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Fotografie und Philosophie – Sehen und Erkennen

14. August 2025
von JvHS
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Politikeraufgaben neu ausrichten – Hinweis auf einen archivierten Blog-Beitrag aus den letzten 15 Jahren

Money makes the World go round – Geld regiert die Welt!

Den „Wahnsinn der rasenden Industrie zur Vernunft zu bringen“, formulierte Max Horkheimer

(Modernisiert müsste der Aphorismus heute so lauten: „Den Wahnsinn der rasenden Egomanen und den Einfluss des neoliberalen Finanzkapitals stoppen und zur Vernunft bringen“) .

Politikeraufgaben neu ausrichten!“ lautete ein Beitrag auf diesem Blog, der zum wiederholten Male so oder ähnlich nicht nur auf diesem Blog gefordert wurde. Seit Jahrzehnten – so allem Anschein nach – hat sich nichts geändert. Das gilt wohl auch wieder für die neue Koalition, die gerade mal 100 Tage im Amt ist.  Nicht nur das Erscheinungsbild ist katastrophal, auch die tatsächlichen Aktionen, oder besser gesagt, die Reaktionen sind gekennzeichnet von den globalen Verschiebungen der Machtverhältnisse. 

Nachfolgend der archivierte Text:

Heute besteht die zuvorderst notwendige Aufgabe eines jeden Politikers darin, „den aus dem Ruder gelaufenen Finanz- und Hedgefonds-Kapitalismus zur Vernunft zu bringen und ein gesellschaftlich solidarisches Regelwerk zur Korrektur an die Seite zu stellen!“
Dazu bedarf es aber einer ethisch-moralischen Wende auf der Grundlage der Menschenrechte, um Kohls „geistig-moralische Wende“ zum Neoliberalismus zu korrigieren. Die funktionale Psychopathologie aus Gefühlskälte, Egoismus, Skrupellosigkeit und struktureller Gewalt in der globalen Wirtschaft, gepaart mit den intransparenten und politisch-parlamentarisch unkontrollierten Staatseinrichtungen á la NSA führen in eine Gesellschaftsform der Manipulation und Überwachung, die jeden Sozialstaat den Garaus macht. Die Machtfülle durch Vermögenskonzentration auf wenige Menschen ist durch einen rigorosen Rechtsstaat (auch gegen Rechts- und Linksextremismus) einzudämmen. Das politische Regelwerk in Form neuer Gesetze ist zu gestalten durch nicht lobbyistisch gebundene Politik und Politiker. 

TiSA – was die Weltklimakonferenz noch zu retten versucht, wird hinter den verschlossenen Türen in Genf zu den TiSA- Verhandlungen mit großer Wahrscheinlichkeit der Garaus gemacht. Wikileaks öffnet einen Spalt dieser Türen und lässt Einblick nehmen in die verdeckten Absichten. Hinsichtlich der von den TTIP – Verhandlern vorgesehenen und geplanten „soft law“- Einrichtungen der regulatorischen Zusammenarbeit ist Horkheimer erneut in den Blick zu nehmen und  zu formulieren: „Den „Wahnsinn der die Demokratie verkaufende EU-Kommission mit allen Mitteln zur Vernunft zu bringen!“

Längst sind die Möglichkeiten in Deutschland, wie in der EU, auf ein Minimum gesunken, sich als Land und als EU von Abhängigkeiten (China, Russland, USA) zu befreien. Die großartigen Zusagen und die Versprechungen, die bei den Koalitionsverhandlungen jeweils in den letzten Jahrzehnten festgezurrt wurden, sowie ihre Umsetzungen sind nach wenigen Wochen schon vergessen oder im Dschungel  der gesinnungsträchtigen Interpretationen der ausgehandelten Vereinbarungen und den daraus resultierenden Koalitionsstreits versunken!

Wir streben an, wir begrüßen, wir unterstützen, wir bekräftigen, wir bekennen uns, wir ermuntern, wir beobachten, wir sind entschlossen, wir wissen um die Bedeutung, wir werden uns bemühen, wir betonen… wir haben die folgenden Prioritäten identifiziert, wir sind entschlossen… zu berücksichtigen … Wir verpflichten uns, diese Herausforderungen anzugehen und unsere Bemühungen fortzusetzen…

Im Klartext sind diese Formulierungen nur Worthülsen, die die Tatenlosigkeit beschreiben und die belegen, dass keinerlei konkrete gesetzgeberische Aktivitäten in den für die Menschen wesentlichen Bereichen vereinbart wurden.

