26. Oktober 2024
von JvHS Kommentare deaktiviert für Weltweite Zerstörung der Demokratien und Umbau der Gesellschaften zu autokratisch-tyrannische Systeme
US-Republikaner und Trumpismus, EU-Kommission und Teile der Bundesregierung bewirken den Tod der Demokratie als Staatsform
Während in Deutschland mal wieder die neoliberale Umfaller- und Blockade-Partei FDP sich aus der Verantwortung stiehlt, weil die versagenden FDP-Minister mit Lindner an der Spitze vorhaben, Deutschland und die Sicherung der sozialen Markt-Wirtschaft, sowie die Durchführung der Infrastruktur-Maßnahmen in der Gesellschaft für die eigene parteiorientierte Rettung zu opfern, in dem sie die Einnahmeerhöhung durch Vermögenssteuern, börsenorientierte Transaktionssteuern und reformierte Erbschaftssteuern blockiert, braut sich in den USA eine Demontage der Demokratie und der Aufbau einer autoritären Tyrannei der Republikaner mit nationalistisch-rechtsextremistischer Gesinnung zusammen!
Feststellbar ist, dass weltweit innerhalb der nationalen Gesellschaften die Menschen sich ebenso unversöhnlich und hasserfüllt gegenüber stehen, wie sich die von Egomanen geführten Regierungen mit Angriffs- und Vergeltungskriegen gegenseitig vernichten wollen.
Dem geht voraus, dass für den Machterwerb und Machterhalt innerhalb der jeweiligen Nationen die autokratisch-tyrannischen und diktatorischen Staats-Modelle (rechtsextremistische im besonderen Maße) sich netzwerkartig mit ihren anti-demokratischen Strategien ausbreiten, die von finanzstarken Denkfabriken entwickelt wurden.
„Die Demokratien zerlegen sich selbst„, formulierte Wolfgang Koschnik, der Autor des Buches „Eine Demokratie haben wir schon lange nicht mehr!“ (*) schon vor mehr als 10 Jahren.
Zunächst wird die Gewaltenteilung (gesetzgebende, ausführende und richterlicher Gewalt) verwässert oder aufgehoben und in einer Hand (Person und/oder Partei) konzentriert. Damit dies gelingen kann, werden die einzelnen Institutionen personell geschwächt, die restlichen Positionen durch Parteimitglieder besetzt und der Partei-Regierung unterstellt (wie der Plan der Republikaner aussehen könnte!).
(Diese Vorgehensweise ist in vielen Pseudo-Demokratien und autokratischen Gesellschaften nachvollziehbar! Russland, Ungarn, Türkei, arabische Staaten, Aserbeidschan etc.)
Es bestehen für den Erhalt der Demokratie in unserem Land die Notwendigkeiten, dass durch direkte Mitbestimmungsmodelle (Bürgerräte mit paritätischer Mitbestimmung in der Legislative!, sowie Volksabstimmungen für genau solche Maßnahmen) die Einflussnahme der Bürger in die Gestaltung der Demokratiesicherung erhöht und legalisiert werden muss!
Es bleibt die Forderung Karl Poppers:
„Denn es gibt keine Freiheit, wenn sie nicht vom Staat geschützt wird; und umgekehrt: nur ein Staat, der von freien Bürgern überwacht wird, kann diesen überhaupt ein vernünftiges Ausmaß an Sicherheit gewähre“
Dazu gehört, die Parteien dominierte Demokratie zurückfahren und beschränken!
(*) Einige Links zum Buch als vorab veröffentlichte Texte auf Telepolis 2013-2024:
Sprache ist lebendig, wenn sie sich den neuen Erkenntnissen und deren fortschreitenden Einflüsse annimmt. Aufgrund der „Weltsprache“ Englisch – als verbindende, weil oft die „erste“ Fremdsprache neben der Muttersprache gelehrt und gelernt – werden deren Worte nicht selten in den alltäglichen Sprachgebrauch der Deutschen eingebunden. Diese Einbindung von einzelnen Wörtern als Ersatz für deutsche Begriffe wird Anglizismus genannt.
