Johannes von Heinsberg – Bildsprache – Wortsprache

Fotografie und Philosophie – Sehen und Erkennen

11. August 2025
von JvHS
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Lyrik – oder vom Sprechen und Schreiben im Rhythmus III – Spinne am Morgen, ganz nah dran!

Friede der Kreatur

  • Spinnen waren mir sehr zuwider
  • All‘ meine jungen Jahre,
  • Ließen sich von der Decke nieder
  • In meine Scheitelhaare,
  • Saßen verdächtig in den Ecken
  • Oder rannten, mich zu schrecken,
  • Über Tisch und Wände,
  • Das Töten nahm kein Ende.

 

  • Erst als schon die Haare grauten,
  • Begann ich sie zu schonen,
  • Mit den ruhiger Angeschauten
  • Brüderlich zu wohnen;
  • Jetzt mit ihren kleinen Sorgen
  • Halten sie sich still geborgen,
  • Lässt sich eine sehen,
  • Lassen wir uns gehen.

 

  • Hätt‘ ich nun ein Kind, ein kleines,
  • In väterlichen Ehren,
  • Recht ein liebliches und feines,
  • Würd‘ ich’s mutig lehren
  • Spinnen mit dem Händchen fassen
  • Und sie freundlich zu entlassen,
  • Früher lernt‘ es Friede halten,
  • Als es mir gelang, dem Alten!

Gottfried Keller

 

  • Fürchterlich ist diese Kunst!
  • Ich spinn aus dem Leib mir den Faden,
  • Und dieser Faden zugleich
  • ist auch mein Weg durch die Luft.

Hugo von Hofmannsthal

 

  • Und der Arbeiter, der zwölf Stunden
  • webt, spinnt, bohrt, dreht, baut, schaufelt, Steine klopft, trägt
  • gilt ihm dies zwölfstündige
  • Weben, Spinnen, Bohren, Drehen, Bauen, Schaufeln, Steinklopfen
  • als Äußerung seines Lebens,
  • als Leben?

Karl Marx

 

10. August 2025
von JvHS
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Lyrik – oder vom Sprechen und Schreiben im Rhythmus II

Hanns Dieter Hüsch: Be- und Erkenntnisse 

Mensch, du armes Lebewesen

Heil´ges Schwein von Gottes Gnaden

Sklave deiner eig´nen These

Liebesschwüre Hetz-Tiraden

 

Ausgewaschen deine Wunden

Deine Narben überschminkt

Hast den Himmel dir erfunden

Dass er die Erlösung bringt

 

Lebst mit wunderbaren Sprüchen

Lässt Dir Zukunft prophezeien

Zweigestirn und Zweigebein

Anderntags in Einbauküchen

Spülmaschinen-Litaneien.

 

Säugetier und Sozialismus

Außenwelt und Eingeweide

Sisyphos mit Katechismus

Mal in Sumpf und mal in Seide

 

Fliegst Du über Endmoränen

Bis sich All und Nichts begegnen

Suchst nach Trost für Deine Tränen

Lässt verfluchen dich und segnen

 

Spielst den Herrn und spielst die Dame

Stirbst wie jedes Tier allein

Zweigestirn und Zweigebein

Mensch genannt welch schöner Name

Wir wolln deinesgleichen sein.


Wilhelm Busch – ein Meister der Charakter-Beschreibung mit den Mitteln der Lyrik

  • Ihr kennt ihn doch schon manches Jahr,
  • Wißt, was es für ein Vogel war;
  • Wie er in allen Gartenräumen
  • Herumgeflattert auf den Bäumen;
  •  
  • Wie er die hübschen roten Beeren,
  • Die andern Leuten zugehören,
  • Mit seinem Schnabel angepickt
  • Und sich ganz lasterhaft erquickt.
  •  
  • Nun hat sich dieser böse Näscher,
  • Gardinenschleicher, Mädchenhäscher,
  • Der manchen Biedermann gequält,
  • Am Ende selber noch vermählt.
  •  
  • Nun legt er seine Stirn in Falten,
  • Fängt eine Predigt an zu halten
  • Und möchte uns von Tugend schwatzen.
  •  
  • Ei, so ein alter Schlingel!
  • Kaum Hat er ’nen eignen Kirschenbaum,
  • So schimpft er auf die Spatzen.
  •  
  • Es sitzt ein Vogel auf dem Leim,
  • Er flattert sehr und kann nicht heim.
  • Ein schwarzer Kater schleicht herzu,
  • Die Krallen scharf, die Augen gluh.
  • Am Baum hinauf und immer höher
  • Kommt er dem armen Vogel näher.
  •  
  • Der Vogel denkt: Weil das so ist
  • Und weil mich doch der Kater frißt,
  • So will ich keine Zeit verlieren,
  • Will noch ein wenig quinquilieren
  • Und lustig pfeifen wie zuvor.
  • Der Vogel, scheint mir, hat Humor

