In der Online-Ausgabe von „Die Zeit“ vom 26.07.2025 veröffentlichen die beiden Autorinnen Nina Monecke und Sabina Zollner (Fotografie: Sophie Kirchner) ihre Reportage über die Stadt Spremberg. Die Stadt liegt im südlichen Teil des Bundeslandes Brandenburg, unweit der Grenze zum Bundesland Sachsen und nur rund 20 km von Hoyerswerda entfernt. Der Stadt, die für Gewalt und Ausschreitungen 1991 aufgrund rechtsextremistischer Gesinnung und Rassismus symbolisch steht!
Seit rund zwölf Jahren nutzt die rechtsextremistisch eingestufte Partei AfD das latent vorhandene Potenzial der Bevölkerung der Affinität zur nazistischen Gesinnung propagandistisch aus. Sie hat damit gerade in den neuen Bundesländern immer mehr Zuspruch gefunden, wie sich an den Wahlergebnissen auf den verschiedenen politischen Ebenen zeigt.
Auch Spremberg mit ihren knapp 21140 Einwohnern folgt diesem Gesinnungstrend, nazistische Denkmuster als „normal“ anzusehen. Auch eine Folge dessen, dass die rechtskonservativen Parteien CDU/CSU ihre „Mitte“ weit nach rechts geschoben hat, mit dem Effekt, die rechtsextremistischen und faschistischen Denk- und Handlungsmuster salonfähig gemacht zu haben.
Rund 39 % der Spremberger wahlberechtigten aktiven Wählern verhalfen der AfD zum Wahlsieg bei der Kommunalwahl im Juni 2024. (Nur durch die Koalition der übrigen Parteien verhinderte durch die Wieder-Wahl der seit 2014 amtierenden Bürgermeisterin (parteilos), dass auch in Spremberg ein AfD-Kandidat Bürgermeister wurde. Der Trend setzte sich fort bei der Bundestagswahl im Februar 2025. Dort erreichte die AfD mit 45 % Zustimmung eine fragwürdige Mehrheit. Vor allem, weil die meisten Einwohner von sich behaupten, keine Nazis zu sein!
In der eingangs erwähnten Reportage gehen die Autorinnen diesem Widerspruch nach. Und ihre Beschreibungen der Begegnungen mit Bürgern der Stadt werden die von Umberto Eco in seinem Buch „Der ewige Faschismus“ genannten Merkmale auch für das Denken und Handeln der AfD-Wähler in Spremberg nachvollziehbar.
Dazu gehören:
Fremdenfeindlichkeit und gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit
Minderwertigkeitsgefühle empfinden und Gewaltbereitschaft gegenüber den Andersdenkenden –
Individuelle und gesellschaftliche Frustration
Verachtung des Schwachen / Elitedenken auf dem Hintergrund einer militaristischen reaktionären Ideologie
Bejahung des Machohaften (insbesondere bei der männlichen Jugend)
„Führerschaft“ als Ersatz für Mehrheitsentscheid – Ablehnung der Demokratie
Gewaltbereitschaft und Unterdrückung des selbständigen Denkens
Populistischer Propaganda der AfD glauben und Intoleranz praktizieren
Ablehnung von Kritik und Rückzug in die eigene Blase (kein Diskurs zulassen!)
Verarmung von Sprache – Umdeutung der Inhalte
Ablehnung der Gewaltenteilung
Verharmlosung der sichtbaren Nazisymbole und rechtsextremer Handlungen
Die bisherigen Gegenstrategien und Aufklärungen scheinen keine Überzeugung zu bewirken, dass die Unterstützung und Wahl der Antidemokraten ein fataler Irrtum sein wird. Neue Maßnahmen und rechtsstaatliche Konsequenzen zur Abwehr der Feinde der demokratischen Gesellschaft sind notwendig! Zivilcourage gegen den Rechtsextremismus ist notwendig.