Wenn auch heute nicht mehr im gleichen Verhältnis beobachtbar, passierte umgekehrt das Einbauen von deutschen Vokabeln auch in den englischen alltäglichen Sprachgebrauch (beispielsweise „Sauerkraut“ und „german Angst“). Stärker noch als die zuvor erwähnten Einflüsse der englischen Wörter im Deutschen werden lateinische Begriffe in wissenschaftlichen Texten und Vorträgen genutzt. Nicht immer bestehen gleichwertige Äquivalente (passgenaue deutsche Worte) für die lateinischen Vokabeln in den wissenschaftlichen Texten.
Ein weiteres Beispiel für die gleitenden – manchmal auch schleichenden – Veränderungen im muttersprachlichen Sprachgebrauch ist die Sprache der Jugendlichen. Als Motivation (Grund und Anlass) dienen die kreativen und oft für Erwachsene nicht zu verstehenden Sprachmuster als Abgrenzung der Jugendlichen von den Erwachsenen. Im Zuge der Schnelligkeit und der unfassbaren Menge an Informationen in den sozialen Medien und der dafür genutzten technologischen Hilfsmittel (Smartphone) sind verschlüsselte Abkürzungen die am schnellsten wachsenden Spracherweiterungen insbesondere bei den Mitteilungen der Jugendlichen untereinander feststellbar.
Zudem hat die Werbewelt einen weitreichenden Einfluss auf die Sprachgestaltung und die Art und Weise der Mitteilungen. Es werden „Botschaften“ versendet, die zudem noch codiert (verschlüsselt) sind, weil Bilder und bewegte Bildgeschichten (Videos) einen Appell an das Gefühl richten, die zum Kauf oder zur Wahl einer Person anregen sollen. Die Vielschichtigkeit und die Komplexität (Verknüpfung) der Methoden, wie die Informationen präsentiert werden, zielen vor allem auf den unbewussten oder vorbewussten Teil der geistig-gefühlsmäßigen Verarbeitung der Angesprochenen.
Marketing (Werbung und Einflussnahme auf das Denken und Handeln) nutzt die Kommunikationskanäle [Sprache, nonverbale (nicht sprachliche) Signale] zur Anleitung und Beeinflussung (Propaganda), um die Menschen steuern zu können, die Interessensbefriedigung der Beeinflusser erfolgreich zu machen. (Unternehmen wollen verkaufen; Politiker wollen Machtpositionen erreichen; Sportvereine und Musikbands und Verlagsunternehmen wollen Fans in die Stadien und Konzerthallen locken etc.). Selbstdarsteller, die in der Öffentlichkeit sichtbar werden wollen, in dem sie eine nicht verstehbare Mitteilung von sich geben, sind entweder Blender, arrogant oder sozial unterentwickelt und unfähig, Menschen zu überzeugen. Lügner und Egomanen á la Trump agieren dagegen mit Regelverstöße und Grenzüberschreitungen. Ihre nonverbalen Botschaften sind brandstiftend und gewaltauffordernd.
Die Botschaft muss verstanden werden. Aber auch die Absichten müssen erkannt werden. Niemand will gerne hintergangen werden. Und dennoch sind Vertrauensbrüche überall erkennbar. Um nicht in diese Falle zu tappen, ist die Befähigung zur Nutzung von Sprache, zum Erkennen der Absichten der Kommunizierenden notwendig.
Dass aus diesem Konglomerat (Vermischung) der Kommunikationsformen und damit verbundenen Absichten ein Anliegen völlig in die Hose gehen kann, dafür gibt es ein exemplarisches Beispiel von Jil Sander aus dem Jahr 1996 (berichtet in der FAZ vom 22. März 1996) in dem sie im Interview formulierte:
Zitat: „Ich habe vielleicht etwas Weltverbesserndes. Mein Lebenist eine giving-story. Ich habe verstanden, dass man contemporary sein muss, das future-Denken haben muss. Meine Idee war, die hand-tailored-Geschichte mit neuen Technologien zu verbinden. Und für den Erfolg war mein coordinated concept entscheidend, die Idee, dass man viele Teile einer collection miteinander combinen kann. Aber die audience hat das alles von Anfang an auch supported. Der problembewußte Mensch von heute kann diese Sachen, diese refined Qualitäten mit spirit eben auch appreciaten. Allerdings geht unser voice auch auf bestimmte Zielgruppen. Wer Ladyisches will, searcht nicht bei Jil Sander. Man muss Sinn haben für das effortless, das magic meines Stils.“ – Frankfurter Allgemeine Zeitung, 22. März 1996. Zitatende
Dazu passt der Kommentar Harald Schmidts wie die berühmte Faust aufs Auge:“ Jil, what the hell does that mean?“ (In Wahrheit sagte Schmidt: „What the „fuck“ does that mean?“) Die Bedeutung aber ist in beiden Fällen das Gleiche: Was zum Teufel soll das bedeuten?