Aufplustern als Charakter-Detail – oder „a strange bird“ in freier Wildbahn und Vogellyrik von Wilhelm Busch

Unbequem

Ernst und dringend folgt mir eine

Mahnung nach auf Schritt und Tritt:

Sorge nicht nur für das Deine,

Sondern für das andre mit.

 

Demnach soll ich unterlassen,

Was mir von Natur genehm,

Um das Gute zu erfassen?

Ei, das ist mal unbequem.

 

Nicht artig

Man ist ja von Natur kein Engel,

vielmehr ein Welt- und Menschenkind,

und ringsumher ist ein Gedrängel

von solchen, die dasselbe sind.

 

In diesem Reich geborner Flegel,

Wer könnte sich des Lebens freun,

Würd‘ es versäumt, schon früh die Regel

Der Rücksicht kräftig einzubläun.

 

Es saust der Stock, es schwirrt die Rute.

Du darfst nicht zeigen, was du bist.

Wie schad, o Mensch, daß dir das Gute

Im Grunde so zuwider ist!

Wilhelm Busch 


Erich Kästner

  • Der Zweck sagt ihr, heiligt die Mittel?
  • Das Dogma heiligt den Büttel?
  • Den Galgen?  Den Kerkerkittel?
  • Fest steht trotz Schrecken und Schreck:
  • Die Mittel entheiligen den Zweck!“ 

(Unmoral I: Trump und Putin und die Gebietsabtretungen – eine Methode, in der diebische Gangster das Diebesgut behalten darf und durch die Exekutive (Polizei) dafür belohnt wird, dass sie den Gangstern erlaubt, dass ihnen die beim Raub übersehenen Wertgegenstände überreicht und entgegengenommen werden!)

(Unmoral II: Palantir und Varianten – die Fratze der überwachenden Despotie!)

Wo Herz und Verstand erkalten, können weder Freiheit noch Frieden heimisch sein! Erich Kästners 51. Todestag

 

Version vom 10.08.2025 / 16:50 Uhr

 

 

10. August 2025
von JvHS
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Lyrik – oder vom Sprechen und Schreiben im Rhythmus

Lyrik – ist die Versprachlichung der neuronalen Gewitter im limbischen System. Ist zudem die Gestaltung der Erinnerung erlebter Emotionen und Gefühle und die Wiedergabe kondensierter Erkenntnisse des präfrontalen Cortexes. 

Lyrik im Bild – Thomas Brasch und Artem Zolotarov

Am 09. November 2019 veröffentlichte ich einen Text unter dem Titel: „November III – Das Elend und die Kontemplation“. Darin einleitend ein lyrischer Text, der sich auf Thomas Braschs „Der schöne 27. September“ bezog. (Ich bediente mich seines Werkes – es wurde zum “Der kalte 09. November”. Es gehört zur interpretatorischen Bandbreite, dass andere Menschen dies als Missbrauch empfinden mögen. Vielleicht ist es aber auch zudem der Blick auf die andere Seite der Medaille des  Zusammenlebens der Menschen.) Die Handlungen und Gefühlserlebnisse in der  lyrischen Ausprägung der Zeilen des  „Der kalte 09. November“ kann angesichts der aktuellen Ereignisse (Trump, Putin und Konsorten) an jedem Tag sich wiederholen!

Der kalte 09. November!

Ich habe keine Zeitung gelesen – mich nur mit ihr zugedeckt.
Ich habe keiner Frau nachgesehen – denn sie gingen abgewandt an mir vorbei.
Ich habe den Briefkasten nicht geöffnet – ich besitze keinen solchen.
Ich habe keinem einen Guten Tag gewünscht – ich hatte selber schon lange keinen mehr.
Ich habe nicht in Spiegel gesehen – ich schämte mich zu sehr.
Ich habe mit keinem über alte Zeiten gesprochen – es wäre zu schmerzlich gewesen.
und mit keinem über neue Zeiten – mir fehlte die Hoffnung.
Ich habe nicht über mich nachgedacht – ich suchte das Vergessen.
Ich habe keine Zeile geschrieben – meine arthritischen Finger verweigerten dies.
Ich habe keinen Stein ins Rollen gebracht – denn ich lag auf denselben.  


