Johannes von Heinsberg – Bildsprache – Wortsprache

Fotografie und Philosophie – Sehen und Erkennen

25. August 2024
von JvHS
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Im Osten nichts Neues – im Westen Morde des Nahen Ostens? Parallele Realitäten von emotionalen Müllhalden und Natur-Ästhetik

Es gibt keine Akzeptanz für die Verherrlichung der Schwerter und Messer!

Bewegende Momente für die Opfer und ihre Familien aufgrund unfassbarer Gewalt durch aufgeputschten Hass und ideologischem Gedankenmüll in den Hirnen der verwirrten und irren Gewalttätigen.  Und parallele Welten von emotionalen Müllhalden einerseits und die Schönheit der Natur-Ästhetik andererseits.

Dort die brutale Unterdrückung durch machtgierige Kalifate und durch den seelenlosen IS mittels des religiösen Fanatismus,  um das  Recht auf Toleranz, auf die Menschenrechte und auf freie Entscheidung und für ein respektvolles Miteinander zu verbieten.

Hier parallel die Möglichkeiten der Demokratie, die Heimat sein kann, von der Adorno formulierte: 

„Keine Heimat überlebt ihre Aufbereitung in den Filmen, die sie feiern, und alles Unverwechselbare, wovon sie zehren, zum Verwechseln gleichmachen.“ (Th. W.Adorno, Résumé über Kulturindustrie)

Die Möglichkeiten und Chancen der Demokratie können allerdings nur real wahrgenommen werden, wenn ideologische Anti-Demokraten und Politiker á la Höcke und Parteien wie die AfD (Apokalypse für Deutschland!) – welche die Demokratie abschaffen wollen, um ihren braunen Einheitsbrei zu verwirklichen – an der Umsetzung ihrer anti-demokratischen und menschenfeindlichen Ziele gehindert werden! Eine „braune thüringische Heimat“ braucht Deutschland nicht. 

Wir brauchen keine Gleichmacherei oder die Anpassung an das „thüringische Heimatmodell“ oder an das bayrisch verzerrte Heimatgefühl, von dem Horst Seehofer formulierte:  „Wir werden uns gegen Zuwanderung in deutsche Sozialsystem wehren – bis zur letzten Patrone.“ – Eine Brandstifterformulierung, wie sie auch in der AfD zuhauf zu finden ist. 

Heimat hat viel mit persönlichen Bildern zu tun, ist zudem, was die eigenen Lebensentwürfe betrifft, mit zu verteidigenden Elementen der Toleranz gestützt, die jedoch immer auch ein Grundbedürfnis zu befriedigen haben: Wohnen, Sicherheit und Urvertrauen in das freie Gestalten dieses Wohn- und Lebensraumes. Ein Staat, eine Nation kann niemals Heimat sein, allenfalls der vertragliche Boden für das gemeinsam zu gestaltende Gerüst eines Gemeinwesens.

Und weder religiöse IS- und Kalifat-Gesinnungen, noch reaktionäre rechtsradikale AfD-Gesinnung schaffen eine verträglich Zukunft! Sie verhindern sie. Das wusste auch Ernst Bloch, als er formulierte:

„Die Wurzel der Geschichte aber ist der arbeitende, schaffende, die Gegebenheiten umbildende und überholende Mensch. Hat er sich erfasst und das Seine ohne Entäußerung und Entfremdung in realer Demokratie begründet, so entsteht in der Welt etwas, das allen in die Kindheit scheint und worin noch niemand war: Heimat. (eine Heimat für alle Menschen!) (Ernst Bloch: Prinzip Hoffnung)

AfD – Apokalypse für Deutschland

24. August 2024
von JvHS
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Messerangriffe – Verlust der Mitmenschlichkeit -Würdelosigkeit – fehlender Respekt vor dem Recht auf Leben  

„Denn es gibt keine Freiheit, wenn sie nicht vom Staat geschützt wird; und umgekehrt: nur ein Staat, der von freien Bürgern überwacht wird, kann diesen überhaupt ein vernünftiges Ausmaß an Sicherheit gewähren.“ ( Karl Raimund Popper) 

Der Verlust der Mitmenschlichkeit, die Würdelosigkeit des Verbrechers und der fehlende Respekt vor dem Recht auf Leben  

Die Messerstecher-Angriffe auf willkürlich und zufällig ausgewählte Menschen, die beim  gemeinsames Feiern hinterhältig und feige ermordet werden, ist nicht nur tragisch, in dem Leid und Schmerzen den betroffenen Opfer und ihren Familien zugefügt werden, es ist auch ein Angriff auf die Lebensweisen der Menschen in Deutschland und in Europa. Ein Angriff auf Menschen, die keine bösen Absichten hegen. Ein Angriff mit maximaler Hinterlist, Menschenfeindlichkeit und Ehrlosigkeit auf Einzelne, mit dem Ziel,  unsere Gesellschaft in Angst und Schrecken zu versetzen.

