschritten werden und einen Pakt mit dem Denken und Handeln
der Anti-Demokraten eingegangen wird. Und auch mit Merz hört es nicht auf!

Der Rechtsruck der Gesellschaft – Veitstanz der Bevölkerung oder die Vergiftung der Vernunft

Die Wahrheit und die Verantwortungsethik bleiben am schnellsten auf der Strecke! Stattdessen praktiziert Merz Gesinnungspropaganda auf Teufel komm raus! Und der Gleichschritt mit der AfD und der gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit durch Vorurteile und brandstiftenden Unwahrheiten wird immer deutlicher! Die Unfähigkeit zur Führung in verantwortlicher Position als möglicher Kanzler ist offensichtlich!

So verweist Correctiv:

Ist der „Pull-Faktor” eine sinnvolle Argumentation?
Mittlerweile sagen Migrationsexperten, das Modell von Lee sei längst überholt. Warum? Weil es suggeriert, Push- und Pull Faktoren seien beide gleich wichtig als Grund für Migration.
Das sei aber nicht der Fall: Menschen flüchten vielmehr aus ihrem Land, weil sie politisch verfolgt werden, dort Krieg herrscht oder sie in Armut leben. Erst im zweiten Schritt stellen sie sich die Frage, wo sie Zuflucht suchen könnten.
Zieht Deutschland wirklich Geflüchtete an?
Eine Reihe von Fakten spricht gegen Merz’ Aussage, Deutschland sei zu attraktiv:
Die meisten Ukrainer flüchteten nicht nach Deutschland, sondern nach Polen. Und die meisten Syrer befinden sich ebenfalls nicht hier, sondern in der Türkei Zuflucht.
Nachzulesen bei tagesschau.de. Richtig ist: Deutschland nimmt im Vergleich zu anderen europäischen Staaten viele Menschen auf. Im ersten Halbjahr 2023 wurden hierzulande beispielsweise rund 162.000 Anträge auf Asyl gestellt, fast doppelt so viele wie in Frankreich, das auf Platz drei der meisten Anträge folgt. Allerdings: Das sind absolute Zahlen.
Rechnet man die Zahlen auf die Bevölkerungsgröße herunter, haben Zypern, Österreich oder Estland mehr Asylanträge zu verzeichnen.

Quelle:1

Das Sein bestimmt das Bewusstsein – antidemokratische und extremistische Parteien belügen die Menschen

24. März 2024
von JvHS
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Das Sein bestimmt das Bewusstsein – antidemokratische und extremistische Parteien belügen die Menschen

»Die Menschen glauben viel leichter eine Lüge, die sie schon hundertmal gehört haben, als eine Wahrheit, die ihnen völlig
neu ist.« –
Alfred Polgar


»Wenn der Mensch gelernt hat, zu sehen und zu wissen, was wirklich ist, wird er im Einklang mit der Erkenntnis handeln.
Erkenntnistheorie ist an sich Ethik, und Ethik ist Erkenntnistheorie.« –
Herbert Marcuse


»Der freie Mensch handelt niemals arglistig, sondern stets aufrichtig.« – Spinoza

Wenn Millionen Menschen in Deutschland und ein Vielfaches mehr in der EU sowie Mrd. Menschen weltweit von ihrem Leben erzählen könnten, dann ergäbe der gemeinsame Faden in diesen Geschichten, dass jener aufgrund der Einflüsse (wie Kriege, wie Hungersnöte und unmenschlichen Arbeitsbedingungen und nicht zuletzt aufgrund der lebensbedrohenden Mitleidlosigkeit der Mitmenschen) vor allem von den vielen Erscheinungsformen der Existenzängste handeln würde.