25. Juli 2025
von JvHS Kommentare deaktiviert für Vom Ziegelbäcker zum politischen Management-Job der Gesinnungs-Söldner – Wanderhandlanger im Wechsel der Zeiten
Über meine Großmutter Anna Maria – Jahrgang 1877 – und ihren respektvollen Umgang mit den Mitmenschen findet sich auf diesem Blog ein Beitrag. Dort wird sie als Persönlichkeit beschrieben, die sich dem Leben und ihren Belastungen lebensbejahend und würdevoll stellte. Es wäre ihr nie in den Sinn gekommen, Macht und Machtausübung als Lebensziel zu benennen oder mit einer menschenverachtenden Agenda die Lebensumstände anderer Menschen skrupellos zu bestimmen.
Stattdessen lebte sie kreativ und konstruktiv die Existenzbewältigung immer mit Blick auf die Belange der Mitmenschen vor. So hätte sie ihr Urteil über das Denken und Handeln des aktuellen CDU-Generalsekretärs Carsten Linnemann kurz und bündig mit einer Berufsbezeichnung skizziert im Aachener Platt: „Säeller-Bäcker“ oder „Sielbäcker“. Übersetzt ins Hochdeutsche als: Ziegelbäcker.
Das Gemeinsame im Job des Ziegelbäckers mit dem Management-Job Carsten Linnemanns als Generalsekretär besteht darin, dass beide Tätigkeiten durch die Merkmale zeitlich begrenzt und als söldnerartiges Job-Hopping gekennzeichnet sind. Ein Unterschied springt dennoch beim Vergleich ins Auge: Feldbrandsteine werden schon immer benötigt fürs Bauen; menschenverachtende Maßnahmen wie die anmaßende Umgestaltung des Sozialstaates ohne Rücksicht auf Verluste zu propagieren und aufgrund von temporärer Macht und Machtmissbrauchs-Absichten umzusetzen, das braucht kein Mensch!
Denn dieses Denken und Handeln steckt lediglich weiterhin in der Spirale des Rollenwechsels im „Täter-Opfer-Helfer“-Dilemmas fest. Begleitet werden diese Variationen des politischen Versagens durch Lebenslügen.
Keine Arroganz führt zur Anerkennung und Respekt! Versteckte Menschenverachtung hat keinen Bestand! – JWB
Herr Linnemann, seines Zeichens aktueller Generalsekretär der Merz-CDU, ist das „Abziehbildchen“ des Christian Lindner (FDP-Ex-Minister), des gescheiterten Berufs-Neoliberalisten der abgewählten FDP. Linnemann, das „Brüderchen im Geiste“ der anti-sozialen Arroganz, trieft in seinem Denken und Handeln vor Fehleinschätzungen und Vorurteilen gegenüber den Menschen, die am Arbeitsmarkt für die eigene Existenzsicherung kaum Chancen haben und der staatlichen Unterstützung bedürfen.
Linnemann flötet das alte Liedchen der Neoliberalisten, dass sich „Leistung wieder lohnen muss“. Neu ist die herausposaunte Drohung an die Menschen in diesem Land während eines Interviews. An der Figur Linnemann zeigt sich ein weiteres Mal, wie in der Politik die Selbstüberschätzung verbreitet ist. Die Unfähigkeit zur konstruktiven Arbeit wird nur noch von der Selbsttäuschung übertroffen.
Wie die abgewählten Gesinnungstäter der FDP geriert er sich als „Wiedertäufer“ der neoliberalen Phrase „Leistung muss sich wieder lohnen“, welche als Gespenst durch die Republik getrieben wird. Vergessen und mit manipulativer Beredsamkeit wird der Teil der Phrase unterdrückt, der immanent mitschwingt: „…. für die Profiteure des neoliberalen Kosmos!“
Als Blogbeitrag am 19. Dezember 2024 wurde auf die versteckte Beschimpfung des Teils der durch Arbeit die Existenz sichernde Bevölkerung eingegangen :
Da sind sie wieder, die von Arroganz, Respektlosigkeit und tiefstem Unverständnis für die Leiden und Qualen der von Armut bedrohten und betroffenen Bürger in diesem Land getätigten Phrasen á la FDP-Lindner … und CDU-Generalsekretär Linnemann. Phrasen, die von „Leistungsverweigerung“ und „Leistung muss sich wieder lohnen“ schwadronieren, dabei lediglich die menschenverachtende Weltsicht des Neoliberalismus widerspiegeln.