»Der freie Mensch handelt niemals arglistig, sondern stets aufrichtig.« – Spinoza

Messerangriffe auf einzelne Menschen sind Angriffe auf das Leben der Opfer, feige und in der Regel ohne Chancen,  den Angriff abzuwehren. Bomben und Drohnenangriffe in einem Angriffskrieg (Russland) oder einem Terrorangriff  (Hamas) auf feiernde und tanzende Menschen sind ebenso feige und kaum abwehrbar und ebenso hinterhältig. Die wirren Angriffe auf das Leben von unschuldigen Menschen und ihre Lebensart, das ist das Ergebnis von Hass, Ausgrenzung, Gewaltbereitschaft und religiöse oder ideologischem Wahnsinn. Egal ob als Angriffs-Krieg, Terror oder als Einzeltat durch Messerattacken. 

Und dennoch sind beide Angriffsformen nicht miteinander vergleichbar!  Die Täter und Ausführende von Messerangriffen agieren aufgrund der eigenen Entscheidungen, vermutlich motiviert von außen, das aber ist nicht zwingend notwendig. Die Entscheidung mit dem Messer zu morden, liegt alleine in der Hand der Messerführenden. Auch die Verantwortung für die so ausgeführten Multi-Verbrechen liegt bei dem Messer-Täter und eine Verurteilung und Strafe betrifft nur den Einzeltäter. Es bleibt allerdings zu vermuten, dass die Täter durch Indoktrination verführt zu den Verbrechen animiert werden. Das aber entschuldigt die Taten mit keinem Argument.

»Die Menschen glauben viel leichter eine Lüge, die sie schon hundertmal gehört haben, als eine Wahrheit, die ihnen völlig neu ist.« – Alfred Polgar

Die Täter in einem Angriffs-Krieg á la Putin, der durch Drohnen und Bomben Menschen und ihre Infrastruktur vernichten, sind sowohl anders organisiert als auch der Macht der „Sonderrechte“ unterworfen im Umfeld militärischer Vorschriften. Zwar sind auch dort Hinterhältigkeit und Massen-Mord zu erwarten, aber Kriege unterliegen anderen Regeln. Die Genfer Konventionen vereinbaren Regeln für einen humanitären Mindestschutz. Dass die Realität oft anders aussieht, steht außer Frage. Die Verstöße berühren aber das Völkerrecht und damit auch die Ahndung nach der Bestrafung für Verbrechen gegen die Menschlichkeit.

Gemeinsam aber ist beiden Angriffsarten, dass die wirklichen Verantwortlichen als Brandstifter das selbständige Denken erschweren, auch weil Kritik unterdrückt wird. Die Hintermänner sind zwar nicht am Morden direkt beteiligt, aber durch ihren politischen oder religiösen Fanatismus und die so provozierte Gewalt, die sie propagandistisch in die Köpfe der Täter gepflanzt haben, sind sie die wirklichen  Verursacher!  

»Wenn der Mensch gelernt hat, zu sehen und zu wissen, was wirklich ist, wird er im Einklang mit der Erkenntnis handeln.  Erkenntnistheorie ist an sich Ethik, und Ethik ist Erkenntnistheorie.« Herbert Marcuse

Wenn also diese Entwicklung der Morde durch Terrorakte gestoppt werden soll, dann muss der Führung der religiösen, politischen oder ideologischen Fanatiker das Wasser abgegraben werden. Menschen wollen und müssen sich wieder sicher fühlen. Das gelingt nur, wenn die Rädelsführern unter den fanatischen Gruppen ebenso in Haft genommen werden, wie auch die Täter selber.