Im Bereich der humanitären Stärkung, der Stärkung der Menschenrechte, der Verhinderung, dass Menschen verhungern und der Einrichtung von Gesundheitsversorgungen wird sich  lediglich bemüht, ist man bestrebt, begrüßt man etc. Allerdings bleiben die Koalitionen in ihrer Regierungsarbeit oft nur erfolgreich in Form gegenseitiger Schuldzuweisung bei der Nichtumsetzung. Bei Fehlverhalten oder sogar herbeigeführtem Schaden für Deutschland (Andreas Scheuer >Mautskandal< oder Jens Spahn bei seiner Verantwortung für die >Corona-Masken-Affäre<) wird zwar Aktionismus in Form von Untersuchungsausschüsse praktiziert, jedoch bleiben die Untersuchungen in der Regel ohne Konsequenzen, weil die Haftbarkeit der Verursacher (auch mit dem Privatvermögen) für den Schaden nicht vorgesehen ist.  

Nur im Bereich des Investitionsschutzes, des freien Agierens der Unternehmen und Konzerne ist die Sprache konkreter und lautet: „Wir schützen und fördern, wir werden bis … die dafür zugesagten Förderungen zum Abschluss bringen“.

War bisher schon der Versuch zwischen den Machtblöcken (USA, China, Russland und EU) durch Freihandelsverträge (TTIP, CETA und TiSA mit den privaten Schiedsgerichten) zum Nachteil der lohnabhängigen Bevölkerung das Ziel, den Status quo für den freien Welthandel, das Finanzkapital, das Agieren der Finanzsysteme mit ihren Zockersystemen weiterhin zu stärken und zu schützen,  so werden mit der Machtkonzentration auf egomanische Despoten (Trump – USA, Putin – Russland, Xi Jinping – China) beispielsweise Freihandelsverträge durch Erpressungen (Trump – Zölle) ersetzt.

Dieser Wechsel wurde weder durch seriöse Politik in den bis dahin bestehenden Demokratien verhindert, noch wurde rechtzeitig Vorsorge getroffen, um die Machtkonzentration nicht zuzulassen (Auch indem die Bevölkerung aufgeklärter wird! Oder der verurteilte Trump die Haftstrafe hätte antreten müssen!).

Die Entscheidungen und das Denken und Handeln der genannten Despoten triefen vor Arroganz und Wirklichkeitsferne zur Lebenswelt der meisten Menschen. Ihr Verhalten ist zynisch und menschenverachtend in seinen Auswirkungen und fatal für die Zukunft der Menschheit. Pfui Deibel, shame on you!

 

 

11. August 2025
von JvHS
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Alaska, das aktuelle Spinner-Zentrum! Die spinnen, die alten Despoten und Tyrannen – oder?

  • Zwei Despoten, groß oder klein
  • Spinnen giftiges Gewebe fein,
  • Wo sie mit ihren Erpressungs-Spitzen
  • Zusammen in der Mitte sitzen.
  • Wenn nun darin ein Besen fährt,
  • Sagen sie, es sei unerhört,
  • Man habe ihren Plan zerstört.

       JWB

Alaska, das aktuelle Spinner-Zentrum

Egomanische Despoten spinnen mit ihrem Faden das giftige Netz der Abhängigkeiten der unterdrückten und erpressten Gesellschaften. In der Mitte des Netzes liegen sie gemeinsam auf der Lauer, um sie auszusaugen und den Rest wegzuwerfen. 

Anmaßungen der alten Despoten. Mutmaßungen der Willkür.  Gewissheit der Propaganda und Lügen als Mittel zum Zweck.

11. August 2025
von JvHS
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Lyrik – oder vom Sprechen und Schreiben im Rhythmus III – Spinne am Morgen, ganz nah dran!

Friede der Kreatur

  • Spinnen waren mir sehr zuwider
  • All‘ meine jungen Jahre,
  • Ließen sich von der Decke nieder
  • In meine Scheitelhaare,
  • Saßen verdächtig in den Ecken
  • Oder rannten, mich zu schrecken,
  • Über Tisch und Wände,
  • Das Töten nahm kein Ende.

 

  • Erst als schon die Haare grauten,
  • Begann ich sie zu schonen,
  • Mit den ruhiger Angeschauten
  • Brüderlich zu wohnen;
  • Jetzt mit ihren kleinen Sorgen
  • Halten sie sich still geborgen,
  • Lässt sich eine sehen,
  • Lassen wir uns gehen.