Nachstehend zum Thema Angst: Lyrik von Artem Zolotarov

Angst – Kategorie der Existenz im philosophisch-geistigen, sozio-politischen + literarischen Fokus

Angst – Ausbreitung eines Grundgefühls im Einfluss der Kriege und Massaker

Artem Zolotarov

Der Rest ist Schweigen (Artem Zolotarov)

  • Ergebenheit in milden Zügen
    Verloren-Sein im Lebenstraum
    Die Tage streifen grell vorüber
    Die Klänge flüstern scharfe Klingen.

  • Vergebung, Nachsicht, Offenheit
    Rastlose Wärme – augenscheinlich
    Das Warten wundet freundlich kühl
    Der Schmerz wird wertvoll mit der Zeit.

  • So faszinierend diese Welt ist
    Sie scheint so uferlos entgleist
    Unsäglich fern in Beinahworten
    Und doch so nah, wenn sie nur schweigt

Stichwort Lyrik – Texte im Blog!

Version vom 10.08.2025 / 17:12 Uhr 

 

9. August 2025
von JvHS
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„Friedensengel“ unter sich – Pseudo-Friedensverhandlung nach Trumps „Lösung“ und Putins „Deal-Angebot: Gebietstausch“ für Trump

Spitzen-Täuschung (Was oben leuchtet, wird zur Einheitsfarbe grün angepasst!)

Von Pseudo-Friedensverhandlungen und Despoten unter sich

Da treffen sich zwei Despoten – der eine (Putin-Russland), der ein Land (Ukraine) mit einem Angriffskrieg überfallen hat und gegen sämtliche völkerrechtlichen Grundlagen ein unfassbares Kriegsverbrechen begangen hat und weiter begeht; der andere, der sein Land (Trumps-USA) in eine despotische Autokratie verwandelt und gegen die eigene Verfassung und die demokratische Gewaltenteilung verstößt, in dem er seine gewaltaffinen Dekrete gegen das In- und Ausland erpresserisch einsetzt – um über eine Nation und seine Bevölkerung (Ukraine) einen „Deal“ abzusprechen, der beiden Despoten in die egomanischen Unrechtspläne spielen soll.

Das Schauspiel dann noch „Friedensverhandlung“ zu nennen, ist eine der unverfrorensten Menschenrechtsverletzungen und Betrugsabsprachen in den letzten 200 Jahren! Der allem Anschein nach vorgestellte Plan sei – wie NTV online formulierte:

Zitat: „Tausch“ nur aus russischer Sicht

„Der Begriff „Gebietstausch“ suggeriert, dass die Ukraine russisches Territorium bekommt, aber das ist offenkundig nicht geplant. Dem Bloomberg-Bericht zufolge könnte Russland die Regionen Luhansk und Donezk sowie die Halbinsel Krim komplett erhalten – auch jene Teile von Luhansk und Donezk, die es nicht erobert hat. In den Regionen Saporischschja und Cherson würde Russland nur die Teile behalten, die es besetzt hält. Ein „Tausch“ wäre das nur aus russischer Sicht: Russland hat alle genannten Regionen völkerrechtswidrig zu russischem Staatsgebiet erklärt, ohne sie vollständig erobert zu haben. Anders als von Trump dargestellt, würde die Ukraine keine Gebiete „zurückbekommen“.

Zitatende

Zudem bleibt bisher offen, wer für den Friedenzustand auf Dauer und die notwendige Sicherheit sorgen könne, damit Russland nicht dennoch weitere „Eroberungs-Kriege“ führen wird. Ebenso wird ein zerstörtes Land (Ukraine) zurückbleiben, dessen Lebensqualität zerbombt wurde und für den Wiederaufbau finanzielle Unterstützung benötigt. Mutmaßlich solle – nach Trumpscher Lösungsart – die EU für beide Themenbereiche die Kosten und die Verantwortung übernehmen.