Zitatende
Im Interview holt Carsten Linnemann die gleichen armseligen Phrasen aus der Mottenkiste der Klientelpolitik wieder hervor! Niemand in diesem Land braucht eine Partei des Abbaus der Solidargemeinschaft, der Privatisierung der Gemeinwohlverpflichtungen des Staates, der klientelorientierten Förderung der egomanischen Macht- und Vermögensgierigen. Ein Wiedererstarken dieser Gesinnungssöldner á la Linnemann sollte im Namen der Demokratiestärkung verhindert werden!
Unter dem Motto „Der Herbst wird sich gewaschen haben“, mischen sich Trump´sche Töne der Überheblichkeit in die Ankündigung und lassen allem Anschein nach erkennen, dass diese Absichten ebenso demokratiefeindlich gestrickt sind, wie jede andere fundamentalistische – ob ökonomisch oder autoritär-ideologisch orientiert – Partei á la AfD.
Ergänzung
Eckpunkt zur Erklärung, was ist der Neoliberalismus!
23. Juli 2025
von JvHS Kommentare deaktiviert für Zwischenruf: Ab und zu braucht der Mensch den Genuss der Natur als „Brandmauer“ gegen schlechte Laune!
Ab und zu muss der Mensch sich eine Pause gönnen und den Blick auf die farbige Welt der Natur richten! Blumen und ihre Farbpracht als „Brandmauer“ gegen schlechte Laune, die von den Egoisten und ihrer unerträglichen Machtgier und Menschenfeindlichkeit verursacht wird.
In unserer Welt des Wegsehens und der Mitläufer auf allen Ebenen, formulierte Hannah Arendt noch treffender im legendären Abschlusssatz ihrer Vorlesung „Über das Böse“: „Diese Indifferenz stellt […] die größte Gefahr dar, auch wenn sie weit verbreitet ist. Und damit verbunden und nur ein bisschen weniger gefährlich ist eine andere gängige moderne Erscheinung: die häufig anzutreffende Tendenz, das Urteilen überhaupt zu verweigern. Aus dem Unwillen oder der Unfähigkeit, seine Beispiele und seinen Umgang zu wählen, und dem Unwillen oder der Unfähigkeit, durch Urteil zu Anderen in Beziehung zu treten, entstehen die wirklichen ’skandala‘, die wirklichen Stolpersteine, welche menschliche Macht nicht beseitigen kann, weil sie nicht von menschlichen oder menschlich verständlichen Motiven verursacht wurden. Darin liegt der Horror des Bösen und zugleich seine Banalität“ .
„Das 21. Jahrhundert wird entweder das Jahrhundert der totalen Verschärfung der tödlichen Krise oder das Jahrhundert der moralischen Läuterung und der geistigen Erholung der Menschheit sein. Ihre umfassende Wiederbelebung. Ich bin überzeugt, dass wir alle – alle vernünftigen politischen Kräfte, alle geistigen und ideologischen Strömungen, alle Konfessionen – aufgerufen sind, diesen Übergang, den Sieg der Menschlichkeit und der Gerechtigkeit zu fördern. Damit das 21. Jahrhundert das Jahrhundert der Wiedergeburt, das Jahrhundert des Menschen wird.“ – Michail Gorbatschow
Bedeutungs-Irrtümer entstehen aus dem vom Sein bestimmten unterschiedlichen Bewusstsein, welche das Denken und Handeln der Menschen beeinflusst. Ein jeweils anderes erfahrenes und dominierendes Sein, geformt von der Sozialisation aus Lebensumfeld (Machtstrukturen, Grundbedürfnis-Absicherung, Teilhabe an den ethisch-ethnisch geformten gesellschaftlichen Normen), Schicksal (Bildungsangebot, Vorbilder, Wertevermittlung, Wissen, Erfahrung, Erkenntnisfähigkeit, Befähigungs-Chancen wie Konfliktlösungs-Fähigkeiten) und Persönlichkeitsprofil.