Die Natur (Evolution; Naturgesetze; geologische und kosmologische Vorgänge) und die Menschen (wirtschaftliche und politische Macht-System, Neoliberalismus) beeinflussen das
Sein, welche das Bewusstsein (Denken und Handeln) bestimmt. Das aktuell erkenn- und wahrnehmbare Sein in seinem jetzigen Zustand ist das Ergebnis des seit vielen Jahrzehnten wirkenden Neoliberalismus, der die Politik bestimmt und die souveräne Handlungsfähigkeit von Regierungen einschränkt mit der Folge, dass jede Last der entstandenen Krisen (Kriege, Finanz- und Vermögensverwaltungskrisen, Klimakatastrophe, Corona-Pandemie, staatliche Daseinsfürsorgeversagen) auf die Mehrheit der Menschen abgewälzt wurde, die durch Lohnarbeit ihr Einkommen zu sichern versuchen.


»Das Hauptproblem von Ethik und Politik besteht darin, auf irgendeine Weise die Erfordernisse des Gemeinschaftslebens mit
den Wünschen und Begierden des Individuums in Einklang zu bringen.« »Man kann von allen Lastern frei sein und trotzdem
keine einzige Tugend besitzen.« –
Bertrand Russell


Der Staat und jede Regierungskoalition der letzten 50 Jahre waren und sind durch die latent vorhandene Klientelorientierung (Interessen der Vermögenden und ihre leistungslosen Vermögensvermehrung zu schützen) kaum willens oder in der Lage, die gesellschaftlichen Probleme lösungsorientiert und in konzertierten Aktionen (Parteiübergreifende Kooperation) anzugehen. Da macht die Ampelkoalition keine Ausnahme.

Wenn auch die neuen Mittel der Kommunikation (Internet, soziale Medien, Smartphones) eine Vernetzung der Menschen ermöglicht, sind die damit produzierten Informationsschwemmen gleichzeitig der Tod der Kommunikation und der echten Wahrnehmung der Erzählungen der Mitmenschen. Die Flut der Informationen und Erzählungen der Menschen in immer kürzeren Abständen verhindert die Erkenntnis und das Verstehen der Inhalte der täglichen Mrd. an Informationen. Die zudem gefilterten Informationen durch Facebook (Meta) und Konsorten verhindern zu erkennen, dass die meisten Menschen das gleiche Schicksal erleiden. Denn dann wäre das Prinzip, die Betroffenen gegeneinander zu hetzen und sich bekämpfen zu lassen, viel eher vermeidbar. Dieser überwiegende Teil der Gesellschaft (von Armut gefährdet, von Wohlstandsverlust bedrohter Mittelstand etc. ) steht einer kleinen Gruppe Superreiche und Vermögende gegenüber, die Einfluss nimmt auf Politik und Wirtschaftssystem und die weltweit für unmenschliche Rahmenbedingungen verantwortlich ist! Diese Fakten werden im Tsunami der Informationen nicht mehr sichtbar. 


»Ethik ist ins Grenzenlose erweiterte Verantwortung gegen alles, was lebt.« »Ethisch werden heißt, wahrhaft denkend werden.« – Albert Schweitzer

Weil aber Menschen schon immer das Erzählen von Geschehnissen, von „Moritaten oder Märchen“ als Orientierung gebende Kraft benötigen, nutzen die Profiteure der menschenunwürdigen Lebensumstände auch genau dieses Potenzial (den Konsum als Kern des Neoliberalismus auch auf das Erzählen und das Informieren zu übertragen) und verteilen ihre erfundenen „Narrative“ (Erzählungen) über die sozialen Medien, um mit ihren Fremdtäuschungen die Menschen einzufangen. Der Rechtsextremismus und Faschismus bewirken über die Chat-Kanäle und die sozialen Medien einen gesellschaftlichen Wandel im Denken hin zur Unterstützung von autokratischen und unterdrückenden Systemen, welche durch den salonfähig gemachten eigenen Rechtsruck der neoliberalen und rechtskonservativen Parteien (FDP und CDU/CSU) erst ermöglicht wurden. 