 

  • Hätt‘ ich nun ein Kind, ein kleines,
  • In väterlichen Ehren,
  • Recht ein liebliches und feines,
  • Würd‘ ich’s mutig lehren
  • Spinnen mit dem Händchen fassen
  • Und sie freundlich zu entlassen,
  • Früher lernt‘ es Friede halten,
  • Als es mir gelang, dem Alten!

Gottfried Keller

 

  • Fürchterlich ist diese Kunst!
  • Ich spinn aus dem Leib mir den Faden,
  • Und dieser Faden zugleich
  • ist auch mein Weg durch die Luft.

Hugo von Hofmannsthal

 

  • Und der Arbeiter, der zwölf Stunden
  • webt, spinnt, bohrt, dreht, baut, schaufelt, Steine klopft, trägt
  • gilt ihm dies zwölfstündige
  • Weben, Spinnen, Bohren, Drehen, Bauen, Schaufeln, Steinklopfen
  • als Äußerung seines Lebens,
  • als Leben?

Karl Marx

 

10. August 2025
von JvHS
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Lyrik – oder vom Sprechen und Schreiben im Rhythmus II

Hanns Dieter Hüsch: Be- und Erkenntnisse 

Mensch, du armes Lebewesen

Heil´ges Schwein von Gottes Gnaden

Sklave deiner eig´nen These

Liebesschwüre Hetz-Tiraden

 

Ausgewaschen deine Wunden

Deine Narben überschminkt

Hast den Himmel dir erfunden

Dass er die Erlösung bringt

 

Lebst mit wunderbaren Sprüchen

Lässt Dir Zukunft prophezeien

Zweigestirn und Zweigebein

Anderntags in Einbauküchen

Spülmaschinen-Litaneien.

 

Säugetier und Sozialismus

Außenwelt und Eingeweide

Sisyphos mit Katechismus

Mal in Sumpf und mal in Seide

 

Fliegst Du über Endmoränen

Bis sich All und Nichts begegnen

Suchst nach Trost für Deine Tränen

Lässt verfluchen dich und segnen

 

Spielst den Herrn und spielst die Dame

Stirbst wie jedes Tier allein

Zweigestirn und Zweigebein

Mensch genannt welch schöner Name

Wir wolln deinesgleichen sein.


Wilhelm Busch – ein Meister der Charakter-Beschreibung mit den Mitteln der Lyrik

  • Ihr kennt ihn doch schon manches Jahr,
  • Wißt, was es für ein Vogel war;
  • Wie er in allen Gartenräumen
  • Herumgeflattert auf den Bäumen;
  •  
  • Wie er die hübschen roten Beeren,
  • Die andern Leuten zugehören,
  • Mit seinem Schnabel angepickt
  • Und sich ganz lasterhaft erquickt.
  •  
  • Nun hat sich dieser böse Näscher,
  • Gardinenschleicher, Mädchenhäscher,
  • Der manchen Biedermann gequält,
  • Am Ende selber noch vermählt.
  •  
  • Nun legt er seine Stirn in Falten,
  • Fängt eine Predigt an zu halten
  • Und möchte uns von Tugend schwatzen.
  •  
  • Ei, so ein alter Schlingel!
  • Kaum Hat er ’nen eignen Kirschenbaum,
  • So schimpft er auf die Spatzen.
  •  
  • Es sitzt ein Vogel auf dem Leim,
  • Er flattert sehr und kann nicht heim.
  • Ein schwarzer Kater schleicht herzu,
  • Die Krallen scharf, die Augen gluh.
  • Am Baum hinauf und immer höher
  • Kommt er dem armen Vogel näher.
  •  
  • Der Vogel denkt: Weil das so ist
  • Und weil mich doch der Kater frißt,
  • So will ich keine Zeit verlieren,
  • Will noch ein wenig quinquilieren
  • Und lustig pfeifen wie zuvor.
  • Der Vogel, scheint mir, hat Humor

Aufplustern als Charakter-Detail – oder „a strange bird“ in freier Wildbahn und Vogellyrik von Wilhelm Busch

Unbequem

Ernst und dringend folgt mir eine

Mahnung nach auf Schritt und Tritt:

Sorge nicht nur für das Deine,

Sondern für das andre mit.

 

Demnach soll ich unterlassen,

Was mir von Natur genehm,

Um das Gute zu erfassen?

Ei, das ist mal unbequem.

 

Nicht artig

Man ist ja von Natur kein Engel,

vielmehr ein Welt- und Menschenkind,

und ringsumher ist ein Gedrängel

von solchen, die dasselbe sind.