Die Vielfalt der Möglichkeit der Beeinflussungen des Seins lässt sich am Beispiel der Aussage „Den Wald vor lauter Bäumen nicht erkennen“ erahnen. Den Begriff „Wald“ als Strukturelement zu kennzeichnen, in dem die einzelnen Bäume nicht im Fokus stehen, ist hilfreich, weil damit der einzelne Baum zwar immer noch als individuelle Pflanze zuordnungsfähig bleibt (welche Art, welchen Nutzen etc.), aber damit Wald als Ordnungseinheit und Teil des Begriffes Landschaft verständlich wird.
Übertragbar ist das gerade genannte Beispiel auch auf den Menschen. Der einzelne Mensch als Subjekt ist Strukturelement der „Gemeinschaft“. Gemeinschaft bedeutet, dass der Fokus nicht auf den einzelnen Menschen, sondern auf die Bedeutung von Gemeinschaft gelegt ist. Gemeinschaft wiederum bildet sich in verschiedenen Formen aus: Familie,Bewohner eines Miethauses, Einwohner einer Gemeinde, des Stadtviertels, der Bevölkerung eines Landes.
Der Mensch als zoon politikon
Ein Grundgedanke, was Menschsein bedeutet und was die Lebensform Mensch ausmacht, ist das Wissen durch Beobachtung und die Erfahrung jedes Menschen, dass der Mensch ein soziales Wesen (zoon politikon) ist. Ohne die Hinwendung und die Bereitschaft, aus dem hilflosen Neugeborenen in langen Jahren der Versorgung durch andere Menschen beim Aufwachsen bis zur Selbständigkeit die Verantwortung zu haben, damit die Befähigung, sein persönliches Leben bewältigen zu können, vermittelt wird, spiegelt sich in der Formel wider: Die Würde des Menschen ist lebenslang unantastbar! Darin ist jeder Mensch gleich! Ebenso wie jeder Mensch frei ist und niemandes Eigentum ist. Und niemand ist alleine lebensfähig. Daraus ergeben sich die Menschenrechte mit ihrer Grundforderung: Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit.
Die Störung und Gefährdung dieses Grundverständnisses, dass die Lebensform Mensch bedeutet, ein soziales Wesen zu sein, nimmt aktuell immer stärker zu! Egoismus und Ignoranz verzerrt das Verständnis, dass Freiheit – ohne die Freiheit des Mitmenschen mitzudenken und zu berücksichtigen – nicht möglich ist.
Die Freiheit des Anderen ist gleichwertig mit dem Recht auf eigene Freiheit. Egoismus und Ignoranz verhindern diese Einsicht! Die Bereitschaft zur Toleranz, die Freiheit und auch ihre Grenzen zu beschreiben, kann nur gelingen, indem gemeinsam an der Ausformung gearbeitet wird. Das gelingt auf der Ebene von Staat und Nation nur durch einen Gesellschaftsvertrag. Der Gesellschaftsvertrag in Form unseres Grundgesetzes und der westlichen Verfassungen ist nur in der rechtsstaatlichen Demokratie realisierbar!
Echte „Gemeinschaft“, in der Toleranz, Menschenfreundlichkeit, Gleichheit, Solidarität, Gewaltlosigkeit, Teilhabe und Fürsorge praktiziert werden können, ist nur in der Demokratie realisierbar. In jeder anderen Ausformung, in der Macht und Machtmissbrauch, Vorteilsnahme, Korruption, Unterdrückung, Ausgrenzung und Gewalt zum Alltag gehören, führt zum Terror, zur Diktatur und zur Unfreiheit und Tyrannei.
Schierwaldenrath Museumsbahn – Symbol für den Zustand der Demokratie
Die Beispiele dieser Entwicklungen sind zahlreich. Russland unter Putin, Türkei unter Erdogan, Ungarn unter Orban, Iran unter islamistischer Herrschaft, Afghanistan unter den Taliban und die aktuelle USA unter Trump sind exemplarische Beispiele. Dass in vielen Staaten politische Parteien mit antidemokratischer Agenda immer mehr Zustimmung erhalten, ist eine Gefährdung der besonderen Art. In Deutschland steht für diese Entwicklung die AfD.