»Es kann niemand ethisch verantwortungsvoll leben, der nur an sich denkt und alles seinem persönlichen Vorteil unterstellt. Du musst für den anderen leben, wenn du für dich selbst leben willst.«


»Gehe so mit den Niederen um, wie du wünschest, dass der Höhere mit dir umgehe.«


»Niemand ist zufällig gut, die Tugend muss man lernen.«

Seneca


Zum Vorteil von antidemokratischen Parteien á la AfD wirkt die
Entkoppelung des Lebens von den dominanten und wirkkräftigen, jedoch das Leben verfälschenden Narrativen(*), weil die inhaltliche und kritische Wahrnehmung und das Erkennen ersetzt werden durch das inhaltslose „Liken“(Zustimmung), „Sharen“(Teilen) und twitterhaft-verkürzte „Posten“ (Versenden und Veröffentlichen)! 

(*) (Byung-Chul Han in „Die Krise der Narration“)


»Wo Politik ist oder Ökonomie, da ist keine Moral.« – Friedrich Schlegel

Die positive Entwicklung der Menschheit geschah immer durch Kooperation, nicht durch Konkurrenz. Zivilisation ist das Ergebnis von Miteinander im Frieden, nicht vom Gegeneinander in Kriegen. Zusammenhalt und Solidarität sind die Erfolgsgaranten für das Zusammenleben und den Fortschritt der Menschheit. 

Krieg, Konkurrenz, Unterjochung, Ausbeutung, Clan-, Gang- und Mafia-Kriminalität, Tyrannei und Despotismus sind die Wege zur Spaltung und Unfreiheit der menschlichen Gesellschaften. Das bedeutet den Rückschritt des menschlichen Verhaltens hin zur Menschenfeindlichkeit, Zerstörung, Lebens- und Weltbedrohung. 

»Die Vernunft drückt das Gesetz der Notwendigkeit aus, das Bewusstsein das Wesen der Freiheit.« – Leo Tolstoi


Wer das bedenkt und
den Mut hat, sich seines eigenen Verstandes zu bedienen (Kant), der kann und darf keine Partei wählen, die genau das Gegenteil von dem beabsichtigt, was Verfassungstreue bedeutet, in dem sie die Demokratie abschaffen will, Freiheit einschränken und das Leben gleichschalten will. Es bedeutet genau jene Machtausübung zu wiederholen, die im Unrechtsstaat der DDR vorherrschte. Das Unrechts-System der DDR haben die Menschen der heutigen Bundes-Ländern (Thüringen, Sachsen-Anhalt, Sachsen, Brandenburg), in denen die antidemokratische und rechtsextremistische AfD (*) aktuell eine hohe Zustimmung verzeichnet, 1989 unblutig abgeschafft. Nun hat es den Anschein, dass die gleichen Menschen ihre eigene Revolution rückgängig machen, in dem sie die antidemokratische AfD wählen. Das ist ein exemplarisches Beispiel für Unvernunft!


»Man sollte dem Anderen die Wahrheit wie einen Mantel
hinhalten, dass er hineinschlüpfen kann, und sie ihm nicht wie
einen nassen Lappen um die Ohren schlagen.« –
Max Frisch


»Eine neue wissenschaftliche Wahrheit pflegt sich nicht in der
Weise durchzusetzen, dass ihre Gegner überzeugt werden und
sich als belehrt erklären, sondern vielmehr dadurch, dass ihre
Gegner allmählich aussterben, und dass die heranwachsende
Generation von vornherein mit der Wahrheit vertraut gemacht
ist.« –
Max Planck


Ergänzung
(*) Die Philosophin Dr. Eva von Redecker formuliert im Gespräch mit Jakob Augstein (Der Freitag):

„Der (Neo) – Liberalismus versteht Freiheit analog zum Eigentum: eine Willkürsphäre, die endet, wo die der anderen beginnt. Frühe Theorien verwendeten Metaphern wie Zaun und Hecke, um die Grenzen der eigenen Handlungsräume abzustecken. Die Macht der Vermögensverwaltungen á la BlackRock (10 Billionen US-$) und der damit verbundene globale und gleichsam grenzüberschreitende Einfluss auf Nationen und Regierungen, in dem die Eigentümer sich den Verpflichtungen aus Eigentum und der Kontrolle der Staaten entziehen, beschreibt die neoliberale Umdeutung von Freiheit als „alles tun zu können, was den Vermögenden gefällt“. 