Die Übung im Sprachgebrauch ist eine grundlegende Fähigkeit, die Menschen weniger abhängig machen kann. Das „völkische Seufzen“ aus tiefster Nazi-Seele, dass die „Volkssprache“ Deutsch verhunzt werde, ist in Wirklichkeit die Botschaft, die schon der alterslastige (oder sollte man sagen: alterslästige) AfD-Ex- und Ehrenvorsitzenden Alexander Gauland am Wahlabend nach dem ersten Einzug der AfD in den Bundestag 2017 ins Mikrophon spie: „Wir holen uns unser Land zurück“. (Dabei wurde wohl der Teil des Satzes verschluckt im Gejohle der Umstehenden: … „ins ewig gestrige Denken und Handeln unserer Gesinnung!“
Wer nun öffentlich den Verlust der deutschen Sprache bedauert, sollte die letzten Abschnitte dieses Textes immer im Hinterkopf behalten, damit dieser Appell nicht ins gleiche Horn und Hirn zu blasen scheint.
Sprache und die Existenzweisen „HABEN UND SEIN“
„Mensch, bleibe heiter, du kennst es ja schon: je hohler, je pleiter, desto mehr Inflation.“
(Wiglaf Droste) Kapitel: Friedlich, fröhlich, missbraucht und tot
Nun, leben will jeder. Nur nach welcher Vorstellung die Menschen leben sollen, das wird immer umkämpfter und gewalttätiger. Dabei stehen sich nach Erich Fromm zwei Existenzweisen oder Orientierungen gegenüber: Haben oder Sein!
Wer sich am Haben orientiert, bestimmt sein Dasein vom Stellenwert der Habe oder Nicht-Habe. Es gibt für diese Existenzweise und die Orientierung daran fast nichts, was nicht Gegenstand des Habens sein kann. Oft sind es materielle Dinge wie Haus, Geld, Gold, Aktien, Wertgestände der Kunst. Die Grenzen des Habenwollens sind noch nicht einmal mehr Erde gebunden, sondern beziehen andere Planeten mit ein. Wer sammelt, will immer mehr haben. Und selbst andere Menschen werden in Besitz genommen, vor allem im Selbstverständnis der Regierungen jeglicher Couleur wird das Recht über die Verfügbarkeit der Menschen in Besitz genommen!
Selbst die Gesinnung als immateriellen Wert ist vom Haben und in Besitznahme nicht ausgenommen. In der Demokratie wird über die Gesinnung und die damit verbundenen Inhalte, die jemand vertritt und welche für die gesamte Gesellschaft gelten soll, gerungen. Man hat die richtige Gesinnung, der andere nicht. Der FDP-Lindner hat – nach seinem Selbstverständnis – die Macht, die Verteilung der Finanzen im Sinne seiner Gesinnung vornehmen zu können. Das Streben nach Macht haben ist eine klare Verortung, sich am Haben zu orientieren und sich vom Haben her zu bestimmen. In diese Kategorie gehören auch Ehre zu haben (Ehrenpreise, Awards, Orden, Titel), Ansehen zu haben, Image zu erwerben (Influencer, Bühnenstar, politische Ämter), Besitztum zu präsentieren.