Messerverbote bewirken nur geringe Veränderung, weil die Überwachung dieses Verbotes aufgrund fehlenden Personals nicht umgesetzt werden kann. Deutlich effizienter dürfte sein, dass die finanzielle Struktur der Brandstifter funktionslos gemacht wird sowie die Täter als ausführende Handlanger  festgesetzt und schnell verurteilt werden müssen. Damit es jedoch nicht immer bei „Sonntagsrede“ im Anschluss an die Attentate bleibt, müssen die Regierungen die dafür notwendigen Mittel bereitstellen. Wenn die Finanzmittel knapp sind, eine unsinnige Schuldengrenze existenzielle Sicherheit gefährdet, dann gehören die politischen und regierenden Verantwortlichkeiten, die mit einer Blockade-Politik die Sicherheit für die Bürger verweigern und verhindern, aus ihren Ämtern entfernt.

 

24. August 2024
von JvHS
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Weder Kunst noch Demokratie liegen nur im Auge des Betrachters – Befähigungsansätze sind notwendig

Befähigung zum Verständnis von Kunst ist genauso grundlegend zur eigenen Verwirklichung wie die Befähigung zu echtem demokratischen Denken und Handeln

Handle so, dass die Wirkungen deiner Handlung verträglich sind mit der Permanenz echten menschlichen Lebens auf Erden. Oder negativ ausgedrückt: Handle so, dass die Wirkungen deiner Handlung nicht zerstörerisch sind für die künftige Möglichkeit solchen Lebens.“  Hans Jonas –Das Prinzip Verantwortung

Demokratie ist das politische und gesellschaftliche System, in dem die Verwirklichungschancen für ein freiheitliches, friedliches und solidarisches Leben für alle Menschen am größten sind. Damit dies gelingen kann, ist einerseits die Befähigung zur politischen Willensbildung bei den Menschen notwendig, sowie die Menschenrechts-Ethik als Klammer und Grundlage der Verfassung/des Grundgesetzes allgemeine Akzeptanz ist.

Das bedeutet, dass mittels der Gewaltenteilung die darin gegebene gegenseitige Kontrolle keine einseitige Machtübernahme durch einzelne Personen oder Gruppierungen innerhalb der beteiligten Teile wie die Legislative (Parlament und direkte Demokratie-Formen), die Exekutive (Regierungen und Untergliederungen) oder die Jurisprudenz (Gerichte) erfolgen darf. In einem solchen Gesellschaftsvertrag ist der Fortbestand der Demokratie nur zu sichern, wenn die Beteiligung des Souveräns an der legislativen Entscheidung über Gesetzesvorhaben (Volksabstimmung; Bürgerräte) gesichert wird.

Freiheit (als normative Beschreibung) ist nur dann Freiheit, wenn die Freiheit des anderen mitgedacht wird. Ein Verständnis von Freiheit – welche einerseits Ausgrenzung bestimmter gesellschaftlicher Gruppen fordert und zulässt (AfD-Weltbild) oder andererseits privilegierte Gesellschaftsschichten von ihren Verantwortungen für die Verpflichtungen als Staatsbürger und Steuerzahler freistellt (neoliberales Weltbild) – folgt einem verzerrten Freiheitsverständnis. Wenn innerhalb der Demokratie Parteien ihre auf Zeit übertragene Macht dazu nutzen, ihre Klientel zu bedienen und die Bedürfnisse und Daseinsfürsorge der Allgemeinheit opfern, diese Parteien sind Feinde der demokratischen und offenen Gesellschaft und damit Gefährder der  Freiheit.

Denn es gibt keine Freiheit, wenn sie nicht vom Staat geschützt wird; und umgekehrt: nur ein Staat, der von freien Bürgern überwacht wird, kann diesen überhaupt ein vernünftiges Ausmaß an Sicherheit gewähren.“ – Karl Popper

Freiheit im Sinne Poppers und Demokratie im Sinne des Grundgesetzes bedingen sich gegenseitig. Für die parlamentarische Demokratie und die Gewaltenteilung bedeutet eine gelungene Umsetzung, die Befähigung der Menschen (Amartya Sen:  Konzept der Befähigung [Capability Approach] ) zu stärken, die Aussagen und das Verhalten von Politikern zu hinterfragen, inwieweit sie den Zielen des Grundgesetzes und der Menschenrechte entsprechen,  sowie der Demokratie und Freiheit für alle dienlich sind!