 

In diesem Reich geborner Flegel,

Wer könnte sich des Lebens freun,

Würd‘ es versäumt, schon früh die Regel

Der Rücksicht kräftig einzubläun.

 

Es saust der Stock, es schwirrt die Rute.

Du darfst nicht zeigen, was du bist.

Wie schad, o Mensch, daß dir das Gute

Im Grunde so zuwider ist!

Wilhelm Busch 


Erich Kästner

  • Der Zweck sagt ihr, heiligt die Mittel?
  • Das Dogma heiligt den Büttel?
  • Den Galgen?  Den Kerkerkittel?
  • Fest steht trotz Schrecken und Schreck:
  • Die Mittel entheiligen den Zweck!“ 

(Unmoral I: Trump und Putin und die Gebietsabtretungen – eine Methode, in der diebische Gangster das Diebesgut behalten darf und durch die Exekutive (Polizei) dafür belohnt wird, dass sie den Gangstern erlaubt, dass ihnen die beim Raub übersehenen Wertgegenstände überreicht und entgegengenommen werden!)

(Unmoral II: Palantir und Varianten – die Fratze der überwachenden Despotie!)

Wo Herz und Verstand erkalten, können weder Freiheit noch Frieden heimisch sein! Erich Kästners 51. Todestag

 

Version vom 10.08.2025 / 16:50 Uhr

 

 

10. August 2025
von JvHS
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Lyrik – oder vom Sprechen und Schreiben im Rhythmus

Lyrik – ist die Versprachlichung der neuronalen Gewitter im limbischen System. Ist zudem die Gestaltung der Erinnerung erlebter Emotionen und Gefühle und die Wiedergabe kondensierter Erkenntnisse des präfrontalen Cortexes. 

Lyrik im Bild – Thomas Brasch und Artem Zolotarov

Am 09. November 2019 veröffentlichte ich einen Text unter dem Titel: „November III – Das Elend und die Kontemplation“. Darin einleitend ein lyrischer Text, der sich auf Thomas Braschs „Der schöne 27. September“ bezog. (Ich bediente mich seines Werkes – es wurde zum “Der kalte 09. November”. Es gehört zur interpretatorischen Bandbreite, dass andere Menschen dies als Missbrauch empfinden mögen. Vielleicht ist es aber auch zudem der Blick auf die andere Seite der Medaille des  Zusammenlebens der Menschen.) Die Handlungen und Gefühlserlebnisse in der  lyrischen Ausprägung der Zeilen des  „Der kalte 09. November“ kann angesichts der aktuellen Ereignisse (Trump, Putin und Konsorten) an jedem Tag sich wiederholen!

Der kalte 09. November!

Ich habe keine Zeitung gelesen – mich nur mit ihr zugedeckt.
Ich habe keiner Frau nachgesehen – denn sie gingen abgewandt an mir vorbei.
Ich habe den Briefkasten nicht geöffnet – ich besitze keinen solchen.
Ich habe keinem einen Guten Tag gewünscht – ich hatte selber schon lange keinen mehr.
Ich habe nicht in Spiegel gesehen – ich schämte mich zu sehr.
Ich habe mit keinem über alte Zeiten gesprochen – es wäre zu schmerzlich gewesen.
und mit keinem über neue Zeiten – mir fehlte die Hoffnung.
Ich habe nicht über mich nachgedacht – ich suchte das Vergessen.
Ich habe keine Zeile geschrieben – meine arthritischen Finger verweigerten dies.
Ich habe keinen Stein ins Rollen gebracht – denn ich lag auf denselben.  


Nachstehend zum Thema Angst: Lyrik von Artem Zolotarov

Angst – Kategorie der Existenz im philosophisch-geistigen, sozio-politischen + literarischen Fokus

Angst – Ausbreitung eines Grundgefühls im Einfluss der Kriege und Massaker

Artem Zolotarov

Der Rest ist Schweigen (Artem Zolotarov)

  • Ergebenheit in milden Zügen
    Verloren-Sein im Lebenstraum
    Die Tage streifen grell vorüber
    Die Klänge flüstern scharfe Klingen.

  • Vergebung, Nachsicht, Offenheit
    Rastlose Wärme – augenscheinlich
    Das Warten wundet freundlich kühl
    Der Schmerz wird wertvoll mit der Zeit.

  • So faszinierend diese Welt ist
    Sie scheint so uferlos entgleist
    Unsäglich fern in Beinahworten
    Und doch so nah, wenn sie nur schweigt

Stichwort Lyrik – Texte im Blog!

Version vom 10.08.2025 / 17:12 Uhr 

 

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