In den Strukturen unserer wirtschaftlichen, politischen und sozialen Gegebenheiten der Gesellschaft sind die Gründe für die ungleiche Verteilung von Vermögen, Arbeit und selbstbestimmter Teilnahme am Leben zu finden. Die daraus resultierenden Störungen des Zusammenlebens (Spaltung der Gesellschaft) und die massenhafte Orientierung am Haben (Konsum und Verbrauch der Ressourcen) und die daraus resultierenden Kriege verhindern die Entwicklung der Orientierung am Sein und den Lebenssinn in der Befähigung der Eigenkräfte zu finden, die erprobt und entwickelt werden müssen. Diese Freiheit wird untergraben, verhindert und die Orientierung am Haben übergestülpt. Die Macht- Konzentration auf Einzelne ist vor allem rechtzeitig zu verhindern! Eine gelingende Lebensgestaltung setzt eine gerechte sozio-ökonomische Lebenspraxis voraus, die durch die Gewaltenteilung und Mitbestimmung aller Teile der Gesellschaft gestaltet wird.
Die Blockade der notwendigen Finanzierungen der Daseinssorge-Verpflichtung der Politik durch die Lindners-FDP ist zurückzufahren. Wenn die Finanzierungsmittel durch die bisherigen Einnahmeformen nicht vorhanden sind, sind die bisher nicht aktivierten Ressourcen (Vermögenssteuer, Erbschaftssteuer-Reform, Transaktionssteuern bei Börsengeschäften) zu aktivieren. Die Kürzungen lediglich bei den sozialen Aufgaben vorzunehmen, ist der Gesinnung des Habens und dem Schutz dieses Habens zu verdanken.
In Diktaturen wird durch die Machtkonzentration auf eine Person dessen Gesinnung und Weltsicht den vielen anderen Menschen aufgezwungen. Dazu darf keine Gesellschaft es kommen lassen!
Ergänzung vom 25.10.2024
Die aktuelle US-Wahl und die unfassbare Verdrängung der Parteimitglieder der Republikaner und ihrer Anhänger, dass sie einen strafrechtlich Verurteilten – Donald Trump – in das Amt des Präsidenten hieven wollen, der die US-Demokratie beschädigt hat und ankündigt, diese in den Grundfesten der US-Verfassung zu verändern! Die Wähler dieser egomanischen Unperson unterstützen oder erkennen nicht seine Absicht, sich von allen Verurteilungen und noch offenen Anklagen selber zu befreien und seine Amnestie zu betreiben.
Zudem überträgt er Elon Musk, einem „Bruder im Geiste“ des Egoismus und der Machtgier, zukünftig politische Macht, die dessen Ziel der „Weltherrschaft“ ermöglichen soll. Einem US-Amerikaner, der mit seinen Starlink-Satteliten einen Feind der USA (den Kriegsverbrecher Putin) unterstützt. Wie verblendet kann man sein, diese Absicht Wirklichkeit werden zu lassen. Das wäre das gleiche Verhalten, wie wenn man einen Betrüger, Mörder und Kriegsverbrecher über sich selbst als Richter urteilen lässt.
24. Oktober 2024
von JvHS Kommentare deaktiviert für US-Wahlkampf am Tag der Gedichte – oder dumpf ertönt der Sound des Trumpismus
Nicht jede Lyrik ist ästhetisch – hütet euch vor dem schönen Schein
Die Un-Geister der Gegenwart agieren, auktionieren, fantasieren, drangsalieren und profitieren mit aller konzentrierten Macht auf sämtlichen Bühnen und Kanälen fürs gleichzeitige Hirnersticken des aufgebauschten Idols unter orangenfarbiger Tolle und seiner tollwütigen Fans. Es ist US-Wahlkampf am heutigen Tag der Lügen-Geschichte. Oder heißt es „Tag der Gedichte“?
Auf jeden Fall ziehen Generalintriganten die Strippen und finanzieren die Komödie „Einweisung ins Weiße Haus“! Und unter der orangen Tollitäts-Locke tönt es stereo-typisch laut und grinsend:
Ruhm und Glanz sind mir gegeben.
Staunen brandet zu mir hin.
Teufel auch, das wird ein Leben,
wenn ich erst Präsident-In bin.
Wo hat „Orange-Head“ bloß die Zeilen Peter Hacks zitieren gelernt? Ob schon Chip-gestützte Künstliche Intelligenz aus ihm spricht?
Und wieder rülpst er laut en´ neuen Vers:
Heiß ist der Sex
Blau die Tablette
Rot ist mein Schlips
Ich scheiß auf Etikette!