Gesinnung versus Verantwortung in der Ampelkoalition – oder von Freiheit, Sicherheit, Gerechtigkeit und Solidarität

Parteien (AfD), die völkisch, nationalistisch oder neoliberal (FDP und Teile der CDU/CSU) verortete Ziele propagieren, in dem gruppenbezogene Menschfeindlichkeit oder ökonomische Ungleichheit gefördert werden, sind von der Machtteilhabe fernzuhalten. Eine Zusammenarbeit konservativer Parteien (FDP / CDU) mit der AfD, die Hetze und Hass verbreiten und vom Verfassungsschutz überwacht wird, ist der Beleg für die Aufgabe der Demokratie.

Haben Anti-Demokraten überhaupt einen Anspruch darauf, dass sie demokratische Strukturen missbrauchen dürfen? Sind  Hetze und Hass-Aktionen noch von der Meinungsfreiheit gedeckt? Sind Missbrauch und Lügen, wie sie Anti-Demokraten wie die Reichsbürger praktizieren, in dem sie sich als Juden bezeichnen, in Wirklichkeit aber antisemitisches Denken und Handeln belegen, noch vom Rechtsstaat geschützt, den sie offen bekämpfen? Muss nicht eine Demokratie wehrhaft sein, in dem sie der Zerstörung mit allen Mitteln entgegentritt? Jeder, der solche Parteien wählt, ist mitverantwortlich für die Gefährdung der Demokratie und verwirkt seine Rechte.

Wer Unfreiheit verhindern will, muss die Feinde der Demokratie von der politischen und ökonomischen Macht fernhalten.

Wer Unfreiheit verhindern will, muss für ein Bildungssystem sorgen, welche die Fähigkeitsentwicklung fördert, in dem personelle und sachliche Minderausstattung beseitigt werden und die dafür notwendigen Finanzmittel bereitgestellt werden.

  • Steigende(Kinder-)Armut bedingt zugleich den Mangel an Verwirklichungschancen; 
  • Armut und Verwirklichungs-Chancenungleichheit stehen in enger Beziehung;
  • Armut ist bedingt durch Familienstand, Geschlecht, religiöse oder kulturelle Familienhierarchie und durch die soziale Rolle in der Gesellschaft;
  • Armut bedeutet zugleich, der Hartz-IV–/Bürgergeld-Systematik (Jobcenter, privater Arbeitsvermittlung, Zeitarbeitsfirmen) ausgeliefert zu sein;

„Je größer die Machtfülle ist, umso höher muss der Anspruch an die eigene handlungsleitende Ethik im Sinne des kategorischen Imperativs und der Grund- und Menschenrechte sein. Das muss besonders für Politiker, Wirtschaftsführer (insbesondere der globalen Konzerne), Wissenschaftler, Journalisten. Juristen (besonders Richter), Ärzte, Eltern und Erziehende (Lehrer, Soziallarbeiter) gelten.“ (JWB)

Die Forderung, Respekt vor jeder Form von Arbeit zu haben (ob als Dienstleister, Handwerker, Zuarbeiter oder als Arzt, Wissenschaftler oder Polizist), ist vor allem im Bereich der Lohn-und Leistungseinkommen ohne eine Abkehr vom Neoliberalismus kaum umsetzbar. Respekt ist einzufordern vor allem von jeder Partei, die sich zur Wahl stellt.

Stattdessen wird Respektlosigkeit immer deutlicher sichtbar, wer die Skandale und das Kleben an den Machtpositionen seitens der Politiker betrachtet, (von den Höckes  und Kalbitze der AfD, über die Aiwangers der FW bis zu den Vertrauensverlust behafteten Akteuren der anderen Parteien!), insbesondere dann, wenn gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit praktiziert wird. Bei Parteien wie der AfD sowie anderen extremistischen Gruppierungen (Reichsbürger, Verschwörungsfanatiker) ist Respekt für die Mitmenschen und der Demokratie nicht zu erwarten.

Daraus darf abgeleitet werden, dass die Menschenrechts-Ethik die handlungsleitende Maxime sein muss, der die Politik und die Ökonomie untergeordnet werden muss. Die Privatisierung der Bereiche Gesundheit, Altersversorgung(Renten), der Infrastruktur im Verkehrswesen und des Bildungswesens (Schule und Hochschulen) sind Ursache für den Reform- und Reparaturstau.