„In dieser Idee ist etwas enthalten, das sich die Rechten gar nicht erst aneignen mussten, weil es schon einen brutalen, herrschaftsförmigen Kern hat. Denn machen zu können, was ich will, über etwas zu verfügen (auch durch „Arisierung“ = Raub fremden Eigentums durch die Nazis), als sei es mein Eigentum, das heißt in der Moderne: Ich darf es auch zerstören oder missbrauchen.“ …


Faschismus ist immer der Missbrauch des Freiheitsbegriffs, in dem nur die eigene Freiheit gedacht und praktiziert wird.

„Das sieht man im Moment, wenn Leute ihre Freiheit erst dann spüren, wenn sie schädlich eingesetzt wird. Der Ruf nach Meinungsfreiheit findet erst dann Erfüllung, wenn Worte verletzen. Oder körperliche Selbstbestimmung hört nicht da auf, wo sie andere in Gefahr bringt, sondern fängt da erst wirklich an, sich nach Freiheit anzufühlen.“ 

Faschismus nicht zu verhindern, ist immer ein schizophrenes wie paradoxes Verhalten, weil, wenn die Mehrheit des Volkes eine antidemokratische Partei wählt, deren Ziel ist, die Demokratie abzuschaffen, dann ist die Demokratie am Ende. Diesem Paradoxon sollte ein Demokrat nach Popper so begegnen, dass er die freien Institutionen notfalls auch gegen die Mehrheit verteidigt. 

Grenzenlose Toleranz, die auch die Intoleranten einschließt, beinhaltet die Gefahr, dass die Intoleranten die Toleranz verhindern.

 

23. März 2024
von JvHS
Kommentare deaktiviert für Appell an die Herren Diktatoren, Angriffskriegsführer und Menschenvernichter! Terror bleibt Terror!

Appell an die Herren Diktatoren, Angriffskriegsführer und Menschenvernichter! Terror bleibt Terror!

(c) Fotodokumentation des „ukrainian institute“

Ergänzung vorab:

Der Terror-Anschlag auf die Zivilbevölkerung und Besucher eines Konzerts im Moskauer Umland –  möglicherweise durch Terroristen des „IS“ (Bekennerschreiben!) – ist wie jeder Angriff auf Menschen (ob durch die Hamas auf jüdische Festivalbesucher oder durch Söldner und Soldaten eines Staates auf Zivilbevölkerung) zu verurteilen. Schändlich, menschenfeindlich und verachtenswert sind jedoch auch die Terror-Anschläge aus der Luft (Drohnen und Raketen) oder durch Bodentruppen (Panzer und Artillerie und Minen) auf Menschen und Infrastrukturen. 

Es mag dieser Appell den Lesern naiv und folgenlos erscheinen, wenn in direkter und persönliche Ansprache der nachstehende Text formuliert wurde. Doch diese Form wurde bewusst gewählt, weil jede analytische und vernunftorientierte Form des Diskurses schon unzählige Male erfolgt ist – und bisher immer erfolglos blieb. Und auch die Erhöhung des ökonomischen Drucks durch Sanktionen haben keine angemessene Reaktionen bei Putin bewirkt oder eine Bereitschaft erkennen lassen, den Krieg zu beenden und einen Friedensvertrag zu beschließen. Die Hoffnung Diktatoren auf der emotionalen Ebene zu erreichen, wenn vom Leben der Kindern  erzählt wird, das verstehen die Menschen auf der gesamten Welt und können die darin vorhandenen Botschaften verstehen. Denn wer wollte als Eltern sich nicht wünschen, dass seine Kinder in einer friedlichen Umwelt aufwachsen und diese sich die Welt erarbeiten können?

Herr Putin, ich erzähle Ihnen etwas als Vater von drei Kindern, die heute erwachsen sind und auf das 50ste Lebensjahr zugehen. Es sind wunderbare Menschen, die mit ihren Partnern und Kindern sich um ihre Familien kümmern und für ein gelingendes Leben sich einsetzen.