Der Beifall kommt sofort und laut skandierend von den Musk-bezahlten geist- und hosenlosen Größen: Prof. A.Porno und Prof. B.Korkheimer: „Es gibt kein richtiges Leben ohne Flaschen!“
Und im „Orange Head“ rumoren die Berater-Tipps weiter: (oder wie Wiglaf Droste sagte: Auf sie mit Idyll … [und Gebrüll])
Du musst der Masse in die Fresse „speien“.
Dann, wenn sie aufmerksam geworden sind,
wirst du nach einer Winchester greifen,
musst du zu ihnen wie zu einem Kind
ganz erbärmlich evangelikalisch reden
von Dingen, die du bisher nicht wusstest.
Bittest um Verständnis sie – einzeln jeden!
Dass du sie in die Fresse schlagen musstest.
Und wenn du gesiegt hast: so wirst du strahlend gehen,
mit einem Grinsen im Gesicht – und die Bagage
musst du nie wieder sehen!
Bedenke – und prahle mit Kant, zitiere laut und gewalttätig:
Was ihr nicht wollt, dass man euch tut,
dass tut auch nicht, was wollt ihr denn?
Eins in die Fresse?
22. Oktober 2024
von JvHS Kommentare deaktiviert für Wie Macht verteidigt wird von den Machtinhabern zum Zweck der Absicherung des Eigennutzes
Kontrolle ausüben über die Menschen und mit allen Mitteln die eigene Gesinnung durchsetzen, dabei als „bürgerliche Partei“ die Freiheit und Sicherheit als Bestandteil der Demokratie zersetzen, um den Rechtsruck salonfähig zu machen, egal ob dadurch der Weg für die totale Kontrolle durch den Rechtsextremismus vorbereitet wird. Die Löcher für die „Brandmauer-Propheten“ sind größer als die erbärmlichen Reste derselben!
KI-Software in allen Bereichen des Lebens installieren, obwohl sie Menschen verdrängen und ersetzen wird und dabei dem Missbrauch Tür und Tor geöffnet wird. (Das herrschende KI-Narrativ als Fortschrittsbeweis und die Märchenerzähler aus dem Land der Künstlichen Intelligenz)
Einerseits werden die Erinnerungen an Geschehnisse, Ereignisse und das Bewusstmachen für Geschichte als notwendig betrachtet, in dem vor Wiederholungen von negativen gesellschaftlichen Vorgängen (Krieg, Terror, Verbrechen gegen die Menschlichkeit etc.) gewarnt wird. Und andererseits praktizieren Menschen „Heldengedenken“ und verehren Personen, die unfassbar Grausames begangen haben, während andere diese Formen völlig ablehnen. Was läuft schief in Gesellschaften, wenn Gruppen Hitlers Geburtstag feiern, Personenkult betreiben und in der Masse ihre menschenfeindliche Taten begehen, während andere dies als inakzeptabel empfinden? Gibt es einen notwendigen Unterschied im Gedenken, der hinreichend begründbar ist? Und welcher Maßstab wird anzuwenden sein?
Um einen Maßstab für akzeptables Verhalten zu installieren, der ein Zusammenleben in Respekt, sozialem Frieden und konstruktiver Zusammenarbeit für das Gemeinwohl und die Daseinsgestaltung ermöglicht, bestehen in demokratischen Rechtsstaaten Gesetze, deren Entstehung und Einhaltung durch die Teilung der Gewalten (Macht wird geteilt und befindet sich nicht in einer Hand wie bei Diktaturen!) gesichert werden.
Der Maßstab, dass Hitlers Geburtstag zu feiern ebenso eine Straftat ist wie besondere Symbolik, gibt den Menschen in Deutschland somit einen Orientierungsleitfaden, der diese Form des Gedenkens als nicht akzeptabel definiert und sogar sanktioniert. Weil Hitlers Regime in den 12 Jahren der Nazi-Diktatur den Angriffskrieg zur Unterdrückung der Nachbarstaaten sowie den Holocaust der Juden zu verantworten hat, dabei von Millionen Deutsche in diesem Gesinnungsterror unterstützt wurde, entwickelte sich um die Person Hitler ein Personenkult. Den lassen unbelehrbare Alte und Junge wieder aufleben.