Das Klagen der Wirtschaft und des Handwerks über fehlende Fachkräfte sind das Ergebnis der mangelhaften personellen und sachlichen Ausstattung des Bildungssystems und der Universitäten.  

Die Befähigung zur Mitbestimmung ist eine erlernbare Fähigkeit. Sie ist zugleich im politisch-gesellschaftlichen Umfeld eine zutiefst grundlegende Voraussetzung für echte Demokratie. Eine daraus sich entwickelnde soziale Gerechtigkeit entsteht erst dann, wenn die Menschen erkennen können, dass die finanziellen Lasten einer Gemeinschaft fair verteilt sind. Fairness bedeutet, dass diejenigen, die durch leistungslose Vermögensvermehrung, gerade und besonders in Anspruch genommen werden und nicht durch Parteien (FDP / Teile der CDU/CSU) verschont werden.

Solidarität und Kooperation sind ebenso essenzielle Bestandteile der Demokratie. Auch das ist im Grundgesetz gemeint, wenn formuliert wurde: „Eigentum verpflichtet!“

Politiker sind – unblutig und durch neue Gesetze gesichert – für bewusste Schädigung des Staates (Andreas Scheuer – CSU) haftbar zu machen und aus den Machtpositionen zu entfernen.   

In unserer Welt des Wegsehens und der Mitläufer auf allen Ebenen, formulierte Hannah Arendt noch treffender  im legendären Abschlusssatz ihrer Vorlesung  „Über das Böse“:

 „Diese Indifferenz stellt […] die größte Gefahr dar, auch wenn sie weit verbreitet ist. Und damit verbunden und nur ein bisschen weniger gefährlich ist eine andere gängige moderne Erscheinung: die häufig anzutreffende Tendenz, das Urteilen überhaupt zu verweigern. Aus dem Unwillen oder der Unfähigkeit, seine Beispiele und seinen Umgang zu wählen, und dem Unwillen oder der Unfähigkeit, durch Urteil zu Anderen in Beziehung zu treten, entstehen die wirklichen ’skandala‘, die wirklichen Stolpersteine, welche menschliche Macht nicht beseitigen kann, weil sie nicht von menschlichen oder menschlich verständlichen Motiven verursacht wurden. Darin liegt der Horror des Bösen und zugleich seine Banalität“ (150).

Ergänzung

Du lebst und bist, was und wie du denkst!

Was wir Menschen brauchen, um ein menschenwürdiges Leben zu führen – das Prinzip Verantwortung

23. August 2024
von JvHS
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AfD – Apokalypse für Deutschland

„Der heiße, oft blutige Kampf, den ein Teil der Menschheit seit Jahrtausenden um Freiheit, Humanität, Kultur und Menschenrechte führt, ist wesentlich ein Kampf gegen die – Unvernunft der Massen, verführt durch die Machtgier Einzelner.“

Höckes schneller Marsch ins thüringische „Heil“, sich selber gerierend als „Heils-Versprecher“ für die Gebeutelten und Gedankenlosen, und die altbekannte Formel „Heil“ als Führungsmotto für den Pfad ins braune Paradies versprechen. Dabei rote Sprenkel verstreuen als süße Früchtchen und für die Befriedigung der Bauchgefühle.

Das Grundschema bleibt: das Frühere und Idolhafte wird überhöht und per X/Twitter und TikTok in die Welt posaunt. Das Primitive wird gefördert und das gesellschaftlich Entwickelte zurückgedrängt. Die Kultur der Toleranz wird ersetzt durch den wilden Terror der Straße. Das Zurückholen der braunen Gesellschaftsformen wird zugesagt. Rechtsstaatlichkeit durch Willkür ersetzt. So führt die Spur der Destruktion von der Vielfalt des Lebens in die autokratisch gepresste Gleichheit und  Einfalt!

Im „Heil“ rufen hallt das Versprechen,  die Freiheit durch Repression umzuformen. Obwohl wissend, dass menschliche Freiheit nur leben kann von der Gewaltenteilung – und untergeht bei der Konzentration auf eine Person und der Macht in einer Hand!

So und ähnlich lauten die inhaltlichen Bruchstücke der wirren Utopie  in Form des Zurück in Vordemokratie bei einer AfD-Mehrheit. Und wo ein einst einmal Hoffnung sich regte, regiert dann mit Höckes AfD die „Apokalypse für Deutschland“ und das Prinzip Angst.