Mit drei Jahren kam das erstgeborene Kind weinend zu uns, seinen Eltern, weil es beim Spielen einen Kaktus berührt hatte und die Nadeln in seinem Arm steckten. Was passiert war, erzählte es unter Tränen mit folgenden Worten: „Ich habe mich am „Piktus“ gestochen, hier am „Knie“  vom Arm (=Ellenbogen).“ Können Sie, Herr Putin, nachvollziehen, welcher wundervolle, kreative und frei formulierende Sprachgebrauch schon vorhanden war? Genau das macht die große Freude aus, die Eltern empfinden, wenn sie miterleben können, wie Kinder die Welt entdecken und sich entfalten können.

Und das weitere Beispiel aus den vielen Erlebnissen in der frühen Kindheit mit unseren Kindern zeigt, wie groß die Bandbreite des Lernens und des Entdeckens die Kinder erleben, wenn sie die Möglichkeit haben, die Welt der Kultur (Musik, Kunst und Technik) sich erarbeiten zu können und zu dürfen. Eines Tages kam ich in das Wohnzimmer, draußen regnete es. Das ebenfalls zu diesem Zeitpunkt 3-4 Jahre alte Kind hatte eine Mundharmonika ergriffen und spielte selbstvergessen darauf. Ich fragte, was es spiele und erhielt die Antwort: „Ich spiele den Regen!“

Und ein letztes Beispiel für die großartige Welt der Kinder, die sie erleben können, wenn man sie lässt und fördert, betrifft unser jüngstes Kind. Mein Vater verstarb viel zu früh in der Nacht. Alle drei Kinder hatte er teilweise bis zum Schuleintritt miterleben können. Morgens früh haben wir – meine Frau und ich – unsere Kinder in die Arme genommen und ihnen mitgeteilt, dass ihr Opa verstorben war. Das jüngste Kind war da auch im Alter von rund 3,5 Jahre und begriff, was diese Nachricht bedeutete, weil es traurig war und mitfühlend.

Warum erzähle ich dies hier? Weil unsere Kinder stellvertretend für die vielen Kinder auf der Welt stehen, die eine erfüllende Kindheit erleben durften, auch weil in unserem Land im westlichen Teil Europas seit fast 80 Jahren Friede herrscht. Weil dieses Land und dieser Teil Europas nicht einem Aggressor ausgeliefert war der mit einem Angriffskrieg die Vernichtung der Menschen und ihrer Lebensumwelt sich vorgenommen hatte!

Genau das aber tun Sie, Wladimir Putin, seit mehr als zwei Jahren mit der Ukraine, den dort lebenden Menschen, den Kindern und ihren Eltern und Großeltern. Sie bringen den Tod und die Zerstörung in die Ukraine. Sie nehmen mit ihrem Angriffskrieg auf die Ukraine den Kindern und ihren Familien die Chancen, das Leben in seiner Vielfalt und gelingenden Lebensentwürfe zu erleben!

Sie, Herr Putin, nehmen aber nicht nur mit einem völkerrechtswidrigen Angriffskrieg den Ukrainern das Leben und die Lebensgrundlagen. Sie benutzen Ihre eigene Bevölkerung für Ihre verachtenswerten egoistischen Ziele und hetzen Ihre vielen zwangsrekrutierten Mitbürger in den Kriegs-Tod und bringen damit Leid und Traumata auch dem eigenen Volk.  Um Ihre unanständigen und menschenfeindliche Ziele realisieren zu können, lassen Sie die eigene Bevölkerung belügen und mittels Propaganda Ihre Narrative vom einem „großartigen Russland“ in die Köpfe hämmern. Jegliche Opposition lassen Sie durch Ihre Helfer und Eleven im Geheimdienst und Polizei unterdrücken und beseitigen. Sie sind das exemplarische Beispiel für einen Diktator, der sich die Macht über die politische, die exekutiven und judikative Institutionen und über die Presse gesichert hat.