Die AfD arbeitet dabei mit Bedeutungsverzerrungen von „Heimat, Volk, Gemeinschaft der Kameraden und Wertschätzung durch Nibelungen-Treue“. Zu ihren Methoden gehören die negativen Verhaltensweisen von Vorurteile, Ausgrenzung, Geringschätzung und das Versprechen der Pseudo-Identitäten aus anachronistischer Verherrlichung der nazistischen und faschistischen Ideologie des „Dritten Reichs“!
Erzählungen der AfD als einer verschworenen Gemeinschaft, die „Opfer“ der Verfolgung durch Staatsorgane sei, bieten eine Identität für alle, denen die Ökonomie des Neoliberalismus gehörig zugesetzt hat! Der Neoliberalismus der Finanz- und Vermögensvermehrungs-Macht ist ursächlich verantwortlich für die Spaltung der Gesellschaft in einerseits immer größeren Anteilen von Armutsgefährdeten in der Bevölkerung mit wenig Möglichkeiten, der Armut zu entkommen, und andererseits einem immer reicheren und privilegierteren kleinen Teil der Gesellschaft. Da kommen die Migrations- und die verfehlte Einwanderungspolitik der AfD-Führungs-Clique gerade recht, ein Pseudo-Selbstverständnis, Pseudo-Selbstwertgefühl und geschichtsverfälschtem Identitätsbewusstsein rechtsextremistischer Provenienz zu vermitteln.
Dass die Führungsebene der antidemokratischen Partei AfD zu fast 100 Prozent zu den Privilegierten gehört und keineswegs zur Mehrheit der um die Existenz oder den Verlust ihres hart erarbeiteten Status fürchtenden Gesellschaftsschicht, wird von den Wählern übersehen oder nicht erkannt.
Hilfreich für Parteien wie die antidemokratische AfD, ist zudem das feststellbare Verhalten der Menschen im Umgang mit den „sozialen Medien“. Informationen, die aus Meinungen und Lügen bestehen, werden ungeprüft weitergegeben. Hinterfragt wird selten, ob Meinungen als Tatsachen verkauft werden. Die „Verheißung der so versprochenen Anerkennung“ als Mensch durch die AfD lässt jeglichen Verdacht und jede Skepsis überwinden!
Ist das Kunst oder kann das weg?
Wie schnell dieser Zustand erreicht ist und ein Bedeutungs-Irrtum erfolgt, der folgenreich für Freiheit, Toleranz und Kultur sein wird, das lässt sich an der Geschichte um die Entstehung des bekannten Ausdrucks: „Ist das Kunst oder kann das weg?“ nachvollziehen.
Kolportiert wird, dass zwei Kunstwerke des Künstlers und Professors an der Kunstakademie in Düsseldorf, Joseph Beuys, nicht als solche erkannt wurden und durch die Unbedarftheit von Mitmenschen vernichtet wurden. Bei einer Feier im Museum für Gegenwartskunst Morsbroich in Leverkusen im Jahr 1973 reinigten zwei SPD-Politikerinnen eine alte, als Kunstinstallation konzipierte Wanne von Beuys. Sie reinigten die in ihren Augen dreckige Badewanne, um darin Gläser zu spülen! Außerdem wurde in der Düsseldorfer Kunstakademie Beuys ausgestelltes Kunstobjekt mit dem Titel „Fettecke“ irrtümlich entsorgt.
Wenn das dort nachvollziehbare Kulturverständnis als Signet genutzt wird, um Wissen vorzugaukeln, wo nur Schein das Sein beherrscht, dann entsteht Bedeutungs-Irrtum. Verlogene Toleranz und Unwohlsein aufgrund der gebotenen Vorstellung wird mit Schweigen und Erdulden begleitet, statt die Zumutung durch Unterbrechung zu beenden!
Den Zumutungen der Parteien-Politik und ihrer verbündeten Akteure für die Zivilgesellschaft und die Rolle der Menschen in diesem Politik-Umfeld sollte ein „Hurz-Beitrag“ als Spiegel vorgehalten werden.