„Wir waren in der AfD“ – Dokumentation zur AfD durch ausgetretene Funktionäre

Vom Umgang mit AfD und Anti-Demokraten – Was ist notwendig und hinreichend? Konsequente Ablehnung … oder?

Informationen und Aufklärung über Parteien á la AfD – Hilfen zur Vermeidung der Wahl von Anti-Demokraten

 

 

22. August 2024
von JvHS
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Vom Umgang mit AfD und Anti-Demokraten – Was ist notwendig und hinreichend? Konsequente Ablehnung … oder?

„Wir waren in der AfD“ – Dokumentation zur AfD durch ausgetretene Funktionäre

Die Sozialisation und das politisch-gesellschaftliche Sein bestimmen das Bewusstsein und prägen den „gesunden Menschenverstand“.

Wie „gesund“ der Verstand ist, wird beeinflusst, ob der Gesellschaftsvertrag eine Demokratie, Autokratie, Tyrannei oder Diktatur ist, und ob Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit und die Menschenrechten herrschen, die Menschenfreundlichkeit und Toleranz generieren  oder Unterdrückung und Menschenfeindlichkeit das Lebensgefühl füllen. – JWB

Dass die Mehrheit der Deutschen einen Konflikt mit der Partei „AfD“ hat, das ist nicht nur in Bezug auf  deren  programmatische Inhalte (Ablehnung der Demokratie – Ersetzung durch nationalistische und menschenausgrenzende Autokratie; Leugnung des Klimawandels) zu sehen,  sondern im Besonderen auch, dass Teile des Führungspersonals gerichtlich verurteilte Rechtsextremisten sind. Einen Konflikt zu lösen, bedeutet Bereitschaft zur Konfliktlösung. Ob die Wähler der AfD und erst recht die Funktionsträger (Abgeordnete, Vorsitzende etc.) und Parteimitglieder der AfD diese Bereitschaft haben, das darf bezweifelt werden. Wer den Berichten der ausgetretenen – also der EX-Mitglieder und Funktionsträger der AfD – sich anschaut, der wird in der Skepsis und im Zweifel über die Lauterbarkeit der AfD mehr als bestärkt.

Das Selbstverständnis der AfD, wie es von den Parteimitgliedern und seinen führenden Köpfen präsentiert wird, lässt in keiner Facette erkennen, dass auf der Seite der AfD diese Bereitschaft vorhanden ist. Zu zweifeln ist auch, ob die AfD mit ihrem rechtsextremistischen Flügel (Höcke und Konsorten)  und ihrer anti-demokratischer Gesinnung und gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit bereit sind, ihre Handlungsmuster aus „Täter-Opfer-Helfer-Rolle“ zu hinterfragen. Bisher weisen keine Signale auf eine solche Entwicklung hin.

Als „Täter“ kommt auf das Konto der AfDler, dass ihre rechtspopulistischen Methoden zum Ziel haben:  Ressentiments zu wecken, Ängste zu schüren und brandstiftend Wut zu befeuern. Provokationen gegen gesellschaftliche Gruppen, die als „Fremde“ ausgegrenzt und verfolgt werden, sind weitere Mittel demagogischer und propagandistischer Meinungsmache. Bei berechtigter Kritik an der praktizierten Menschenfeindlichkeit – auf der Grundlage der völkisch-nationalistischen Werte – – setzt sich die „Täter-Rolle“  der AfD in Form rechtsextremistischer Gewaltbereitschaft fort. Als Variante flüchtet die AfD dann in die „Opfer-Rolle“, wenn die Kritiker analytisch und vernunftorientiert die politische Verortung der AfD beschreiben.

Eine Partei, die im Netzwerk der gleichgesinnten Demokratiefeinde durch Putin beeinflusst wird, und Orbans Autokratie mit antidemokratischer Struktur als Vorbild für das eigene Regierungsmodell sieht, agiert sie europaweit in der Rolle der „Helfer“, um die Erstarkung des Faschismus (Italien, Frankreich, Ungarn) zu unterstützen.

In diesem „Täter-Opfer-Helfer“-Rollen-Dreieck bleibt die AfD in ihrem Rechtsextremismus gefangen und stellt in der Tat eine Gefahr für die freiheitliche Demokratie und den Rechtsstaat dar.

