Johannes von Heinsberg – Bildsprache – Wortsprache

Fotografie und Philosophie – Sehen und Erkennen

30. Dezember 2024
von JvHS
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Spaltung der Gesellschaft und Karl Poppers Regeln für eine Kommunikation – doch Antidemokraten muss man auch so nennen

Ausgrenzung

Die Spaltung der Gesellschaft ist Fakt. Und es hat den Anschein, dass in der gesellschaftlichen Spaltung die Spaltung des Bewusstseins sich spiegelt, hasserfüllt und gewaltbereit denen gegenüber zu treten, die nicht das menschenfeindliche Weltbild vertreten. Allem Anschein und Beobachtungen nach sind insbesondere die Menschen bereit die Demokratie zu opfern und die freiheitlich-demokratische Grundordnung den Nazis und Rechtsextremen zu überlassen, welche die AfD wählen. Die Wahl der AfD und ihre Politiker, die aus vielen nachvollziehbaren Beispielen ein Handeln vermitteln, welches nicht nur ethisch-moralisch zweifelhaft ist, sondern auch kriminell im Sinne des Rechtstaates ist. Diese Gesinnung als Wähler zu unterstützen, das ist kaum zu begreifen!

Historisch scheinen entweder Wissen und Erkenntnis über zwölf Jahre Vernichtung durch Genozid (Holocaust) und Kriegsverbrechen nicht vorhanden zu sein, oder es wird bewusst außer Acht gelassen, so wie dies auch bei den eigenen Erfahrungen von 40 Jahre Leben in einem Unrechtsstaat (DDR) erfolgt. Und das ist schon eher Bewusstseins-Spaltung als nur Verdrängung.

Es wird Tür an Tür und Nachbarn an Nachbarn in den östlichen –  und zunehmend auch in den westlichen – Teilen Deutschlands zusammengelebt und weggeschaut, wenn Hakenkreuz und Nazi-Koppel wie kostbare Insignien skrupellos getragen werden. Das aber bedeutet, dass  am laufenden Band Straftaten begangen werden. Im Schnitt sind 35-40 %  der Wahlberechtigten in den östlichen Landesteilen  (Bezug: Wähler der AfD bei den letzten Landtagswahlen) und deutschlandweit rund 18-20 %, die den Rechtsstaat und die Demokratie offen ablehnen.

Das nebeneinander Leben mit antidemokratischen Rechtsextremen nimmt fast schizophrene Formen an, weil ein Diskurs und eine Debatte über Inhalte, Gesinnung und Verhalten entweder nicht durchgeführt wird  oder  diese Bemühungen abgeblockt werden und letztlich diese AfD-Wähler ohne Bereitschaft zum Nachdenken und zur Veränderung bei ihrem Status Quo bleiben. Die Bandbreite der Erfahrungen mit dieser Bevölkerungsgruppe reichen für den Normalbürger von in Ruhe gelassen werden bis zu aktiven Bedrohung durch gewaltbereite Nazischergen.

Vor allem hat es den Anschein, dass ein nachbarschaftliches Agreement – zwischen antidemokratischen Hardcore-Nazis unter den AfD-Wählern und Demokraten – das scheinbar Offensichtliche wie eine Decke zudeckt. Wer als Hardcore-Rechtsextremer außerhalb der Nachbarschaft Straftaten begeht, wie muss mit diesem „netten Nachbarn“, „höflichen Verkäufer oder Kellner“ oder dieser „hilfsbereiten Pflegekraft“ umgegangen werden? Reicht es, schweigend wegzuschauen, weil man mal zusammen ein Bier getrunken und gemeinsam eine Sportveranstaltung besucht hat und diese Person einem selbst die sonst praktizierte Menschenfeindlichkeit nicht hat spüren lassen? Welchen Einfluss nimmt es auf die eigene Person, wenn geschwiegen wird? Ist nicht der dadurch bedingte Selbstbetrug und die Selbsttäuschung der Dünger für die Ausweitung einer gefährlichen Gesinnung mit allen Folgen bis hin zur Vernichtung der Staatsform Demokratie? Muss nicht eine Straftat auch als solche benannt werden und Rechtsextreme auch ebenso so bezeichnet werden? 

