Den Sinn des menschlichen Lebens zum Thema zu machen, umfasst auch die Fragen und Beantwortung von: „Wer bin ich?“ und „Wie wirke ich auf die Mitmenschen?“! Mögliche Ergebnisse und Antworten scheinen schwerpunktartig auf nachfolgende Profile hinzuweisen, wenn sich der Mensch in folgendem Typus wiedererkennt:
- Aktivist (Sinn findet sich in der Lebensgestaltung nach dem Motto: „Vita activa“ von Hannah Arendt),
 - Einzelgänger (die Bandbreite reicht vom einsamen Wolf bis zum egomanischen Philosophen-Typ, der sich an Heidegger und der „Eigentlichkeit“ mit der „Sorge ums Dasein“ orientiert im Stile einer „Philosophie der Philosophie wegen“: „Das Nichts nichtet!“ )
 - Zyniker (Verweigert die Denkspirale als Lebenssinn, wird sich keine Sorge ums Dasein machen, misanthropische Verweigerung der Suche nach Sinn; Abwehr des Dialogs als Schutzwall vor Enttäuschungen!)
 
Bei allen Typen wird die Sinnhaftigkeit des eigenen Tuns in Bezug zur Umwelt und zur Sozialisation gesetzt. Das Vertrauen ist dabei ein wesentlicher Baustein für eine konstruktive Gestaltung des Lebens. Wer das Vertrauen nicht in der eigenen Person und der Sicherheit im Familien- und Freundeskreis verorten kann, findet alternativ Gott-Vertrauen in den Religionen. Das Gefühl, nicht alleine gelassen zu sein, um leidvolle Erfahrungen verarbeiten zu können und sich nicht aufzugeben, leitet ihn.
Des Weiteren wabert die Antwort auf die Sinnfrage zwischen „bescheidener Zufriedenheit“ und der „ewigen Suche nach dem Glück“ umher – bis hin zur Selbsttäuschung! Notwendig bleibt jedoch die Fähigkeit zu erkennen, sich nicht zu sehr auf die kommerziellen oder esoterischen Versprechungen zu verlassen, das Glück zu finden und was darunter zu verstehen sei, sowie sich nicht auf den Irrweg zu machen, dass das Glück immer da ist, wo man gerade nicht ist! Diese Erkenntnisfähigkeit ist in der Tat eher das „wahre Glück“!
Der „Sinnfindung“ in Form von Sicherheit und Struktur im eigenen Leben zu schaffen, dem steht der – oft unerwartete – Verlust von Beziehungen, Verlust des Arbeitsplatzes oder der geliebten Menschen durch Krankheit und Tod entgegen. Aus dem Dilemma dieser Schicksalsschläge herauszufinden und sich nicht zu verlieren, dem könnte als Lösung geboten werden: mit der Unsicherheit leben zu lernen, die Zukunftssorge nicht dominieren zu lassen und die Einsicht zu haben, dass nicht alles kontrollierbar ist. Es wäre ein gangbarer Weg. Letztlich bedeutet dies, die Ängste als Barriere abzubauen und in den Veränderungen eine Chance zu sehen, Neues zu wagen. Letzteres findet allerdings seine Grenzen, wenn die unmittelbare Existenz durch Verdursten, Verhungern und Töten durch Kriege gefährdet ist.
Wie schnell die Suche nach und die Versuche zur Sinn-Gestaltung in fragwürdige Ziele und Anstrengungen sich verlieren können, dafür stehen besonders Zielsetzungen wie: der Beste, der Stärkste, der oder die Schönste sein und gewinnen zu wollen. Das geschieht durchaus oft auf Kosten der eigenen Person, indem der Weg der Selbstoptimierung (Muskelaufbau, „Schönheits-OPs“) gegangen wird nach dem Motto: „der Zweck heiligt die Mittel!“
Der genetische Auftrag, die Art zu erhalten durch Fortpflanzung, also Kinder zu bekommen, ist die älteste Form der Sinngebung fürs eigene Leben! Denn mit der Zeugung und der Geburt wird die Suche zunächst einmal obsolet! Unabdingbar aber ist zudem das Zurückstellen der eigenen Ansprüche und Wünsche, weil das „Sich-Kümmern“ zur absoluten Notwendigkeit des Elternseins gehört und wie ein roter Faden das Leben der nächsten zwei Jahrzehnte bestimmt!
			
		