Der bisher ambivalente Umgang von Teilen der politischen Gegner mit dieser AfD, muss zukünftig eindeutiger und von konsequenterer Natur sein. Wer die Brandmauer, keine Zusammenarbeit in politischen Koalitionen, einreißt, trägt zur Salonfähigkeit einer anti-demokratischen Partei bei.

Was die anderen Parteien betrifft, gehört auch an sie die Forderung gestellt, dass sie aus ihrem jeweils eigenen Dramadreieck von „Täter-Helfer-Opfer“-Verhalten heraustreten müssen, weil das Erstarken einer Partei á la AfD auch etwas mit den vielen unerledigten Problemen in Deutschland (Infrastrukturmängel und Investitionsstau; Bildungsprobleme; Wohnungsmangel; fehlende Regulierung der Mieten; Korruption und „Hemd-näher-als Rock-Verhalten“ der Politiker und ihrer Parteien anstelle der Daseinsfürsorge durch den Staat; fehlende Eindämmung der Finanzmacht;) zu tun hat.

Konstruktive Arbeit besteht darin, diese Baustellen der Politik zu Lasten der Gesellschaft in Zusammenarbeit mit dem Souverän, der Bevölkerung, gemeinsam zu bearbeiten. Nur wer Politik macht, die nicht nur für das einfluss- und finanzreichere Klientel Vorteile bringt, Politik also, die die Gesellschaft im Gesamten mitnimmt, kann die Spaltung der Gesellschaft aufhalten und wachsende Ungleichheit und Armut bewältigen! Parteien wie die AfD werden das niemals leisten, sondern nur das Gegenteil bewirken!

Den Wählern der AfD sei mitgeteilt, der „gesunde Menschenverstand“ als Urteilsgrundlage ist erst dann „gesund“, wenn erkannt wird, dass Behauptungen keine Belege sind. Beweise sind überprüfbar, im Gegensatz zur ungeprüften Behauptung und deren Weitergabe z.B.: „Warum wählen Sie AfD?“ – Antwort: „Weil sie sich um die Menschen kümmert“. Jedoch nicht weiter nachgefragt wird, wie die AfD sich kümmert und woran das nachvollziehbar ist! Ungeprüfte Realität ist nur als Propaganda-Aussage in den Köpfen der Menschen, ohne echte Sicherheit und Anspruch auf Wirklichkeit. Im Gegensatz zur beweisbaren Beschreibung. Woody Allen beschreibt im Film „Manhattan“ die Beziehung sachlich mit Fakten: „Wir lieben uns wenig – nur zweimal die Woche!“  Dagegen behauptet seine Ehefrau:“ Er will ununterbrochen Sex – zweimal die Woche!“ und agiert und kommuniziert konfliktträchtig aus dem Bauchgefühl. Sie praktiziert mit Emotionen als Basis der subjektiven, behaupteten Wirklichkeitsdarstellung. Aber es ist kein analytisches Urteil, das per se wahr ist.

Anders beschrieben: „Alle AfD-Mitglieder und Wähler sind Menschen“. Das ist zunächst ein analytisches Urteil, das per definitionem wahr ist.  Die moralische Wertung dieser „Wahrheit“ steht auf einem anderen Blatt.

Dagegen ist die Aussage: „Alle Menschen sind AfD-Wähler“ ist dagegen kein analytisches Urteil und auch nicht wahr! Ebenso wenig wahr ist, zu behaupten: „Alle AfD-Mitglieder und Wähler sind Demokraten!“ Analytisch und wahr ist dagegen: “Björn Höcke ist ein gerichtlich Verurteilter Straftäter und gerichtlich festgestellter Rechtsextremist, der vom Verfassungsschutz überwacht wird!“  

Daraus  berechtigte Kritik zu äußern und Skepsis basierte Fragen an die AfD-Partei und Wähler der AfD zu stellen, warum sie einen gerichtlich Verurteilten und Rechtsextremisten, der vom Verfassungsschutz überwacht wird, wählen und unterstützen wollen, ist mehr als notwendig und berechtigt.

Und ebenso berechtigt dürfte die Frage an diese Adressaten gestellt werden, ob die Schlussfolgerung zutreffend ist, dass bei den Mitgliedern und den Wählern die gleiche rechtsextremistische und anti-demokratische Gesinnung vorliegt!

 

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