Karl Popper hat Regeln für eine gemeinsame und konstruktive Kommunikation aufgestellt, die bisher oft genug zum Erfolg geführt haben. Jedoch dürfte angesichts der Erlebnisse und Erfahrungen mit den Wahlerfolgen der AfD und einer immer mehr wachsenden Zustimmung zur den destruktiven Entwicklungen in der Gesellschaft eine berechtigte Skepsis sich breitmachen unter den bis heute noch immer mehr als 70 % echten Demokraten in der deutschen Gesellschaft. Deshalb erfolgt hier noch einmal der Hinweis darauf:

Karl Popper – Regeln für eine Kommunikation

Straftäter muss man Straftäter nennen, Rechtsextreme auch als Rechtsextreme und Anti-Demokraten und Feind der offenen und freien Gesellschaft ebenso genannt werden. Aber dann müssen die Institutionen der Ordnungskräfte und der Jurisprudenz auch konsequentes Handeln zeigen! 

“Denn es gibt keine Freiheit, wenn sie nicht vom Staat geschützt wird; und umgekehrt: nur ein Staat, der von freien Bürgern überwacht wird, kann diesen überhaupt ein vernünftiges Ausmaß an Sicherheit gewähren.” – Karl Raimund Popper

Zwischen optimistischer Utopie und Verdrängung der Fakten oder die Dystopie aktueller Realitäten

Ergänzung

Mini-Allianz der Akteure gegen Demokratie und der Versuch, diese durch Oligarchie und Despotie zu ersetzen

Die Anbiederung an Elon Musk auf vielen Ebenen ist eine Strategie, über schäbiges Verhalten profitable Vorteile zu ergattern. Das gilt für Christian Lindners unterwürfiges Betteln im „Kleid des Gesprächsangebotes“ mit Musk und der dahinter stehenden tatsächlichen und sichtbar gewordenen „minimalen Moral“ dieses neoliberalen Pseudo-Demokraten ebenso, wie die Bereitstellung der „Welt am Sonntag“ als Plattform für den dumm-dreisten und überheblichen Egomanen Elon Musk bei seiner durchsichtigen Kampagne, die Antidemokraten der AfD als Wasserträger und Büttel der destruktiven Einflussnahme auf die Bundestagswahl zu pushen! Nach Alice Weidels „Lob“ durch Musk ist es das zweite Mal von „Elon, dem Sonnenkönig im Musk-Universum“, die AfD aufzuwerten. 

Transparenz und ein Blick hinter die „Mini-Allianz“ von Oligarchie, Anti-Demokraten á la AfD und einer rechtskonservativen Springer-Konzern-Presse zeigen deren Interessen:

Musk will Deutschland und die EU schwächen, um seine „Visionen“ ohne Rücksicht auf Umwelt, Arbeitsrecht und Grenzziehung durch gesetzliche Vorgaben umsetzen zu können. Das Selbstverständnis eines rücksichtslosen Egomanen lässt ihn skrupellos jede Möglichkeit ergreifen. Anbiederungen kommen ihm gelegen, um Büttel dafür zu nutzen.

Die Allianz von Musk mit der Springer-Konzern-Presse, zu dem „Die Welt / Die Welt am Sonntag“ ebenso wie die „Bild“ und „Welt-Fernsehsender“ gehören, bringt zudem Gesinnungsgenossen für die Unterwerfung der Zivilgesellschaft wie den Vorstandvorsitzenden der Axel-Springer-Verlagsgruppe Mathias Döpfner in den Fokus. Döpfner verspricht sich von dieser Zusammenarbeit Vorteile für seine Pressemedien, die insbesondere rechtsnationale und völkisch-migrantische Gesinnungs-Abonnenten bedienen.

 

28. Dezember 2024
von JvHS
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Nach der Besinnlichkeit ist vor der Unsicherheit – Wahlkampf in Zeiten der Unwahrheiten

Freiheit, Gleichheit, Menschenfreundlichkeit und Solidarität in der Demokratie gleichen einer zarten Pflanze, die geschützt und gehegt werden muss 

Wahlkampf und das Ringen um Wahrhaftigkeit

Was uns auch in der neuen Wahlkampfzeit droht, ist nicht nur dem aktuellen Zeitgeist geschuldet, sondern gehört zur  hässlichen Seite des Menschen. Die Lüge. Und das Lügen als normaler Kommunikationsstil zu verkaufen, steigert auch bei ständiger Wiederholung der Lügen nicht den Wahrheitsgehalt. 