Der Personenkult ist exemplarisch für diktatorische und tyrannische Strukturen wie die Geschichte zeigt und bis heute nachvollziehbar ist. (Stalin in der UdSSR =Sowjet Union; Putin in Russland, Kim Jong-un in Nordkorea, Mussolini in Italien und in abgewandelter Form Erdogan in der Türkei, Hamas in Palästina, Hisbollah im Libanon und Ali Chamenei im Iran oder in abgeschwächter Form Trump in den USA sowie exemplarisch Typen wie Musk auf der Ebene der Unternehmen).
Die Menschen wissen seit Kleinkindzeiten, was gerecht, menschenfreundlich, empathisch und somit aufgrund ihres moralischen Kompasses, was richtiges oder falsches Leben ist. Daraus resultiert neben dem gesetzlichen auch ein moralisch-ethischer Maßstab, der die Inhalte des Gedenkens bewerten lässt.
Heute vor 80 Jahren wurde die Stadt Aachen von den Alliierten als erste Stadt befreit. Daran zu erinnern, ist eine notwendige Maßnahme, um eine Stabilisierung für das Leben in einer freien Gesellschaft zu sichern und die Abgrenzung von der Rechtsextremismus-Gesinnung zu praktizieren, aus der heraus der ehemalige und heutige Ehrenvorsitzende Alexander Gauland (AfD) in seiner Verblendung und Verharmlosung der Hitler-Diktatur formulierte, dass dieser Terror- und Unrechtsstaat „ja nur ein Vogelschiss der Geschichte“ gewesen sei!
Mit der Befreiung Aachens begann Stück für Stück ein Leben, dass in 12 Jahren Nazi-Terror „kein richtiges Leben im falschen“ (Adorno) war! Es ist rund acht Jahrzehnte lang für viele Menschen ein Leben in der BRD möglich gewesen, das mit der Demokratie die Gewähr für ein richtiges, weil menschenfreundliches Leben möglich gemacht hat. Daran zu denken, ist „richtiges Verhalten im richtigen Leben“.
Doch der Zustand dieser Demokratie ist äußerst instabil geworden. Die Zukunft für das „richtige Leben“ ist stark gefährdet. Die Feinde der „freien Gesellschaft“ (AfD, Neoliberalismus, Finanzmacht und der weltweite, geschichtsvergessene, politische Ruck in den Rechtsextremismus), bedingen mal wieder, dass immer mehr Staaten auf dem destruktiven Weg in neue Unrechtssysteme sind. Egomanen wie Musk, Trump, Putin und egoistisches Denken und Handeln auf allen Ebenen der Gesellschaften zu Lasten der „freien und offenen Gesellschaften“ machen sich breit. Der Wechsel von der parlamentarische zur hierarchischen Parteien-Demokratie nagt ebenso am demokratischen Rechtsstaat. Aufgeplusterte Selbstdarsteller werden Parteichefs und hieven ihre Eleven in politische Positionen. (CSU-Söder und die CSU-Verkehrsminister der letzten 15 Jahre mit ihren immensen Schäden für die Verkehrsinfrastruktur durch verfehlte und überhebliche respektive amateurhafte Sachkenntnisse und büttelhafte Politik zum Schaden Deutschlands!)
Was notwendiges Gedenken ist, geht in der Flut der Pseudo-Gedenken und Ersatz-Events à la XYZ-Awards und Preisverleihungen verloren! Lobbyismus, Propaganda, Marketing-Aktionen spielen ihren Einfluss aus und vernebeln den Blick für das Wesentliche.
Das Erinnern an die Befreiung Aachens vor 80 Jahren ist dagegen der notwendige Weg! Und auch die Erinnerung an den ersten Bürgermeister Franz Oppenhoff nach der Befreiung am 21.10.1944 ist eine Notwendigkeit, weil seine Ermordung durch die Nazis zeigt, welche Verblendung und Verbohrtheit ihr Denken und Handeln bis heute bestimmte. Sie macht aber auch sichtbar, welche Gesinnung Oppenhoff antrieb und dass die Feinde der freien und demokratischen Gesellschaft vielschichtig und aus vielen Einfluss-Sphären (wie der Aachener-Skandal um Oppenhoff belegt) wirksam werden können.