Sie schaffen mit Ihrem diktatorischen Handeln die Bedingungen für traumatische Lebensbedingungen für die nächsten Generationen, auch weil Sie skrupellos und empathielos sich über die Bedürfnisse der russischen und ukrainischen Menschen hinwegsetzen. Sie zeichnen das Bild eines Monsters á la Stalin von sich.

Was sagen Ihre Kinder und Ihre Familie zu Ihrem Denken und Ihren Taten? Sind Sie auf dem Weg zu einem „mega-erweiterten Selbstmord“?  Überdenken Sie Ihre Weltsicht und lassen Sie sich von den großartigen Charakteren des Dalai Lama und des Erzbischofs  Desmond Tutu und deren Weltsicht inspirieren. Denn die Botschaft dieser Vorbilder lautete:

Es ist die innere Freude und die Empathie für die Mitmenschen, die dem menschlichen Dasein ihren Sinn verleiht und zugleich den Weg aufzeigt, Hoffnung für gelingendes Leben und Frieden in einer unsicheren Welt bringt.

Herr Putin, beenden Sie den Krieg und schließen Sie einen Friedensvertrag.

(c) Fotodokumentation des „ukrainian institute“

Nachfolgend der englische Text des Appells

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22. März 2024
von JvHS
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Aachener Dom und Heinrich Heine: Deutschland – ein Wintermärchen

Der Aachener Dom in Variationen

Aachener Dom Modell 

Aachener Dom vom Rathaus blickend und Katschhof

Blick auf den Dom entlang der Rennbahn

AC-Dom Farbzeichnung

 

Heine, Deutschland. Ein Wintermärchen, 1844. Aus: Caput III

 

22. März 2024
von JvHS
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Von Feigheit, Faulheit und der Notwendigkeit zur Mündigkeit

„Wir hegen keinen Zweifel (…), dass die Freiheit in der Gesellschaft vom aufklärenden Denken unabtrennbar ist. Jedoch glauben wir, (…) dass der Begriff eben dieses Denkens, nicht weniger als die konkreten historischen Formen, die Institutionen der Gesellschaft, in die es verflochten ist, schon den Keim zu jenem Rückschritt enthalten, der heute überall sich ereignet. (…) (S)chon der Mythos ist Aufklärung, und: Aufklärung schlägt in Mythologie zurück.“

Dialektik der Aufklärung (1944) – Max Horkheimer / Theodor W. Adorno

Aufklärung – von Kant über Adorno/Horkheimer bis Foucault

Kant – ein (Ge)-Denktag in diesem Jahr: den 22. April nicht vergessen! Oder der Diskurs: Was ist Aufklärung?

Was ist Aufklärung?  – Kant auch heute noch aktuell

(Nachstehender Text ist vom 03. Mai 2013 und schon einmal veröffentlicht worden auf dem Blog)

„Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit. Unmündigkeit ist das Unvermögen, sich seines Verstandes ohne Leitung eines anderen zu bedienen. Selbstverschuldet ist diese Unmündigkeit, wenn die Ursache derselben nicht am Mangel des Verstandes, sondern der Entschließung und des Mutes liegt, sich seiner ohne Leitung eines andern zu bedienen. Sapere aude! Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen! ist also der Wahlspruch der Aufklärung.“