„Ein halbleeres Glas Wein ist zwar zugleich ein halbvolles, aber ein halbe Lüge mitnichten eine halbe Wahrheit.“ —  Jean Cocteau

So ist zutreffend, was in folgenden Aphorismen beschrieben wird:

„Es wird niemals so viel gelogen wie vor der Wahl, während des Krieges und nach der Jagd.“ —  Otto Von Bismarck, deutscher Politiker, Reichskanzler 1815–1898

„So läuft der Unterschied zwischen traditionellen und modernen politischen Lügen im Grunde auf den Unterschied zwischen Verbergen und Vernichten hinaus.“ —  Hannah Arendt „Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft“

„In unserem Land ist die Lüge nicht nur zu einer moralischen Kategorie geworden, sondern zu einem Grundpfeiler des Staates.“ —  Alexander Solschenizyn

„Wer die Gewalt als seine Methode proklamiert hat, muss die Lüge zu seinem Prinzip machen.“ —  Alexander  Solschenizyn

„Um die Lügen der Gegenwart durchzusetzen, ist es notwendig, die Wahrheiten der Vergangenheit auszulöschen.“ —  George Orwell

Zwischen Optimismus und Hoffnung

Wenn die vorstehenden Zeilen auch eine Handlung der Unwahrheit beschreibend nachvollziehbar machen, muss dieses Verhalten nicht als „normal“ akzeptiert werden! 

„Der Mensch sollte am Gelingen sich orientieren, nicht am Scheitern. Die Natur lebt das Prinzip vor!

„Hoffnung ist eben nicht Optimismus, es ist nicht der Glaube, dass etwas gut ausgeht, sondern die
Gewissheit, dass etwas Sinn (wenn es dem Frieden, der Freiheit und der Menschenfreundlichkeit dient) hat
ohne Rücksicht darauf, wie es ausgeht.“ – Václav Havel

Überzeugungen sind gefährlichere Feinde der Wahrheit als Lügen.“ —  Friedrich Nietzsche, „Menschliches, Allzumenschliches“

„Unmündigkeit und Gewaltbereitschaft ist ein explosives Gemisch, das sich beim Desinteressierten zeigt. Ist er käuflich,
wird er zugleich gefährlich; folglich kann er von denen, die die Mittel haben und die an den
faschistischen Denkmustern, Unterdrückungsverhalten und geopolitischen Angriffskriegen egomanisch
interessiert sind, verblendet und verführt werden.“ JWB

Der jährliche Sicherheitsreport ist eine Studie des IfD Allensbach im Auftrag des Centrums für Strategie und Höhere Führung. Er beruht auf insgesamt 1018 Interviews mit einem repräsentativen Querschnitt der Bevölkerung ab 16 Jahren. Die Befragung
wurde zwischen dem 5. und 18. Januar 2024 durchgeführt!

Wie die Ostdeutschen ticken, das lässt sich nicht nur am jährlichen Sicherheitsreport ablesen. Im Vergleich von West und Ost anhand der erfassten Daten wird die deutlich abgrenzende Einschätzung der Wirklichkeit durch die Menschen in den ostdeutschen Bundesländern sichtbar, in denen die Zustimmung zur rechtsextremistischen AfD und den anti-demokratischen Netzwerken besonders groß ist.

Das Schüren der Ängste in der Bevölkerung – auch und im Besonderen durch die Antidemokraten der AfD – verdrängt allem Anschein nach die Vernunft und lässt Fakten weniger wirksam werden. Den Lügen der AfD („Anhänger für Destruktivität“) glauben die AfD-Wähler mehr, als den nachprüfbaren Fakten.

Als exemplarisches Beispiel diene der Anteil der Asylsuchenden an der Bevölkerung in den jeweiligen Bundesländern. Die Realität zeigt ein völlig anderes Zahlenverhältnis, als die zahlenorientierte Vorstellung, die im realitätsfernen Bewusstsein der ostdeutschen AfD-Wähler herumspukt. Zu diesem Phänomen formulierte Arthur Schnitzler: 

„Die Leute wollen ein Gefühl der Sicherheit auf Vorrat sozusagen, auch für die entfernteste Möglichkeit einer Gefahr.“

Dem kann nur entgegengehalten werden, was Karl Popper betonte:

„Denn es gibt keine Freiheit, wenn sie nicht vom Staat geschützt wird; und umgekehrt: nur ein Staat, der
von freien Bürgern überwacht wird, kann diesen überhaupt ein vernünftiges Ausmaß an Sicherheit gewähren.“ – Karl Popper