Wann begreift die freie Welt, dass Figuren wie Trump und Putin nur durch die eigene Bevölkerung in die Schranken verwiesen werden kann. Sowie die bisher von Trump und seinem Zollterror  erpressten Länder nur Erfolg haben können, wenn sie in einer konzertierten Aktion diesen teilweise realisierten Plänen einen Riegel vorschieben! Beiden Figuren ist in keiner Weise noch Vertrauen entgegen zu bringen! Was nämlich von Trumps willkürlich ausgesprochenen Androhungen und Versprechungen zu halten ist, das zeigt sich am Ultimatum für Russland, indem die angedrohten Konsequenzen für Putin wieder in der Versenkung verschwanden!

Das Schauspiel dieser selbernannten „Friedensengel“ stammt aus der Kramkiste altbekannter „Mafia-Lösungen“.

Das Verhalten der beiden „Friedensboten“ ist vergleichbar mit der kriminellen und mafiaartigen Vorgehensweise, indem zwei Gangsterbosse – von denen einer die Einrichtungen und die Infrastruktur  eines Restaurants zerstören ließ, weil der Restaurantbesitzer kein „Schutzgeld“ bezahlen und sich nicht erpressen lasse wollte – darüber verhandeln, dass die Zerstörung ja „Arbeit“ gewesen sei, die Kosten verursacht hätten. Deshalb sei der Restaurantbesitzer gezwungen zu wählen: entweder er stellt das Restaurant auf eigene Kosten wieder her und zahlt anschließend das „Schutzgeld“, oder die Familienmitglieder des Restaurantbesitzer (Frau, zwei erwachsene Töchter, ein Sohn und er selbst) werden zunächst verprügelt, dann die Frauen zur Prostitution und er und sein Sohn zur Zwangsarbeit gezwungen werden.

Schöne neue Albtraum-Welt der Egomanen!

Version vom 09.08.2025 / 17:15 Uhr (sprachliche Korrekturen und Ergänzungen) 

8. August 2025
von JvHS
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Politik und Machtgier und ein Märchen aus uralten Zeiten … Ungleichzeitigkeit und Vergesslichkeit

Blaue Blume – das Symbol der Romantik und die Flucht aus der Realität in die Traumwelten… früher und heute

Nehmen Kriege und Krisen und die Konzentration der Macht bei Despoten durch Unterdrückung und gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit überhand, neigen die Menschen zur Flucht in Traumwelten. Gleichzeitig sprießen wie giftige Pilze die Egomanen mit ihren autoritären, gewaltaffinen und skrupellosen Vorgehensweisen aus dem Boden einer kalten Realität. Wieder und wieder vergessen die jeweils neuen Generationen, was die Despoten der Menschheit angetan haben. Auch welche leidvollen Wege gegangen werden mussten, die Unterdrücker, Despoten und ihre Menschenfeindlichkeit zu bezwingen. 

Die Methoden der Despoten zur Sicherung ihrer Macht gleichen sich strukturell. Unterschiedlich sind nur die Technologien, die sich weiterentwickelt haben. Ohne die Unterstützung durch Helfer und Täter würden weder die historisch benannten Despoten wie Napoleon Bonaparte und ihre Staatsformen (Monarchie, Diktatur) , noch die aktuellen wie Trump, Putin und Konsorten sowie ihre Nachfolger ihren Despotismus nicht ausüben können. 

Die „Blaue Blume“ steht als Symbol für die Zeit des Wechsels vom 18. Jahrhundert ins neunzehnte Jahrhundert. Novalis, oder  Friedrich von Hardenberg, wie sein Geburtsname lautete, steht für die Flucht in die Traumwelt der Poesie des Gefühls und einer verklärten und vergangenen Welt und der Mixtur aus  mittelalterlich romantisierten Minnesängers und des Kreuzzugritters. Der Protagonist in Novalis Roman ist „Heinrich von Ofterdingen“.  In einem Traum, den Heinrich hatte, erscheint ihm eine „Blaue Blume“ und darin das Gesicht eines Mädchens, welches eine tiefe Sehnsucht in Heinrich erweckt. Seine Mutter nimmt ihn mit auf eine Reise nach Augsburg, um ihn auf andere Gedanken zu bringen.