World

Faulheit und Feigheit sind die Ursachen, warum ein so großer Teil der Menschen, nachdem sie die Natur längst von fremder Leitung freigesprochen (naturaliter maiorennes), dennoch gerne zeitlebens unmündig bleiben; und warum es anderen so leicht wird, sich zu deren Vormündern aufzuwerfen. Es ist so bequem, unmündig zu sein. Habe ich ein Buch, das für mich Verstand hat, einen Seelsorger, der für mich Gewissen hat, einen Arzt, der für mich die Diät beurteilt usw., so brauche ich mich ja nicht selbst zu bemühen. Ich habe nicht nötig zu denken, wenn ich nur bezahlen kann; andere werden das verdrießliche Geschäft schon für mich übernehmen. Daß der bei weitem größte Teil der Menschen (darunter das ganze schöne Geschlecht) den Schritt zur Mündigkeit, außer dem daß er beschwerlich ist, auch für sehr gefährlich halte, dafür sorgen schon jene Vormünder, die die Oberaufsicht über sie gütigst auf sich genommen haben. Nachdem sie ihr Hausvieh zuerst dumm gemacht haben und sorgfältig verhüteten, daß diese ruhigen Geschöpfe ja keinen Schritt außer dem Gängelwagen, darin sie sie einsperreten, wagen durften, so zeigen sie ihnen nachher die Gefahr, die ihnen drohet, wenn sie es versuchen, allein zu gehen. Nun ist diese Gefahr zwar eben so groß nicht, denn sie würden durch einigemal Fallen wohl endlich gehen lernen; allein ein Beispiel von der Art macht doch schüchtern und schreckt gemeiniglich von allen ferneren Versuchen ab.

Es ist also für jeden einzelnen Menschen schwer, sich aus der ihm beinahe zur Natur gewordenen Unmündigkeit herauszuarbeiten. Er hat sie sogar liebgewonnen und ist vorderhand wirklich unfähig, sich seines eigenen Verstandes zu bedienen, weil man ihn niemals den Versuch davon machen ließ. Satzungen und Formeln, diese mechanischen Werkzeuge eines vernünftigen Gebrauchs oder vielmehr Mißbrauchs seiner Naturgaben, sind die Fußschellen einer immerwährenden Unmündigkeit. Wer sie auch abwürfe, würde dennoch auch über den schmalesten Graben einen nur unsicheren Sprung tun, weil er zu dergleichen freier Bewegung nicht gewöhnt ist. Daher gibt es nur wenige, denen es gelungen ist, durch eigene Bearbeitung ihres Geistes sich aus der Unmündigkeit herauszuwickeln und dennoch einen sicheren Gang zu tun.

Daß aber ein Publikum sich selbst aufkläre, ist eher möglich; ja es ist, wenn man ihm nur Freiheit läßt, beinahe unausbleiblich. Denn da werden sich immer einige Selbstdenkende, sogar unter den eingesetzten Vormündern des großen Haufens finden, welche, nachdem sie das Joch der Unmündigkeit selbst abgeworfen haben, den Geist einer vernünftigen Schätzung des eigenen Werts und des Berufs jedes Menschen, selbst zu denken, um sich verbreiten werden. Besonders ist hiebei: daß das Publikum, welches zuvor von ihnen unter dieses Joch gebracht worden, sie hernach selbst zwingt, darunter zu bleiben, wenn es von einigen seiner Vormünder, die selbst aller Aufklärung unfähig sind, dazu aufgewiegelt worden; so schädlich ist es, Vorurteile zu pflanzen, weil sie sich zuletzt an denen selbst rächen, die oder deren Vorgänger ihre Urheber gewesen sind. Daher kann ein Publikum nur langsam zur Aufklärung gelangen. Durch eine Revolution wird vielleicht wohl ein Abfall von persönlichem Despotism und gewinnsüchtiger oder herrschsüchtiger Bedrückung, aber niemals wahre Reform der Denkungsart zustande kommen; sondern neue Vorurteile werden, ebensowohl als die alten, zum Leitbande des gedankenlosen großen Haufens dienen.

Zu dieser Aufklärung aber wird nichts erfordert als Freiheit; und zwar die unschädlichste unter allem, was nur Freiheit heißen mag, nämlich die: von seiner Vernunft in allen Stücken öffentlichen Gebrauch zu machen. (Immanuel Kant, 5. Dez. 1783)

Ein Text, der nichts von seiner Aktualität verloren hat.

Heute ist Pressefreiheit und freie Journalistenarbeit eine unabdingbare Voraussetzung für Freiheit. Transparenz und eine funktionierende und unabhängige Gerichtsbarkeit Voraussetzung zur Aufklärung und Erhalt des demokratischen Gemeinwesens.

Weltkarte ROG

Quelle und (c): ROG 2013

 

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