Die Abwehr der Anti-Demokraten und die Proteste gegen eine autoritäre und menschenfeindliche Partei á la AfD entspricht der Verteidigung der Freiheit in einem Staat, dessen Aufgabe Baruch de Spinoza alias Benedictus d’Espinoza wie folgt beschrieb: 

„Der letzte Sinn des Staates ist nicht, zu herrschen, noch die Menschen in Furcht zu erhalten oder sie fremder Gewalt zu unterwerfen, sondern vielmehr den Einzelnen von der Furcht zu befreien, damit er so sicher wie möglich leben und sein natürliches Recht, zu sein und zu wirken, ohne Schaden für sich oder andere, vollkommen behaupten kann. Es ist nicht der Zweck des Staates, die Menschen aus vernünftigen Wesen zu Tieren oder Automaten zu machen. Der Zweck des Staates ist in Wahrheit die Freiheit.“ – Baruch de Spinoza alias Benedictus d’Espinoza 

Wer die AfD wählt und ihre rechtsextreme völkische Gesinnung unterstützt, wählt in Wirklichkeit Unmenschlichkeit, Spaltung und die Unfreiheit. 

In den Grafiken des Artikels auf n-tv wird ersichtlich, dass die ostdeutschen Mitbürger die Gefährlichkeit der AfD und ihre anti- demokratischen Absichten unterschätzen. Zugleich verdrängen die Unterstützer und die Wähler der AfD in Ostdeutschland, dass die AfD keinerlei realistische Lösungen der gesellschaftlichen und globalen Probleme anbietet, sondern lediglich Ausgrenzung und Intoleranz, EU-Ausstieg ohne Alternativen und die Anbiederung an Putins Russland. 

Die Verantwortung der bisherigen Regierungen unter Merkels sechszehn Jahre CDU/CSU-Ignoranz zur ungelösten Frage der Einbürgerung und Staatsbürgerschaft, sowie die Frage auch an die nachfolgende Ampelregierung, warum die Gefährdung unserer Demokratie durch eine Doppelstaatsbürgerschaft unterschätzt wurde, vor allem hinsichtlich der Tatsache, dass dem Missbrauch durch andere Nationen Tür und Tor geöffnet wurde, macht es den Anti-Demokraten der AfD leichter ihre völkisch- rechtsextremistischen Gesinnungen weiter unters Volk zu streuen. 

Dass die Proteste der Zivilgesellschaft gegen die AfD und den rechtsextremistischen Gruppen allem Anschein nach schon Wirkung zeigen, darf eventuell aufgrund eines Rückgangs der Zustimmung zur AfD vermutet werden. Mit der größeren politischen Veränderungs- und Bewegungsbereitschaft einer verunsicherten Wählerschaft geht auch die Unsicherheit einher, was mit unserer Gewaltenteilung mal geschehen kann! Die Stärkung des Schutzes des Verfassungsgerichtes ist ein erster Baustein der Verteidigung der Demokratie und ihrer Systeme. 

Solche grundlegenden Fragen sind ggfs. durch eine direkte Beteiligung der Wahlberechtigten (als Bürgerrat mit Stimmrecht in der Legislative) abzusichern. Neben den Protesten gegen die AfD und ihre Netzwerke – die auch juristisch deutlich schneller auf strafbewehrte Handlungen der AfD und der rechtsextremistischen Gruppierungen zu untersuchen und zu behandeln sind – wird es notwendig sein, dass die AfD durch die Zivilgesellschaft in ihren öffentlichen Auftritten zum Beispiel bei den Aktionen im aktuellen Wahlkampf im Diskurs durch die Zivilgesellschaft gestellt wird! 

Stärkung der Befähigung der Zivilgesellschaft

Niemand ist nur unpolitisch! 

Eine „Vita activa“ erfordert, die vorhandenen Prinzipien des Politischen und die Bedingungen der Freiheit zu hinterfragen und zu verorten. Als Ansatz hierzu sah Arendt die Philosophie Kants als Bestandteil von Fortschritt an, in der die Frage nach den Bedingungen der menschlichen Pluralität im Vordergrund gestanden habe.