Auf dieser Reise hört er von den Dichtungen der Minnesänger, lernt das Leben der Kaufleute kennen und als Gast auf einer fränkischen Ritterburg erfährt er Geschichten über die Kriege der Kreuzzugritter. In diesem Umfeld macht er Bekanntschaft mit einem gefangenen Mädchen aus dem Morgenland. Wie so oft im Leben von Heranwachsenden prägen die Begegnungen mit verschiedenen Menschen das Verständnis von der Welt, wie sie zeitgeistig sich darstellt. Dazu gehören noch die Begegnungen mit einem Bergmann, der ihm Kenntnisse über den Bergbau vermittelt, sowie die mit einem Einsiedler, der ihn in die „Geheimnisse und Geschichte der Menschheit“ einweiht. Die Bandbreite des zeitgeistigen Seins zeigt sich auch in der Romantik und lässt auch dort die “ blendende Faszination der Esoterik“ nicht aus. Und auch der Romanheld und Prototyp der Romantik „Heinrich von Ofterdingen“ lässt sich vom Musiker „Klingsohr“ ein Märchen erzählen, in dem die „Blaue Blume“ vorkommt. Und wie später in den Hollywood-Bildermärchen hat der Musiker eine Tochter, Mathilde, zu der sich Heinrich hingezogen fühlt. Und wieder hilft einer weiterer Traum zu vermitteln, dass Mathilde das Mädchen war, das er in der „Blauen Blume“ erkannt hatte. 

Das Rezept der Romantik – bis heute wirksam für alle Träumer und Visionäre – enthält als Mittel der Erkenntnis den Traum und die Träumerei. Dort ist die Welt wohl noch in Ordnung. Sie wird allerdings immer wieder – je nach Ideologie und Ziel der Märchenerzähler – angepasst an den Zeitgeist. Das wissen die „Märchenonkel“ aus dem Kreis der Egomanen und Despoten nur zugut zu nutzen. Das ist beim „MAGA-Märchen“ Trumps nicht anders, als bei  Putins „Märchen von großen Vaterlands-Kriegen“ und ebenso bei den „Märchen von den 72 Jungfrauen“ des religiösen Fanatismus der IS- und Hamas-/Hisbollah-Terroristen zutreffend.

Nicht zuletzt sind auch die sektenartigen Versprechungen der Ökonomie-Spielarten und ihren neoliberalen Märchen von „reich zu werden“ zu erwähnen. Systemimmanent stehen dort die Märchen exemplarisch „vom Tellerwäscher zum Millionär“, über „jeder ist seines Glückes Schmied“ bis zu Scientology-Modelle mit pseudo-religiösen Strukturen Pate!

Heinrich Heine kritisierte zurecht die „Falle der Romantiker“ mit ihren Rückzugsmarotten bis hin zum Biedermeier als Ausprägung und Folge der damaligen staatlichen Überwachung. Da sollten die Versuche der konservativ-fundamentalistischen Kreise in den politischen Parteien, die Software Palantir und damit die Möglichkeit der Totalüberwachung der gesamten Bevölkerung, hinterfragt und abgewehrt werden!

Verharmlosender Meinungsbrei konservativer Medien über die Gefahr durch rechtsextreme AfD und ihre Wähler

 

Deutschland – immer wieder ein politisches Wintermärchen

CAPUT I – Heinrich Heine

Sie sang das alte Entsagungslied,
Das Eiapopeia vom Himmel,
Womit man einlullt, wenn es greint,
Das Volk, den großen Lümmel. 

Ich kenne die Weise, ich kenne den Text,
Ich kenn auch die Herren Verfasser;
Ich weiß, sie tranken heimlich Wein
Und predigten öffentlich Wasser.

Ein neues Lied, ein besseres Lied,
O Freunde, will ich euch dichten!
Wir wollen hier auf Erden schon
Das Himmelreich errichten.

Wir wollen auf Erden glücklich sein,
Und wollen nicht mehr darben;
Verschlemmen soll nicht der faule Bauch,
Was fleißige Hände erwarben.

Es wächst hienieden Brot genug
Für alle Menschenkinder,
Auch Rosen und Myrten, Schönheit und Lust,
Und Zuckererbsen nicht minder.


Ja, Zuckererbsen für jedermann,
Sobald die Schoten platzen!
Den Himmel überlassen wir
Den Engeln und den Spatzen

 

Verharmlosender Meinungsbrei konservativer Medien über die Gefahr durch rechtsextreme AfD und ihre Wähler

 

 

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