Hannah Arendt betonte: Kant habe nicht nur Staatslenker und Philosophen als einzige berechtigten Entscheider und Gesetzgeber gesehen, sondern durch seinen „kategorischen Imperativ“ alle Menschen als Gesetzgeber und Richter angesehen, die als „zoon politikon“, als politisch Handelnde gesehen werden (und damit ist nicht die Zugehörigkeit zu einer Partei eine Voraussetzung), die in die Gestaltung der Gesetzgebung und der Rahmenbedingung einzubeziehen sind! 

In die aktuell notwendig neu zu bewertende Situation, ist die repräsentative parlamentarische Demokratie nicht mehr frei von Gefährdungen durch Korruption, lobbymäßiger Manipulation und Klientel betonter Beeinflussung. Sie ist durch Anteile direkter Demokratie zu ergänzen und in der Legislative paritätisch Teile des Parlaments zu ersetzen, um die Fehlentwicklung durch die Parteien-Demokratie korrigieren zu können. Die Befähigung dazu ist Aufgabe der Gesamtgesellschaft. „Capability approach“ ist ein Weg dahin. Diese Befähigung zu verweigern und zu verhindern, wäre der Beginn von Unfreiheit. 

„Die Gefahr für die Demokratie besteht darin, dass die Abgeordneten und ihre Sprecher sicherlich von Zeit zu Zeit über die Wahrheit stolpern, aber sich meist schnell wieder aufraffen und ignorant weitermachen wie gehabt.“ JWB

„Eine Gesellschaft, die alle Lebensbeziehungen den Gesetzen des Marktes unterwirft, trägt Anzeichen von totalitärer Ideologie, die lebensgefährlich ist für den Staat.“ – Johannes Rau, Süddeutsche Zeitung 14./15. Januar 2005

„Die Macht ist nicht etwas, was man erwirbt, wegnimmt, teilt, was man bewahrt oder verliert; die Macht ist etwas, was sich von unzähligen Punkten aus und im Spiel ungleicher und beweglicher Beziehungen vollzieht.“ Michel Foucault

28. Dezember 2024
von JvHS
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37C3 (Chaos-Computer-Club-Konferenz) als Füllhorn der Aufklärung – oder das Märchen von der Datensicherheit

Die  37C3 (Chaos-Computer-Club-Konferenz) vom 27.12. – 30.12.2024 ist mal wieder ein Füllhorn an Aufklärung über die angebliche Datensicherheit der persönlichen Daten von Menschen durch Wirtschaft, Politik und IT-Unternehmen.

Zunächst ist die Mängelliste der ePA (elektronische Patientenakte) erschreckend, die ab 01.01.2025 verpflichtet für alle gesetzlich Versicherten im Gesundheitswesen aktiviert und eingesetzt wird, wie dem Missbrauch aufgrund von Programmiermängel mit systemischem Versagen Tür und Tor geöffnet wird. Wer nicht der ePA widersprochen hat, wird wohl der Gefahr des Missbrauchs seiner Gesundheits- und Krankheitsdaten tiefgehend ausgesetzt sein. 

Darüber hinaus sind rund 800.000 VW E-Mobil Nutzer der Sammelwut und dem dadurch bedingten Missbrauch der so gesammelten- jedoch nicht geschützten – persönlichen Daten ausgesetzt. Die Bandbreite der missbräuchlichen Nutzung der Daten reicht von Kenntnis des jeweiligen Abstellorts des KFZ (privat, beruflich, dienstlich, Verwaltungsakt-Vorganges etc.) bis zur Profilbildung und den Daten von detaillierten Bewegungsdaten gar mit Adressen und Handynummern!  

 

27. Dezember 2024
von JvHS
Kommentare deaktiviert für Optimismus als Pflicht angesichts der Unsicherheiten, Egoismen und der Verdrängung des Menschen durch KI?

Optimismus als Pflicht angesichts der Unsicherheiten, Egoismen und der Verdrängung des Menschen durch KI?

Jeder, der einen Rückblick auf die letzten 50 Jahre unseres Landes und der EU vornimmt, wird sich unwillkürlich fragen, warum wir eine Gesellschaft vorfinden, die von Unsicherheiten, Egoismen, Wiederholungen von politischen und gesellschaftlichen Modellen geprägt wird und ein Gesicht zeigt, welche längst überholt gedacht war. Ein Gesicht, das die bürgerliche und auch öko-emanzipatorische Entwicklung längst auf dem Weg zu einer friedlicheren, demokratischeren und fortschrittlicheren Welt gesehen hat.

Vor allem die nachfolgende Generation der Influencer-Lebenswelt und ihre Vereinnahmung durch Temu- und Shein-Manipulationmechanismen  scheint sich auf dem Weg zu rechtskonservativen und rechtsextremistischen Weltsichten zu befinden, wenig berührt von Aufklärung und historischen Fakten, dafür jedoch von Verdrängungstechniken gesteuert und schwer konzentriert auf das eigene Ego.

Das wissen die Propagandisten der totalen Konsumorientierung ebenso zu nutzen, wie die Egomanen in den Parteien mit ihrer politischen Machtgier und ihrer Klientelpolitik für bestimmte privilegierte Gesellschaftsschichten. Verdrängt worden sind vor allem in den westlichen Gesellschaften die Notwendigkeiten, den Klimawandel als größte Herausforderung zu begreifen und ihm entgegen zu treten, wie auch die Demokratie als größte Errungenschaft humanen Zusammenlebens zu erhalten und zu verteidigen.

Stattdessen manifestieren die Vertreter und Lobbyisten der Idee des Wachstumskapitalismus auf Kosten der Allgemeinheit, der universellen Menschenrechte und der offenen Gesellschaft einen Kapitalismus der oligarchischen und autoritären Gesellschaften. Das betrifft die Neoliberalisten á la FDP ebenso, wie die rechtsextremen Figuren á la AfD und die rechtskonservativen Nutznießern der leistungslosen Vermögensvermehrung á la  CDU/CSU.

Die Sicherung der Privilegien und der weithin realisierte Versuch, durch  Berechenbarkeit der Gefährdung mittels Kontrolle (Überwachung, Datensammlungen etc.) stehen dabei im Zentrum der Aktivitäten und Programme von Politik und Wirtschaft. Aus dem Blick gerät dabei der Niedergang vieler Lebensumfelder durch ideologische wie auch  religiöse Angriffs-Kriege zum Zweck der geopolitischen Machtausdehnung. Rücksichtslos durchgeführt von dominanten Diktaturen wie Oligarchien. Der Verlust der Demokratie ist das Ergebnis dieser Veränderungen. 

Die Wegwerf-Mentalität ist bei den Produzenten (eingebauter Verschleiß, wenig auf Erhalt ausgerichtet) ebenso ausgeprägt  wie beim Verbraucher (Temu- und Shein-Geschäftsideen des Gewinn durch Masse) und ruiniert den Globus, in dem die Ausbeutung der Ressourcen die Zerstörungen durch Vergiftung von Meer und Flüssen wie der Ackerflächen bedeutet.  

Eine Ökonomie, die auf unbegrenztes Wachstum setzt, zeigt immer wieder, dass sie moralische und ethische Mindeststandards untergräbt und Regelwerke missachtet. Dazu gehört, Verantwortung zu vermeiden und im Falle einer Unausweichlichkeit, es dennoch zugeordnet zu bekommen, diese abzuwehren und zu leugnen. Auch dafür sind die Beispiele in Politik und Wirtschaft zahlreich. Je mehr Machtkonzentration auf eine Person vorhanden ist, umso deutlicher gelingt die menschenfeindliche und Globus zerstörende Agenda!

Ergänzung vom 20.12.2024

Ein exemplarisches Beispiel für die Machtkonzentration und das Zusammenspiel von Einzelpersonen zeigt der Bericht über Trumps „Schusseligkeit, eine private Nachricht öffentlich versandt“ auf Spiegel online. Optimismus, diese Phalanx einmal zurecht zu stutzen auf eine ethisch-moralische Grundlage demokratischer und menschenfreundlicher Orientierung ist nicht einmal als Silberstreif am Horizont zu entdecken.   Diese Figuren sind von der Realität der meisten Menschen so weit entfernt, wie Musk in seinen Visionen schon den Globus – nach dem Auspressen des letzten Tropfen der Ressourcennutzung –  verlassen hat. 

Ergänzung II 

Trump hat das Amt der US-Präsidenten privatisiert und agiert in dieser Position wie ein Deal Maker – ab Januar ist zu erwarten, dass dies schlimmer als 2017-2021 wird. Palm Beach und Trumps Mar-a-Lago als Residenz und moderne Variante des Ludwig XIV. 

Mit dem Galgenhumor ganz im Sinne Karl Valentins ist schon ein besonderer Optimismus notwendig:

„Hoffentlich wird‘s nicht so schlimm, wie es schon ist.“

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